Leserbrief zur Plastikvermüllung der Landschaft.

Auch der Harz Kurier beklagt die Plastikvermüllung der Landschaft. Das Problem sollte wach gehalten und erweitert werden, denn auch die übrige Vermüllung der Landschaft hat schleichend zugenommen. Als ich vor über 40 Jahren nach Bad Grund kam, war es mit seinem historischen Zentrum die schönste der sieben Bergstädte. Straßen, Gehwege, einsame herrliche Wanderwege waren gepflegt, an den Bänken standen Papierkörbe, die rechtzeitig geleert wurden. Seither hat sich Einiges verändert. Die meisten Straßen und auch die zwei Durchfahrtsstraßen des Ortes befinden sich in beklagenswertem Zustand. Sie wurden zwar jährlich noch gesäubert und geflickt, aber nicht mehr erneuert. Zeitgleich mit der Mülltrennung sind alle Abfallkörbe verschwunden und finden sich nicht einmal mehr an den Parkplätzen.

Entsprechend sieht es dort aus. Wo Müll liegt, wird gern noch etwas hinzugeworfen – sogar ganze Plastiksäcke voll, wohl wegen der hohen Müllabfuhrkosten. Seit Sie über die „Entsorgung“ einer Wagenladung alter Reifen in den Wald am Iberg berichtet haben, finden sich Nachahmer, kürzlich in der Nähe der Kaiserquelle, wo ein „Umweltsünder“ eine Anhängerladung voller Reifen den Steilhang hinabgekippt hat. Zutreffender wäre wohl ihn „Umweltzerstörer“ zu nennen, da er ja langfristig Fauna und Flora schädigt. Ursächlich sind es die Kosten der Ablieferung bei einer Mülldeponie von fünf Euro pro Reifen, die „eingespart“ werden sollen. Die Beseitigung der Reifen irgendwann wird ein Vielfaches kosten. Vermutlich würde eine Erhöhung der Strafzahlungen abschreckende Wirkung haben. Diese Folgekosten und der Nutzen für die Umwelt sollten den Reifeneinnahmen gegenüber gestellt werden, denn überflüssige Kosten sind einfach nur ärgerlich!