Herzberg. „Das öffentliche Eingeständnis, sich in einer Notlage zu befinden, ist nicht einfach – doch es ist notwendig“, meint Redakteurin Nina Schmitzer.

Es ist eine Entwicklung, die im Vereinsbereich nicht neu sein mag. Doch es ist eine Entwicklung, die durch Corona und die Energiekrisen beschleunigt wurde und nun zunehmend zu einer umfassenden Sorge wird: Vereinen fehlen Mitglieder, Vorstandsnachfolger – und nicht selten finanzielle Mittel. Vorstandsstellen werden stetig von den selben Menschen neu besetzt, die den Posten seit Jahren – oft auch Jahrzehnten – inne haben.

Nicht zwingend, weil sie den Posten so lange weiterführen möchten. Vielmehr fehlt Nachwuchs, der sich dieser Verantwortung stellen möchte. Vakanzen bestimmter Posten sind daher längst keine Seltenheit – und folglich damit Ängste um die Handlungsfähigkeit von Vereinen.

Doch auch finanziell rüttelten die vergangenen drei Jahre an allen. Mitglieder traten durch die massiven Preissteigerungen in den Bereichen Heizen, Lebensmittel und Sprit aus Vereinen aus, während Unterhaltungskosten für Vereinsheime und andere Gebäude weiter anstiegen. Die Folge: Vereine müssen mehr Einbußen hinnehmen, Rücklagen werden belastet, während Budget für Events fehlt, die Geld in die Kassen bringen können.

Umso wichtiger ist es, offen mit dem Thema umzugehen. Das öffentliche Eingeständnis, sich in einer Notlage zu befinden, ist nicht einfach – doch es ist notwendig. Durch das stille Leiden unserer Vereine wird sich nichts verändern. Offenheit bietet immer eine Chance für neue Ansätze und Lösungen – der MTV ist diesen wichtigen ersten Schritt nun gegangen.

Täglich wissen, was in Osterode und Umgebung passiert: Hier kostenlos für den täglichen Südharz-Newsletter anmelden!