Herzberg. Ökumenische Nacht der Lichter und Adventsfeier der Kirchen in Herzberg.

Eine gemütliche Atmosphäre herrschte jüngst im Gemeindehaus der katholischen St.-Josef-Kirchengemeinde in Herzberg. Dafür sorgte ein von Kerzen gesäumter kleiner Altar: Eine ökumenische Nacht der Lichter wurde dort mit Gesängen aus Taizé – wie zum Beispiel „Laudate Omnes Gentes“ oder „Jubelt und freut euch“ – gefeiert, um gemeinsam ein Zeichen des Friedens und der Hoffnung zu setzen.

Die sich wiederholenden Gesänge, die bewussten Momente der Stille und das Hören auf biblische Texte wie der Geschichte vom Zöllner glichen einer langen Meditation, bei der das Herz zur Ruhe kommen konnte.

Jeder bekam eine Kerze, womit jeder sein Licht an den Nachbarn weitergeben konnte – als schöne Geste und verbindender Moment. Mit dabei bei der Ökumenischen Nacht der Lichter war neben Pastorin Katharina López Acuña, Fabienne Zürn, Stefan Hendrich und Gabi Glahn-Jacobi auch der Singkreis der katholischen Gemeinde – und viele Gäste aus den anderen Herzberger Gemeinden folgten der Einladung.

Ökumene nimmt in Herzberg wichtigen Stellenwert ein

Denn die Ökumene nimmt in Herzberg einen wichtigen Stellenwert ein. Die ökumenische Taizéandacht findet zum Beispiel monatlich wechselnd in St. Josef oder in St. Michaelis in Lonau statt. Zudem gibt es regelmäßige Planungstreffen der unterschiedlichen Glaubensgemeinschaften, um gemeinsam das Kirchenjahr zu gestalten. Und der Ökumenische Frauentreff lädt alle Frauen in den evangelischen Gemeinden und in allen Kirchorten der katholischen Seelsorgeeinheit (St. Josef Herzberg, St. Johannes Bapt. Osterode und St. Benno Bad Lauterberg sowie Filialkirchen in Badenhausen, Hattorf, Bad Sachsa, Walkenried und Braunlage) zu regelmäßigen Treffen ein.

Sterne angeln beim Adventsbasar der Nicolaikirche.
Sterne angeln beim Adventsbasar der Nicolaikirche. © Kirchenkreis Harzer Land | Mareike Spillner

Doch das war es noch nicht mit Lichterglanz und verbindenden Veranstaltungen zum ersten Advent in den Kirchen in Herzberg. Genauso ökumenisch war der Adventsbasar der Nicolaigemeinde am Sonntag, der mit einem Familiengottesdienst startete, an dem viele kleine und große Besucher teilnahmen (wir berichteten). So war der Platz vor der Kirche auch gleich richtig gut gefüllt, als im Anschluss die vielfältigen Adventsmarktstände öffneten.

Für die Kinder war durch die Erzieher der Kindertagesstätte Sieberdamm und Morgentau auf der Empore links und rechts neben der Orgel allerhand geboten: An verschiedenen Experimentier-Stationen konnten die Kleinen mit Linsen, Trichtern und Behältnissen auf Wahrnehmungstour gehen, mit einer Luftpumpe einen kleinen Styroporball durch ein Labyrinth führen oder auch Sterne angeln. Die Kinder waren begeistert – auch von der Aufführung des Puppentheaters „Das kleine Ich-bin-Ich“, das sie auch noch auf Papier ausmalen und mit nach Hause nehmen konnten. Da spielte Religionszugehörigkeit keine Rolle. „Ein rundherum gelungenes Adventswochenende“, resümierten die Verantwortlichen der Kirchen im Anschluss.

Bunte Angebote bereichern das Kirchenleben vor Ort

„Für mich persönlich ist es ein großer Segen, dass ich die Ökumene-Arbeit hier in Herzberg miterleben darf. Es sind bunte, kreative und vielfältige Angebote, die unser Kirchenleben vor Ort bereichern“, betont Pastorin Katharina López Acuña. „Aber allem voran sind mir die Menschen ans Herz gewachsen. Sie sind es, die unsere Gemeinschaft als Geschwister im Glauben an Jesus Christus so bereichern. Ich wünsche mir, dass wir weiter immer mehr gemeinsam von Gottes Liebe erzählen, zusammen beten und feiern können. Es ist mir wichtig, dass die Menschen in Herzberg erfahren, dass sie bei uns willkommen sind, egal, welchen Hintergrund sie mitbringen. Einfach so, wie sie sind.“

Pastor Thomas Harms findet als Gemeindeleiter der Nicolaikirche in Herzberg deutliche Worte: „Schon die biblische Botschaft ruft uns als Kirche insgesamt dazu auf, unseren jeweiligen Blick deutlich über den eigenen Tellerrand der Ortsgemeinde zu weiten. Eine einzelne Kirchengemeinde kann nie ein gallisches Dorf sein, sonst wird eine für die Realität des Daseins blinde Ortsgemeinde der Bedeutungslosigkeit anheimfallen“. Und weiter erklärt Pastor Thomas Harms: „Jede einzelne Gemeinde vor Ort hat seine spezifischen Vorteile. Hier kann und soll jeder vom anderen abschauen, damit Kirche insgesamt die besten Lösungen im Harzer Land findet“.

Die nächsten Termine

Bis Samstag, 17. Dezember, ist in der Nicolaikirche in Herzberg die Fotoausstellung „Dreizehnhundert Tage“ des Göttinger Fotografen Karsten Knigge zu sehen. Interessierte können die Ausstellung sonntags nach dem Gottesdienst, mittwochs von 15 bis 18 Uhr unter Anwesenheit des Künstlers Karsten Knigge sowie samstags von 14 bis 17 Uhr besuchen.

Am Mittwoch, 21. Dezember, um 16.30 Uhr laden die Kirchen in Herzberg anlässlich des Weihnachtstreffs der Stadt Herzberg im Innenhof des Herzberger Rathauses zur ökumenischen Andacht und an den Glühweinstand ein.

Im Dezember finden donnerstags von 19 bis 19.30 Uhr in der Christuskirche die stimmungsvoll erleuchteten Rorate-Gottesdienste statt. Diese beinhalten für diejenigen, die möchten, auch das Heilige Abendmahl.

Am Freitag, 13. Januar, findet um 18 Uhr eine Ökumenische Taizé-Andacht in der Michaeliskirche in Lonau statt. Aus den verschiedenen Gemeinden wirken mit: Fabienne Zürn, Stefan Hendrich und Gabi Glahn-Jacobi.