Osterode. Die Sozialen Medien sind aus unserem Leben heute nicht mehr wegzudenken. Doch es gibt auch Gefahren für unsere mentale Gesundheit.

Die Sozialen Medien sind heute so präsent wie nie zuvor. Gerade für junge Menschen spielen die Sozialen Netzwerke eine große Rolle, viele sind mit ihnen aufgewachsen. Über Soziale Netzwerke kann man kann man sich schnell mit vielen Menschen aus der ganzen Welt austauschen. Doch machen Soziale Medien wirklich sozial?

Die Sozialen Medien sind ursprünglich entwickelt worden, um sich zu vernetzen. Um neue Kontakte, neue Freundschaften in der ganzen Welt zu knüpfen oder auch um mit dem Freund oder der Freundin, die vielleicht ein Jahr im Ausland verbringt, in Kontakt zu bleiben. Doch sieht so die Realität aus? Um mit Freunden in Kontakt zu bleiben nutzen viele auch Messenger-Dienste wie WhatsApp oder tätigen Anrufe.

Wie viel verbundener fühlen wir uns tatsächlich?

Auch hier sieht die Realität anders aus. Wenn man Lust hat, sich mit jemandem auszutauschen, dann schreibt man ihm eine Nachricht oder ruft ihn an. Und mit der Funktion Videoanrufe kann man die Person sogar noch sehen und nicht nur hören. Um in diesen Austausch zu kommen, braucht man also keine Instagram-Posts oder Facebook-Posts. Außerdem fühlt man sich nicht unbedingt verbundener, wenn man sieht, dass eine Freundin gerade in Amerika bei einem Footballspiel ist und Spaß hat und man eben gerade nicht dabei sein kann.

Viele benutzen die Sozialen Medien, wenn sie allein sind. Wenn sie auf den Bus oder auf den Zug warten, wenn sie allein auf dem Sofa, auf dem Bett sind oder allein durch die Stadt laufen oder auf etwas warten. So benutzt man die Sozialen Medien eben nicht, wenn man sich wirklich sozialisiert. Wenn man mit Freunden unterwegs ist, etwas mit der Familie oder Aktivitäten mit anderen Menschen unternimmt, die einem Spaß machen.

Was ist die Gefahr der Sozialen Medien?

Man bekommt immer wieder zu sehen, was andere gerade tun und woran man selbst gerade nicht teilhaben könne. Man sieht Instagram-Storys von Freunden, die gerade im Kino sind, man sieht Storys von Leuten, die gerade auf den Malediven Urlaub machen oder von Leuten, die gerade einfache eine schöne Zeit haben. Man selbst ist aber nicht Teil davon. Das Gehirn ist in diesem Moment nicht in der Lage zu realisieren, dass dies auch nur Momentaufnahmen sind, obwohl man es eigentlich weiß, und dadurch fühlen wir uns schlecht.

Eine Studie der Baylor University in Waco zeigt, dass Handykonsum süchtig macht. Aber auch Soziale Medien wie zum Beispiel Instagram können süchtig machen, so das Ergebnis einer Forsa-Studie aus dem Jahr 2018. Es entsteht der Drang in jeder freien Minute seiner Zeit zu schauen, was die anderen gerade machen. Auch Algorithmen sorgen dafür, dass einem nur Bilder und Videos vorgeschlagen werden, die einen auch wirklich interessieren. So soll sichergestellt werden, dass man selbst lange auf der Plattform bleibt.

Die Scheinwelt der Sozialen Medien

Jeder veröffentlicht nur die spannenden Dinge im Leben. Wenn man etwas Schönes erlebt hat, wie Urlaub zum Beispiel, einen schönen Sonnenuntergang am Meer, einen schönen Abend mit seinen Freunden oder der Familie. Man sieht in den sozialen Netzwerken immer wieder sogenannte Influencer, Menschen, die von den Sozialen Medien leben, indem sie Werbung machen und dafür Geld bekommen. Diese Menschen leben oft einen extravaganten Lebensstil. Machen immer wieder Urlaub, reisen an die schönsten Orte und veröffentlichen es. Das wiederum führt dazu, dass man sich schlechter fühlt, weil man selbst diese Dinge gerade nicht erleben kann.

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Außerdem gibt es noch andere Schattenseiten der Sozialen Medien. Cybermobbing und Ausgrenzung von einzelnen Personen oder Personengruppen wurden im Laufe der Zeit immer mehr. Auch die Privatsphäre leidet unter den sozialen Netzwerken. Man kann oft nicht genau nachvollziehen, wo man seine digitalen Spuren hinterlässt.

Soziale Medien als Auslöser für psychische Krankheiten?

Der Konsum der Sozialen Medien ist in den letzten Jahren massiv angestiegen. In einem von der Royal Society for Public Health veröffentlichten Bericht heißt es, dass gerade junge Menschen, die am Tag länger als zwei Stunden auf den Sozialen Medien sind, anfälliger für Angststörungen und Depressionen sind.

Dennoch sind die Sozialen Netzwerke heute nicht mehr wegzudenken. All diese negativen Folgen kann man aber vorbeugen. Grundsätzlich wird empfohlen die Nutzung der Sozialen Medien unter zwei Stunden am Tag zu halten. Des Weiteren hilft es, sich immer wieder bewusst zu machen, dass auf Plattformen wie Instagram vieles perfekt scheint, es in Wahrheit aber nicht so ist. Außerdem werden heute sehr viele Möglichkeiten wie Filter oder Photoshop genutzt, um alles perfekt zu machen. Auch das ist nicht die Realität.

Was man dagegen tun kann

Die Sozialen Medien sind und bleiben ein großer Streitfaktor. Es gibt viele Möglichkeiten sie sinnvoll und effektiv zu nutzen, sie bergen aber auch viele Gefahren. Ein bewusstes Nutzungsverhalten der Medien kann zu unserer mentalen Gesundheit ein gutes Stück beitragen.