Herzberg. Das kardiologische Team der Klinik in Herzberg wurde ausgebaut. Das ermöglicht eine neue Herzkatheterbereitschaft 24 Stunden am Tag.

Im Herzkatheterlabor der Helios-Klinik Herzberg/Osterode werden Untersuchungen und Behandlungen bei Herzerkrankungen durchgeführt. Seit Anfang des Jahres ist eine Rufbereitschaft eingerichtet, so dass Notfalleingriffe im Herzkatheterlabor jetzt rund um die Uhr möglich sind, wie die Klinik in einer Pressemitteilung berichtet. Seit fast zehn Jahren werden im Herzkatheterlabor der Herzberger Klinik täglich mehrere geplante Untersuchungen sowie akute Notfallbehandlungen durchgeführt. Die diagnostischen und therapeutischen Eingriffe fanden dabei bislang, ob geplant oder als spontaner Notfall, in den normalen Dienstzeiten statt.

Außerhalb dieser Zeiten wurden Patienten, die einen sofortigen Eingriff benötigten, in umliegende Krankenhäuser mit einer entsprechenden Notfallbereitschaft im Herzkatheterlabor weiterverlegt. „Seit Anfang Januar haben wir in der Klinik nun selbst eine 24-Stunden-Katheterbereitschaft an sieben Tagen in der Woche. Kommt ein Patient mit Beschwerden in die Klinik, die eine sofortige Behandlung im Herzkatheterlabor erfordern wie beispielsweise einem akuten Herzinfarkt, sind wir innerhalb kürzester Zeit einsatzbereit“, sagt Stephan Matzath, Chefarzt der Kardiologie. Dadurch müssen die Patienten nicht mehr in andere Kliniken weiterverlegt werden. Fahrzeiten, die die Behandlung verzögern, entfallen. „Die Therapie kann unverzüglich in unserer Klinik anlaufen. Dies erhöht die Heilungschancen des Patienten und vermindert das Risiko für Komplikationen und Langzeitfolgen“, erläutert Matzath.

Ausbau des kardiologischen Teams ermöglicht neue Katheterbereitschaft in Herzberg

Ermöglicht wird die neue Katheterbereitschaft durch einen Ausbau des kardiologischen Teams. „Eine Rund-um-die Uhr-Bereitschaft ist nur mit genügend fachlich qualifiziertem Personal in Ärzteschaft und Pflege umsetzbar“, so der erfahrene Kardiologe. Klinikgeschäftsführer Johannes Richter sagt: „Ich freue mich sehr, dass es uns gelungen ist, eine Rufbereitschaft einzurichten. Damit erhöhen wir die Behandlungsqualität für die Menschen vor Ort und tragen rund um die Uhr zur Infarktversorgung im Altkreis bei.“

Wie funktioniert eine Herzkatheteruntersuchung?

Eine Herzkatheteruntersuchung wird zur Diagnostik und Behandlung von Erkrankungen des Herzens wie Durchblutungsstörungen des Herzmuskels oder Erkrankungen der Herzklappen und Herzkammern sowie zur Behandlung von Herzinfarkten eingesetzt. Dabei wird über eine Schlagader am Handgelenk oder in der Leiste ein dünner Kunststoffschlauch (Katheter) zum Herzen geführt. Der Eingriff erfolgt unter lokaler Betäubung.

Über den Katheter wird ein Röntgenkontrastmittel in die Herzkranzgefäße gespritzt. Dadurch können mithilfe einer kurzen Röntgendurchleuchtung Verengungen (Stenosen) oder Verschlüsse der Herzkranzgefäße festgestellt werden. Falls notwendig können diese direkt im Anschluss mit einem Ballonkatheter aufgeweitet und mit einer Gefäßprothese (Stent) versehen werden. Auch der Verschluss von Defekten der Herzscheidewand oder von Emboliequellen wie dem Vorhofohr ist heute mittels Kathetertechnik möglich. Zudem können im Herzkatheterlabor auch temporären Schrittmacher gelegt oder Ereignisrekorder implantiert werden.