Osterode. Betroffene sowie deren Angehörige aus dem Altkreis Osterode am Harz kommen am 15. Mai 2023 zu einem ersten Austausch zusammen.

Für den Altkreis Osterode am Harz möchte Marie (Name geändert) eine neue Selbsthilfegruppe für Menschen, die an Essstörungen leiden, gründen. Darüber informiert der Paritätische Wohlfahrtsverband Niedersachsen in einer Mitteilung. Darin heißt es: „In enger Zusammenarbeit mit der Selbsthilfekontaktstelle des Paritätischen Osterode wurde nun das erste Gruppentreffen, das am 15. Mai um 19 Uhr in Osterode stattfinden soll, geplant“.

Marie litt in ihrer Jugend an Bulimie. Mit ihrer Volljährigkeit konnte sie die Essstörung hinter sich lassen, so glaubte sie. 2021 habe sie nach fast 20 Jahren einen Rückfall erlitten. „Nach professioneller stationärer Behandlung geht es Marie heute wieder besser“, teilt der Paritätische in seinem Schreiben mit.

Während der Gruppentherapien habe sie bemerkt, dass ihr der Austausch mit ähnlich Betroffenen gut tue. „Aus diesem Grund möchte sie im Altkreis Osterode gerne eine Selbsthilfegruppe für Menschen mit Essstörungen gründen.“

Für Menschen mit verschiedenen Formen der Essstörung

Willkommen sind nicht nur Menschen, die Erfahrungen mit Bulimie haben, sondern auch Menschen, die mit anderen Essstörungen zu kämpfen haben.

Darüber hinaus sollen auch Angehörige von Menschen mit Essstörungen an der Selbsthilfegruppe teilhaben können. „Ich hätte mir die Möglichkeit zur Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe nach meinem Rückfall sehr gewünscht. Es hätte mir immerhin das Gefühl vermittelt, nicht alleine zu sein“, führt Marie aus.

Der Paritätische weist in seiner Mitteilung darauf hin: „Eine Selbsthilfegruppe kann eine gute Ergänzung zu einer laufenden oder bereits abgeschlossenen Therapie sein. In Notlagen kann eine Selbsthilfegruppe allerdings eine professionelle Versorgung nicht ersetzen“. Denn eine Selbsthilfegruppe zeichne sich dadurch aus, dass sich dort Menschen treffen, die eine gemeinsame Krankheit oder eine gemeinsame Problemlage verbindet, die sie ohne professionelle Leitung bewältigen wollen.

Die Teilnahme ist kostenlos und freiwillig.

„Die Themen, die bei einem Gruppentreffen besprochen werden, sind vertraulich und bleiben in der Gruppe“, so der Paritätische Wohlfahrtsverband in seinem Schreiben weiter.

Der Paritätische lädt Betroffene sowie dessen Angehörige zur Teilnahme an einem ersten Treffen ein: „Sie haben ähnliche Erfahrungen wie Marie gemacht? Sie haben Angehörige, die an einer Essstörung leiden und wissen nicht mehr weiter? Sie sind über 18 Jahre alt und haben Interesse mit Ihren Erfahrungen die Selbsthilfegruppe zu bereichern? Gerne können Sie am ersten Treffen teilnehmen“.

Um besser planen zu können, freut sich Joshua Friederichs von der Selbsthilfekontaktstelle des Paritätischen Osterode um eine kurze Anmeldung bis zum 8. Mai 2023 unter Telefon 05522/907716 oder per E-Mail an kiss.osterode@paritaetischer.de. Geöffnet hat diese montags, mittwochs und freitags von 8 bis 12 Uhr sowie dienstags von 10 bis 14 Uhr und donnerstags von 13 bis 17 Uhr.