„Die Autobahn und Entlastungsstrecken hätten längst ausgebaut werden müssen.“

Notorisch voll, notorisch gefährlich: Die A 2 ist die Problemautobahn in Niedersachsen. Das beweisen nicht nur die Verkehrstoten im Jahr 2017, mehr als doppelt soviel wie auf der A 7. So berichtete es im Frühjahr das Innenministerium bei der Verkehrsunfallstatistik.

Auch im Vorfeld einer Pressekonferenz von Landesverkehrsminister Bernd Althusmann (CDU) gab es wieder schwere Unfälle. Da hilft es wenig, dass der Trend 2017 nach unten zeigte. „Wir machen die A 2 sicherer“, lautete das Motto der Pressekonferenz. Da darf man gespannt sein. Denn Politik und Behörden ist es über Jahre nicht gelungen, die Probleme wirklich in den Griff zu bekommen. Dabei geht gefühlt die Zahl der gemeingefährlichen Drängler und Raser zurück. Die große Gefahr sind die Baustellen. Wenn Unaufmerksamkeit und zu wenig Abstand dazukommen, wie immer wieder bei gestressten LKW-Fahrern, sind Unfälle programmiert.

Die Autobahn und Entlastungsstrecken hätten längst ausgebaut werden müssen – das ist das eine. Doch die deutschen Verfahren dauern aberwitzig lange. Niedersachsen drängt außerdem bei der EU auf verpflichtende, nicht abschaltbare Assistenzsysteme in Lastwagen. Baustellen müssen intelligenter und ohne Kunstpausen abgewickelt werden. Auch hier macht Althusmann nun Druck. Doch zur Wahrheit gehört auch, dass die vielbefahrene Verkehrsader ihre Kollaps-Gefahr nie ganz loswerden wird. Man kann sie mindern, mehr nicht.