Leserbrief zur Diskussion um die Tierhaltung

Zunächst einmal vielen Dank, dass der Harz Kurier sich dieses Themas annimmt und die Leserbriefe veröffentlicht. Danke auch an diejenigen, die hier ihre Argumente sachlich austauschen. Ich könnte das so nicht. Denn mein Grund, vor 35 Jahre Vegetarierin und vor vier Jahren Veganerin zu werden, ist das Leid der Tiere. Ich kann nicht, wie so viele andere, meine Augen davor verschließen, dass Kühe, Schweine, Schafe, Gänse, Hühner genauso fühlende Wesen sind wie Hunde und Katzen. Die Klassifizierung in „Haustiere“ und „Nutztiere“ hat der Mensch erfunden, die Tiere wissen davon nichts. Sie leiden.

Das, was Menschen den Tieren antun, ist unsäglich und ethisch absolut nicht vertretbar. Aus Profitgier, Bequemlichkeit, Arroganz und Egoismus werden unsere Mitgeschöpfe in eine Existenz gezwungen, die man seinem schlimmsten Feind nicht wünscht. Da wird sich aufgeregt ohne Ende über das, was in anderen Ländern passiert (Beispiel: Hundefleischfestival), aber von dem Elend in der deutschen Tierausbeutung will kaum jemand Notiz nehmen. Jedesmal, wenn Katzenbabys „entsorgt“ werden, gibt es einen Aufschrei der Empörung; was mit männlichen Küken oder männlichen Kälbern passiert, wird hingegen nicht zur Kenntnis genommen. Wenn jemand eine Katze mit Klebeband umwickelt, gibt es Morddrohungen, aber was die Tiere in Versuchslaboren ertragen müssen, will kaum einer wissen. Und wenn man es weiß, werden keine Konsequenzen gezogen. Der Umgang mit Tieren sagt alles über den Zustand einer Gesellschaft aus.