Wildemann. Klangvolle Traditionspflege: Wolfgang Hoffmann aus Wildemann hämmert Kuhschellen nach Harzer Tradition.

Ihr unverwechselbarer Klang ist der Landschaft vertraut, das Geräusch erinnert an Wiesen und Wälder: Kuhglocken. Einst waren die Schmuckstücke der Stolz der Hirten und Kuhbesitzer. Wolfgang Hoffmann aus Wildemann beherrscht die Kunst ihrer Herstellung noch heute, jedes seiner Stücke ist einzigartig.

Mit dem 69-Jährigen lebt somit traditionelle Handwerkskunst fort – die heutzutage kaum noch jemand beherrscht. Denn längst ist die Fertigung von solchem Geläut ein seltenes Handwerk geworden. „Ich bin vielleicht nicht der letzte Harzer Glockenmacher, aber wohl der letzte, der noch hämmert und lötet.“ Sorgfältig bearbeitet bis ins letzte Detail entstehen in seinen Händen Glocken, kleine und große, für Kühe, Ziegen oder Schafe. „In Spanien gibt es auch noch Glocken für Pferde“, erzählt er. Denn nicht nur Kühe im Harz können sich verlaufen und müssen wieder gefunden werden, das kann auch Pferden in den Pyrenäen passieren. Eigentlich mache er aber keine Glocken, sondern Schellen, korrigiert Hoffmann. „Nur das sagt keiner. Im Sprachgebrauch ist es die Glocke.“