Berlin. Bei voller Berücksichtigung von Zusatzleistungen erhält Müller 10,27 Millionen Euro. In Summe verdienen die Vorstände von Volkswagen 50,3 Millionen.

Im vergangenen Jahr hat der VW-Konzern das Vergütungssystem für seine Vorstände neu aufgestellt. Zentraler Baustein: Seit 2017 gibt es eine Obergrenze bei den Einkommen der Vorstandsmitglieder. Sie beträgt für den Vorstandschef 10 Millionen Euro, für die übrigen Vorstandsmitglieder 5,5 Millionen Euro.

Konzernchef Matthias Müller bezog 2017 knapp 9,5 Millionen Euro. Nicht enthalten in dieser Berechnung sind Nebenleistungen wie zum Beispiel Dienstfahrzeuge sowie ein sogenannter Vorsorgungsaufwand für die Altersvorsorge. Werden sie eingerechnet, erhielt Müller im vergangenen Jahr 10,27 Millionen Euro.

Die Einkommen der übrigen Vorstände bewegten sich einschließlich Nebenleistung und Versorgungsaufwand in einer Spanne zwischen 3,7 Millionen Euro, die Ethik-Chefin Hiltrud Werner erhielt, und 5,44 Millionen, die Beschaffungsvorstand Francisco Javier Garcia Sanz bekam. Ein Sonderfall ist Nutzfahrzeugchef Andreas Renschler, der 9,93 Millionen Euro bezog. Darin enthalten sind Rentenbausteine, die sein früherer Arbeitgeber Daimler zahlen muss, derzeit aber bei VW gebucht werden.

In Summe entlohnte der VW-Konzern seine Vorstände im vergangenen Jahr in einer Gesamthöhe von 50,3 Millionen Euro. Zum Vergleich: 2016 erhielt die Konzern-Führungsriege 39,5 Millionen Euro. Diese Spreizung ist eine Folge des Geschäftsverlaufs. Wirkte sich 2016 noch der Abgasbetrug auf den Konzern aus, lief es im vergangenen Jahr wieder richtig rund für VW. Davon zeugen Rekordwerte bei den Auslieferungen sowie Umsatz und Gewinn.

Die Bezüge der Vorstände setzen sich aus drei Komponenten zusammen: einer Festvergütung, einer auf das jeweilige Geschäftsjahr bezogenen variablen Vergütung sowie einer Vergütung, die sich an der Entwicklung des Aktienkurses orientiert.

Für die variablen Bausteine müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein: So wird der Bonus für das jeweilige Geschäftsjahr nur dann gezahlt, wenn das operative Ergebnis mindestens 9 Milliarden Euro beträgt und die operative Umsatzrendite mindestens 4 Prozent erreicht. Bezüge, die aus der Entwicklung des Aktienkurses resultieren, werden nur gezahlt, wenn der Gewinn je Aktie mindestens 10 Euro beträgt.

Durch das neue Vergütungssystem will VW unter den Dax-Konzernen nicht mehr wie bis 2016 Spitzenreiter bei der Honorierung seiner Vorstände sein, sondern zumindest diesbezüglich einer unter vielen. Die Höhe der Vorstandsvergütungen hatte in der Vergangenheit regelmäßig Diskussionen um die Angemessenheit der Einkünfte der Konzernspitze ausgelöst. Diese Diskussionen sollen nun vermieden werden.