„Wo bleiben Moral und Anstand im Fußball-Geschäft? Die Antwort kann nur von den Fans kommen.“

Wann hat dieses Theater endlich ein Ende? Fast täglich wird in der Akte Pierre-Emerick Aubameyang ein neues Kapitel aufgeschlagen. Seit Monaten stellt der Fußball-Star aus Gabun mal mehr oder weniger offensichtlich seine Unlust zur Schau, weiter für Borussia Dortmund zu spielen. Er flirtet öffentlich mit anderen Klubs, kommt zu spät zum Training, verpasst Teamsitzungen, und auf dem Platz zeigt die Leistungskurve auch mehr nach unten als nach oben. Da sich der Stürmer dank seines für Normalverdiener unverschämt hohen Gehalts mit protzigen Autos, teurem Schmuck und Klamotten, die sich an der Grenze zwischen Mode und Geschmacksverwirrung bewegen, auch noch einen extravaganten Lebensstil gönnt, taugt er perfekt als böser Bube in der Debatte um explodierende Gehälter und abgehobene Stars. Die wird seit Jahren geführt und dreht sich doch im Kreis. Bei jedem Rekord auf dem Transfermarkt, jedem Profi, der einen Wechsel trotz Vertrag provozieren will, wird sie aufgewärmt. Wo bleiben Moral und Anstand im Fußball-Geschäft? Verzweifelt wird dieser Frage nachgegangen. Doch solange sich Klubs und Verbände gegen mehr Regeln und Transparenz sperren, kann die Antwort nur von den Fans kommen. Wenn sie dem Stadion fernbleiben, nicht für viel Geld das neue Trikot des Topstars kaufen oder das Abo für den Bezahlsender abbestellen, setzt vielleicht doch ein Umdenken ein. Auch bei Aubameyang? Abwarten.