„Da verschreiben sich Wissenschaftler dem Kampf gegen den Krebs, arbeiten Tag und Nacht, um der Menschheit dienen zu können.“

Zur „Spendenübergabe für die Tumorforschung“ hatte mich Dr. Karl-Heinz Hemeyer jüngst eingeladen. Das klang nach einem – objektiv betrachtet – Routinetermin, auch wenn es sich bei der Spendensumme um einen stattlichen Betrag handelte. Sage und schreibe 100.000 Euro spendeten Dr. Karl-Heinz und Annemarie Hemeyer von der gleichnamigen Stiftung an die Forschungsgruppe der Charité-Klinik in Berlin. In Empfang nahmen den symbolischen Scheck die beiden Ärzte Privatdozentin Dr. Patricia Grabowski vom Universitätsklinikum Charité Berlin sowie Prof. Dr. Richard Paul Baum, Chefarzt der Klinik für Molekulare Radiotherapie an der Zentralklinik Bad Berka in Thüringen. Das Geld soll in der Charité zur weiteren Erforschung erfolgreicher Krebstherapien Verwendung finden. Soweit die Faktenlage.

Fasziniert war ich im Laufe der kleinen Feierstunde jedoch mehr und mehr von den Ausführungen der zwei Mediziner. In bildhafter Sprache schilderten sie die Arbeit ihrer beider Arbeitsgruppen im täglichen Kampf gegen den Krebs. Beispiel: Als „From Bench to Bedside“ (vom Labortisch zum Krankenbett) bezeichnete Prof. Baum das Konzept, das eine neue innovative Methode der Krebstherapie aus dem Forschungslabor ans Krankenbett transferiert. Oder: Im Rahmen der personalisierten Therapie werde jeder einzelne Patient bezogen auf seine individuelle Erkrankung auch individuell behandelt – und nicht pauschal „der Krebs“. Das bedeutet, den individuellen Tumor des Patienten mit einer maßgeschneiderten Therapie zu behandeln: „Nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip die Tumorzellen gezielt angreifen“. Oder: Kleine Eiweißstoffe soll man sich vorstellen als Schnellboote, die gezielt an die Tumorzellen andocken und diese ausschalten. Durch die Ausführungen in „menschlicher Sprache“ ohne zu viele Fachbegriffe konnte ich den Schilderungen der Ärzte weitestgehend folgen und inhaltlich verstehen, was ich hörte.

So wurde mir erneut klar, dass überall auf der Welt Dinge geschehen, die für die Menschen von hoher Wichtigkeit sind, die wir aber dennoch nicht sehen oder miterleben (können). Forschung ist dafür ein Paradebeispiel. Da verschreiben sich Wissenschaftler dem Kampf gegen den Krebs oder gegen andere Krankheiten, arbeiten Tag und Nacht, verzichten auf vieles, um der Menschheit dienen zu können. „Tumorforschung ist mein Leben“, versicherte Dr. Patricia Grabowski zutreffend.