Othfresen. Grüne Kandidaten laden zum Vortrag „Klimakrise und Hochwasser am Nordharz – Was kommt da noch auf uns zu?“ ein.

Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen unserer Gesellschaft – darin sind sich die meisten Forscher und Verantwortlichen einig. Doch was bedeutet das konkret und auf den Nordharz bezogen?

Auf Einladung der Kandidatin und Kandidaten von Bündnis 90/Die Grünen für die Gemeinderatswahl Liebenburg beleuchtet der Geologe Dr. Friedhart Knolle vom BUND-Regionalverband Westharz am Montag, 9. August, ab 19 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus Othfresen (Graseweg 3, 38704 Liebenburg) Fakten, Hintergründe und Zukunftsaussichten des Themas am Beispiel des Nordharzes.

Klimakrise auch im Harz

Bereits vor etlichen Jahren wurde im Rahmen der forstlichen und Nationalpark-Borkenkäferdiskussionen angemerkt, dass auch im Harz die Zahl der Tropentage, das heißt der Tage mit einem Maximum der Lufttemperatur von über 30 Grad Celsius, zunimmt.

2003 war es dann auf dem Brocken so warm wie noch nie. Die Wetterstation Brocken meldete am 12. August 2003 eine Maximaltemperatur von 28,2 Grad – damit wurde die aus dem Jahr 1992 stammende Rekordtemperatur eingestellt. An drei Tagen hintereinander wurde die 25 Grad-Marke überschritten – das hatte es auf dem Brocken nie zuvor gegeben. Der Deutsche Wetterdienst nannte es das „Superjahr 2003“.

Temperaturrekorde in unserer Region

Am 20. Juli 2006 überschritt die Temperatur auf dem Brocken erneut die Marke von 28 Grad Celsius. Insgesamt war der Juli 2006 der heißeste seit Menschengedenken registrierte Juli im Harz. Und so ging es weiter – mit weiteren Temperaturrekorden, vermehrten Hochwässern, einer verstärkten Borkenkäferaktivität, sinkenden Grundwasserspiegeln im Harzvorland und kritisch leeren Talsperren im Harz.

Es wird offensichtlich, dass wir nicht aufmerksam genug auf die Klimaforscher gehört haben, informiert der BUND. Denn mittlerweile sprechen viele Forscher nicht mehr von Klimawandel, sondern von einer Klimakrise.

Wasserdefizite und mehr Hochwässer

Wasserdefizite und vermehrte Hochwässer sind nur einige der Folgen, mit denen wir bald vermehrt zu tun haben werden.

Welche Bedrohung Hochwässer bedeuten, mussten wir erst im Juli u.a. in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz machtlos mit ansehen. Auch die Ausbaupläne der Harzwasserwerke für die Grane- und die beiden Innerstetalsperren werden angesprochen.

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Der Vortrag findet als öffentliche Veranstaltung von Bündnis 90/Die Grünen für die Gemeinderatswahl Liebenburg statt. Die Kandidatin und Kandidaten Nadeshda Plaschke, Claas Rühling und Marco Rehberg werden sich vorstellen und den Vortrag einleiten. Auch der Landratskandidat von Bündnis 90/Die Grünen für Goslar, Mathias Schlawitz, steht für Fragen zur Verfügung.

Klimakrise und Hochwasser am Nordharz – Was kommt da noch auf uns zu? Kann Ahrweiler auch im Harz passieren? Brauchen wir neue Talsperren im Harz? Vortrag von Dr. Friedhart Knolle am 9. August ab 19 Uhr in Othfresen.