Osterode/Northeim. Auch bei Osterode bewacht der Herdenschutzhund seine Schafherde – und trägt so zum Schutz von Kulturlandschaft bei.

Sie sind Naturschützern in unseren Wäldern willkommen, aber für Schäfer ein Alptraum: Wölfe. Überfälle durch Wolfsrudel wurden in den vergangenen Jahren immer häufiger gemeldet. Wirksamen Schutz vor den Räubern auf vier Pfoten bieten Herdenschutzhunde – speziell ausgebildete Vierbeiner, welche mit den Schafen und Ziegen leben.

Die Klosterschäferei Wiebrechtshausen freut sich seit wenigen Wochen über einen weiteren Herdenschutzhund. Er hört auf den Namen Henning. Seine Ausbildung und seine Haltungskosten werden vom Unternehmen Rump und Salzmann mit einem jährlichen vierstelligen Betrag gesponsort, wie das Unternehmen in einem Pressebeitrag bekannt gibt.

Osteroder Übungsplatz als Weide

Michaela Kleemann betreut zusammen mit ihrem Partner Matthias Bodmann die zwei großen Herden der Klosterschäferei. Eine befindet sich derzeit bei Osterode auf dem Gelände des ehemaligen Standortübungsplatzes und beweidet Flächen, die sich im Besitz von Rump und Salzmann sowie dem Naturschutzbundes Deutschland befinden.

Die andere Herde grast im Harz bei Lonau – insgesamt rund 900 Tiere. Sie beide werden von Hütehunden zusammengehalten, aber von Herdenschutzhunden bewacht. Henning ist der jüngste dieser Herdenschutzhunde. Michaela Kleemann bildet den einjährigen „Nachwuchspolizisten“ derzeit aus. Dies geschieht im Wechsel zwischen den beiden Herden, aber auch zwischen Mutterschafen und Lämmern sowie Ziegen.

Er muss seine Herde verteidigen

Michaela Kleemann: „Henning muss jetzt Erfahrungen sammeln. In seinem Alter kann man sein Verhalten noch in gewissem Rahmen korrigieren und ihn erziehen.“ Hennig ist eine Kreuzung zwischen Pyrenäen-Berghund und Polski Owczarek Podhalanski. Er hat ein geflecktes Fell und soll im Unterschied zu den Maremmanos Marie und Boss, eine italienische Schäferhundrasse, ein eher entspanntes Gemüt haben, so die Hundetrainerin.

Gegenüber Wölfen jedoch sind er und seine vierbeinigen Kollegen alles andere als entspannt. Sie müssen im Ernstfall die Herden verteidigen – ihre Herden. Bislang sei man von Wolfsüberfällen verschont geblieben, sagt Matthias Bodmann.

Schafe auf einer Wiederherrichtungsfläche von Rump und Salzmann. Sie wirken der Verbuschung des Geländes entgegen.
Schafe auf einer Wiederherrichtungsfläche von Rump und Salzmann. Sie wirken der Verbuschung des Geländes entgegen. © Rump und Salzmann | Andreas Nolte

Vielleicht habe das ja auch mit der Präsenz der Herdenschutzhunde zu tun. Von denen könne man aus Sicht der Herdensicherung gar nicht jedenfalls genug haben. Allerdings schlügen Anschaffung und Unterhalt deutlich zu Buche.

Uwe Schridde, Werkleiter bei Rump und Salzmann, freut sich ebenfalls über den Neuzugang: „Unser Sponsoring dient einer guten Sache, nämlich dem Erhalt der Wanderschäferei in unserer Region. Dann ist es aber auch gut angelegtes Geld, weil Schafe und Ziegen enorm wichtig sind für den Erhalt dieser Flächen. Sie sind quasi Landschaftsschützer auf vier Beinen.“

Dass dies so bleiben kann – dafür sorgt eben jetzt auch Henning.