Hattorf. Lehrerin Rita Sührig, Hannelore Gropengießer und Alina Schimonalist stehen den Ukrainerinnen mit Deutschkursen und im Alltag zur Seite.

Nicht nur ein Teil des Dorfgemeinschaftshauses Hattorf verwandelt sich einmal pro Woche in ein Schulzimmer, sondern ab und an auch ein Raum der katholischen Kirche dieser Gemeinde. Denn in beiden Räumen treffen sich Frauen, die aus der Ukraine geflohen sind. Dort vermittelt die pensionierte Lehrerin Rita Sührig die deutsche Sprache praxisorientiert.

Die positive Resonanz und der Eifer ihrer Schülerinnen begeistert sie von der ersten Stunde an. Hilfreich zur Seite stehen ihr dabei Hannelore Gropengießer und Alina Schimonalist, eine junge Frau, die schon vor vielen Jahren mit ihren Eltern im Zuge der Aussiedlung aus Russland hierhergekommen ist.

Und weil das Lernen mit Musik oft mal leichter geht – auch das Erlernen einer fremden Sprache – wird im Unterricht viel gesungen. Das Lieblingslied der Ukrainerinnen ist das Friedenslied von Reinhard Börner, das Rita Sührig ihren Schülerinnen mit Gestik beigebracht hat. Die geflüchteten Frauen sind aber nicht nur glücklich drüber, die deutsche Sprache gemeinsam erlernen zu können, sondern auch darüber, wie freundlich sie aufgenommen worden sind. Denn sie alle durften sich von Privatleuten und der Gemeinde zur Verfügung gestellte, Wohnungen mieten, die mit Hilfe zahlreicher Bürger nicht leer blieben, sondern schnell möbliert waren. Doch sie alle wollen auch in Erfahrung bringen, wo und wie sie die neue Sprache verwenden können, also den noch recht unbekannten Alltag kennen lernen.

Auch dabei stehen ihnen Hannelore Gropengießer und Alina tatkräftig zu Seite. So haben sie schon Kontakte zu den Vereinen geknüpft, und die junge Ukrainerin ist insbesondere wegen der noch gegebenen Sprachhürden bei Arztbesuchen sehr aktiv. Sie wollen den Bürgern dieser Gemeinde in deren Sprache mitteilen, dass sie sich dort sehr wohl und sicher fühlen. Denn ihnen allen hat es sehr gut getan, von so viel Freundlichkeit aufgenommen worden zu sein. Ein weiteres großes Dankeschön der Frauen geht aber auch an die katholische Kirche und die Gemeinde Hattorf für die kostenlose Überlassung der „Klassenzimmer“.

Denn damit dieses Programm in die Tat umgesetzt werden konnte, trat ihnen die Volkshochschule Göttingen-Osterode finanziell zur Seite.

Denn, auch wenn es allen eine große Freude bereitet, zu lehren und zu lernen, muss auch diese finanzielle Unterstützung abgesichert sein.