Herzberg. Das Krankenhaus verzeichnet erstmals seit vielen Jahren einen leichten Rückgang bei den Geburtenzahlen. Dennoch ist man zufrieden.

Für die Herzberger Geburtshilfe hat das neue Jahr arbeitsreich begonnen: Allein drei Kinder kamen in der Helios Klinik am 1. Januar zur Welt. Ein Junge und zwei Mädchen wurden geboren. Und es ging munter weiter: In den ersten sieben Tagen des neuen Jahres sind 18 Kinder in der Klinik zur Welt gekommen.

Das sind für die Demografie äußerst positive Nachrichten, vor allem weil die Zahl der Geburten im Herzberger Krankenhaus im vergangenen Jahr zum ersten Mal seit Jahren rückläufig war. So wurden 2019 insgesamt 541 Babys geboren. Im Jahr davor waren es noch 620 Geburten. Somit kamen also im Jahr 2019 im Herzberger Krankenhaus 81 Kinder weniger auf die Welt.

Geburtenzahl schlägt Demografie

Klinikgeschäftsführer Johannes Richter freut sich über jedes einzelne Kind und sagt: „In den letzten fünf Jahren sind die Zahlen der Geburtshilfe unserer Klinik stetig gestiegen. Mit 541 Kindern für 2019 ist die Zahl nun erstmals leicht rückläufig. Betrachtet man das Einzugsgebiet der Klinik, ist diese Geburtenzahl jedoch noch immer höher, als es die Demografie im Altkreis Osterode eigentlich hergibt.“ Das Geburtenbuch zeige, dass sich auch über die Landkreisgrenzen hinweg Eltern für eine Geburt in der Herzberger Klinik entscheiden. Johannes Richter: „Dies ist ein großes Lob und ein Beleg dafür, dass unser Konzept in der zertifizierten babyfreundlichen Geburtsklinik stimmig ist.“

Auch Artur Smorodin, Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe, sieht in den Zahlen ein gutes Zeichen und erklärt: „ Wir arbeiten daran, das Konzept unserer Geburtshilfe bestmöglich an den Bedürfnissen von Eltern und Kind auszurichten. Unsere Hebammen bieten eine umfassende Betreuung vor, während und nach der Geburt.“

Darüber hinaus sei die Herzberger Klinik bekannt dafür, auf eine natürliche und spontane Geburt zu setzen, sollte das Wohl von Mutter und Kind es zulassen. Die Kaiserschnittrate der Klinik liegt mit ca. 15 Prozent deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt von ca. 30 Prozent. Dennoch, Sicherheit geht vor. „Grundsätzlich gilt, dass wir uns immer für die sicherste Methode für Mutter und Kind entscheiden“, sagt Artur Smorodin.

Wichtig für die Unversehrtheit von Mutter und Kind sind aber auch ganz andere Faktoren, wie die leitende Hebamme Sandra Siewert erklärt: „Sehr am Herzen liegt uns die intensive Bindung zwischen Eltern und Kind und die Stillförderung.“

Zertifiziert

Bereits seit 2010 ist die Klinik als „babyfreundliche Geburtsklinik“ nach Kriterien von UNICEF und der WHO zertifiziert. Im Mai 2019 wurde die Klinik erfolgreich rezertifiziert. Kliniken, die als babyfreundlich zertifiziert sind, müssen eine Mindeststillrate von 85 Prozent vorweisen. In der Herzberger Klinik kommt man auf 97 Prozent.

Darüber hinaus bietet die Klinik eine eigene Familienstation: Hier werden ausschließlich Eltern und ihre Neugeborenen betreut. Auf der Station können sie in den Familienzimmern rund um die Uhr zusammenbleiben. Sandra Siewert: „Bei Fragen ist jederzeit eine Hebamme oder Kinderkrankenschwester ansprechbar. Wir sind stolz, dass wir seit der Eröffnung der Station jeder Familie ein Familienzimmer zur Verfügung stellen konnten.“