Osterode. Eine falsche Polizistin und ein angeblicher Staatsanwalt betrogen am vergangenen Mittwoch eine Seniorin und ihre Enkelin in Osterode um 13.000 Euro.

Der Anruf einer vermeintlichen Polizistin führte am vergangenen Mittwoch dazu, dass eine 26-Jährige um Erspartes in Höhe von 13.000 Euro betrogen wurde.

Laut Polizei war die Geschädigte zuvor zu Besuch bei ihrer Großmutter. Währenddessen kam es zu einem Anruf, den die Rentnerin entgegennahm. Eine weinerliche Frau gab sich zunächst als die Tochter aus und schilderte, dass sie einen tödlichen Unfall verursacht habe und deswegen festgenommen wurde. Sie gab an Geld zu benötigen, um wieder auf freien Fuß zu kommen.

Seniorin geriet in Panik und übergab 13.000 Euro

Im weiteren Verlauf wurde das Telefonat an eine vermeintliche Polizistin übergeben und auch ein angeblicher Staatsanwalt schaltete sich ein.

Nachdem die ältere Dame ihrer Enkelin geschildert hatte was vorgefallen war, gerieten beide Frauen in Panik. Daraufhin machte sich die Enkelin auf den Weg und hob die von den Betrügern geforderte Kaution von ihrem Konto ab.

Zu einer Übergabe der angeblichen Kaution in Höhe von 13.000 Euro kam es um 13.30 Uhr im Osteroder Gewerbegebiet am Schlachthofweg/Ecke Gipsmühlenweg. Sie wurde von der Seniorin an eine unbekannte Frau übergeben.

Polizei bittet um Hinweise zur unbekannten Geldabholerin

Die Geldabholerin wird wie folgt beschrieben: ca. 165 cm groß, zwischen 25 und 30 Jahre alt, dunkle Haare, sprach akzentfrei deutsch und trug eine Sonnenbrille. Weiterhin war die Dame mit einer Jeans und einer Bluse bzw. einem T-Shirt bekleidet und trug eine helle Tasche bei sich. Nach der Übergabe des Geldes soll sich die unbekannte Frau zu Fuß in Richtung Gipsmühlenweg entfernt haben.

Wer kann Angaben zu der unbekannten Geldabholerin machen oder kann sachdienliche Hinweise zu ihrer Identität bzw. ihrem aktuellen Aufenthaltsort geben? Wem sind unbekannte Fahrzeuge in der Nähe des Schlachthofweges aufgefallen, in denen Personen saßen oder in das die Unbekannte eingestiegen ist? Hinweise nimmt die Polizei in Osterode unter Telefon 05522/508-0 entgegen.

Weitere Taten sind nicht auszuschließen.

Vermehrt Schockanrufe im Landkreis Göttingen

Im gesamten Landkreis Göttingen kam es in den letzten Tagen zu ähnlich gelagerten Schockanrufen. Es ist davon auszugehen, dass die Anrufserie auch weiterhin fortgesetzt wird.

Darauf sollte bei Anrufen von Unbekannten geachtet werden

Die Ermittler der Polizeiinspektion Göttingen empfehlen die Beachtung folgender Hinweise:

Seien Sie misstrauisch, wenn sich Anrufer am Telefon nicht selber mit Namen melden. Raten Sie nicht, wer anruft, sondern fordern Sie Anrufer grundsätzlich dazu auf, ihren Namen selbst zu nennen.

Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht erkennen. Erfragen Sie beim Anrufer Dinge, die nur der richtige Verwandte/Bekannte wissen kann.

Geben Sie keine Details zu Ihren familiären und finanziellen Verhältnissen preis. Lassen Sie sich nicht drängen und unter Druck setzen. Nehmen Sie sich Zeit, um die Angaben des Anrufers zu überprüfen. Rufen Sie die jeweilige Person unter der Ihnen lange bekannten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen.

Wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen von Ihnen fordert: Besprechen Sie dies mit Familienangehörigen oder anderen Ihnen nahe stehenden Personen.

Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen wie Schmuck an unbekannte Personen.

Kommt Ihnen ein Anruf verdächtig vor, informieren Sie unverzüglich die Polizei unter der Nummer 110.

Sind Sie bereits Opfer eines Trickbetruges geworden, zeigen Sie die Tat unbedingt bei der Polizei an. Dies kann der Polizei helfen, Zusammenhänge zu erkennen, andere Personen entsprechend zu sensibilisieren und die Täter zu überführen.

Lassen Sie Ihren Vornamen im Telefonbuch abkürzen (aus Herta Schmidt wird beispielsweise H. Schmidt). So können die Täter Sie gar nicht mehr ausfindig machen.