„Was beim Thema Umgehungsstraße klar ist: Geschadet hätte ein Bau der Stadt Herzberg sicher nicht!“

Die Ortsumgehung Herzberg, man könnte sagen, es ist der Running Gag in der lokalen Politik. Seit knapp 60 Jahren steht sie immer wieder zur Debatte, passiert ist in all den Jahren dennoch nichts. Momentan kocht das Thema einmal mehr hoch, schließlich ist eine mögliche Streckenführung im Entwurf des regionalen Raumordnungsprogramms enthalten und als Projekt im Bundesverkehrswegeplan aufgeführt. Dort stehen allerdings auch etliche andere Projekte mit höherer Priorität. Die Frage ist daher weniger, wo genau die Umgehung entlangführen würde, als vielmehr, ob wir einen Bau überhaupt noch erleben. Ich bin inzwischen 40 Jahre alt und vermute, dass ich zum Führen eines Automobils zu alt sein werde, falls irgendwann einmal der erste Spatenstich erfolgt.

Was beim Thema Umgehungsstraße klar ist: Geschadet hätte sie Herzberg sicher nicht! Die aktuelle Verkehrsführung mit einer vierspurigen Strecke mitten durch die Stadt ist alles, nur nicht attraktiv. Bei den Ausbauplanungen der B243 vor 60 Jahren mag die Überlegung noch gestimmt haben, Touristen und Gäste durch die direkte Ortsdurchfahrt auch in der Stadt zu binden. Damals war das Verkehrsaufkommen ein anderes, die Lage in Grenznähe verhinderte viel Durchgangsverkehr – 15 Kilometer weiter warteten nur noch die DDR-Grenzposten.