Osterode. Mehr als 1.000 Menschen in Südost-Niedersachsen haben an der Zählung teilgenommen. Dabei zeigte sich weniger Betrieb an den Futterstellen. Die Gründe.

Das Endergebnis der traditionellen Mitmachaktion von Nabu und Landesbund für Vogel- und Naturschutz LBV liegt nun vor: Die 13. „Stunde der Wintervögel“ hatte am Dreikönigswochenende bei wenig winterlichem und dafür umso nasserem Wetter stattgefunden. „Mehr als 1.000 Menschen in Südost-Niedersachsen haben sich nicht abschrecken lassen und trotz Regen und weniger Betrieb an den Futterstellen Vögel gezählt“, so Josefine Beims von der Nabu Regionalgeschäftsstelle Südost-Niedersachsen.

„Die Teilnehmer haben insgesamt 24.009 Vögel in 733 Gärten und Parks in unserer Region gemeldet“, so Beims. Wie vorab von den Ornithologen bereits vermutet, fielen die Sichtungen magerer aus als in den Jahren davor.

Weniger Vogelsichtungen: Das sind die Gründe

„Der bisher eher milde Winter hat dafür gesorgt, dass typische Wintergäste aus Nord- und Osteuropa, wie der Bergfink, vermutlich in ihren Brutgebieten geblieben sind und sich den energiezehrenden Zug gespart haben“, erläutert Beims. „Auch die Waldvogelarten wie Buchfink, Buntspecht und Kernbeißer wurden weniger häufig gezählt. Hier dürfte das Mastjahr der Grund sein. Durch die große Fülle an Baumfrüchten bleiben die Vögel eher im Wald und kommen seltener in die Siedlungen.“

Es sei zunächst nicht problematisch, wenn weniger Vögel in die Gärten kämen, weil durch ein Mastjahr mehr Futter im Wald vorhanden sei. Aber die Mastjahre kommen in den vergangenen Jahren in immer kürzeren Abständen – vermutlich aufgrund der Klimakrise. Das häufige Massenfruchten kann die Bäume auszehren und so auf lange Sicht zum Problem für unsere Vogelbestände werden.

Die aktuelle Rangliste der Wintervögel

An der Rangliste hat sich trotz deutlich weniger Vögel und Zählenden nicht viel verändert: Auf den ersten drei Plätzen in Südost-Niedersachsen liegen Haussperling, Kohlmeise und Blaumeise. Auf Platz vier und fünf folgen Amsel und Feldsperling.