Osterode. Der Nabu gibt Tipps, wie Privatpersonen helfen können, damit Tiere die Hitzeperiode besser überstehen.

Nicht nur Menschen macht die aktuelle Hitzeperiode zu schaffen. Auch viele Tiere leiden unter den enormen Temperaturen. Ihr Umgang damit unterscheidet sich zum Teil kaum von uns Menschen: Ausruhen im Schatten, viel trinken und ein kühles Bad nehmen sind nur einige der Strategien, die auch Tiere anwenden, um sich abzukühlen. Manche Arten nutzen zum Ableiten der Hitze aber auch ganz besondere Tricks. Darauf weist der Nabu Südost-Niedersachsen in einer Mitteilung hin.

Das Hecheln von Hunden bei hohen Temperaturen ist weithin bekannt. Dass einige Vögel auch auf diese Taktik zurückgreifen, wissen jedoch nur die wenigsten. Besonders häufig lässt sich das so genannte Kelhlsackhecheln bei Amseln und Rabenvögeln beobachten. Sie sitzen oft mit weit geöffnetem Schnabel da und atmen schnell ein und aus. So beziehen sie Rachen und Lunge mit ein und können ihre wärmeabgebende Körperoberfläche vergrößern.

Der Storch benutzt hingegen eine ganz andere Strategie: Er beschmiert seine Beine mit flüssigem Kot. Wenn dieser verdunstet, entzieht das Wasser aus dem Kot seinem Körper Wärme. Deswegen erscheinen die Storchenbeine an heißen Sommertagen oft weiß.

Das können Privatpersonen tun, um Tieren zu helfen

Um dazu beizutragen, dass wildlebende Vögel die Hitzeperiode gut überstehen, gibt es ein paar Dinge, die man im eigenen Garten oder auf dem Balkon beachten kann.

Durch Büsche und Bäume in naturnahen Gärten entstehen automatisch kühle Schattenplätze, an die sich die Tiere vor allem in der Mittagshitze zurückziehen können. Ungestörte Plätze zum Ausruhen im Schatten sind wichtig um die Körperaktivität so gering wie möglich zu halten. Denn dann wird auch wenig Körperwärme produziert. In Steinwüsten fehlen diese wichtigen Rückzugsorte. Zudem heizen sie sich durch die Sonnenreflektion noch zusätzlich auf. Doch auch im Schatten ist der Wasserverlust bei hohen Temperaturen nicht zu verhindern. Deswegen müssen auch Tiere bei diesem Wetter ausreichend viel trinken. Das ist oft gar nicht leicht für sie, weil viele natürliche Wasserquellen ausgetrocknet sind. Dabei können Flachwasserstellen im Gartenteich oder Vogeltränken Abhilfe verschaffen. Diese können gleichzeitig als Badestelle genutzt werden.

Als Insektentränke eignet sich eine Flache Schale mit Moos oder Steinen.
Als Insektentränke eignet sich eine Flache Schale mit Moos oder Steinen. © NABU | Melanie Konrad

Beim Aufstellen einer Vogeltränke ist jedoch Vorsicht geboten: Sie sollte so platziert werden, dass Katzen nicht die Möglichkeit haben sich anzuschleichen, heißt es vonseiten des Nabu. Denn sonst kann die gut gemeinte Hilfe schnell zur tödlichen Falle für Gartenvögel werden. Gut geeignet sind zum Beispiel flache freihängende Vogeltränken. Um Infektionen zu vermeiden, sollte die Tränke regelmäßig gereinigt und das Wasser täglich gewechselt werden.

Doch nicht nur Vögel haben Durst. Auch Bienen, Wespen und Käfer sind auf Wasserstellen angewiesen. Sie brauchen diese nicht nur zum Trinken sondern auch für den Bau ihrer Nester. Als Insektentränke eignet sich eine Flache Schale mit Moos oder Steinen als sichere Landefläche. Auch hier sollte das Wasser jeden Tag ausgetauscht werden, rät der Nabu.