Osterode. Den explodierenden Kosten beim Neubau des Erlebnisbades Aqualand in Osterode am Harz fallen zwei Module zum Opfer. Doch es gibt einen Lichtblick.

Bestimmendes Thema während der Sitzung des Ausschusses für Finanzen und Wirtschaft der Stadt Osterode am vergangenen Mittwoch im Ratssaal war der von den Städtischen Wirtschaftsbetrieben (Wibo) eingebrachte Verzicht auf die beiden Module Bistro und Großwasserrutsche für das neue Aloha. Angesichts der massiven Kostensteigerungen beim Bau, ließen sich diese Vorhaben mit Kosten von etwa fünf Millionen Euro nicht mehr umsetzen.

Kritik an „Schnellverfahren“

Die Entscheidung sollte dabei möglichst umgehend fallen, weil bei einem späteren Beschluss nach den Haushaltsberatungen unnötige Kosten aus Forderungen bauausführender Firmen in Millionenhöhe aufliefen. Die Verwaltung hatte deshalb die bereits geplante Haushaltseinbringung verschoben, die jetzt im Dezember erfolgt.

Kritik an dem zügigen Vorgehen kam von Marcus Danne (FDP), wichtige Entscheidungen würden im Schnellverfahren abgearbeitet und bedürften besserer Vorbereitung. Er mahnte die Fraktionen, sich ihrer Verantwortung für die Bürgerschaft bewusst zu sein, denn wichtige Angebote würden entweder wegfallen, oder, bei gegenläufigem Beschluss, an anderer Stelle leiden. Bürgermeister Jens Augat betonte den Zeitdruck in der Sache und sprach von anstehenden schwierigen Haushaltsberatungen.

Aloha Osterode muss fertig werden

Maik Wächter, Wibo-Geschäftsführer, begründete den Schritt mit den gestiegenen Kosten. Es gehe jetzt bei allen Einschnitten in der Ausstattung vorrangig darum, das Aloha fertigzustellen. „Aufgeschoben ist aber nicht aufgehoben“, versicherte er im Vorgriff auf eine mögliche Umsetzung der beiden Module bei gesicherter Finanzlage. So wird es eine Interimslösung für die Großwasserrutsche geben, damit sie später problemlos installiert werden kann.

Kommentar zum Thema: Wegfall der beiden Aloha-Module- Ist nicht anders zu entscheiden

„Wir gehen diesen Weg nicht gerne, aber die Kosten zwingen uns dazu“, stellte Fraktionschef Jörg Hüddersen für die SPD fest. Die Aussetzung der beiden Module sei die sinnvollste Lösung. Letztlich herrschte unter den Ausschussmitgliedern Einstimmigkeit darüber (eine Enthaltung), den Beschluss zur Umsetzung der beiden Attraktionen vom 24. September 2020 aufzuheben. Jetzt ist in der kommenden Woche der Stadtrat am Zug.