Tettenborn. Förderverein Deutsches Gipsmuseum und Karstwanderweg zeigen Nationalparkrangern den Gipskarst in der Gemarkung Steina im Rahmen einer Fortbildung

Die jüngste Wanderung des Fördervereins Deutsches Gipsmuseum und Karstwanderweg fand im Zusammenhang mit einer Fortbildung der Westharzer Nationalparkranger aus den Stationen Lonau, Torfhaus und Oderbrück statt.

Bildungsauftrag wird verstärkt

Neben den Sonntagswanderungen, die auch im laufenden Jahr 2023 wieder stattfinden, legt der Verein vermehrt den Fokus auf den Bildungsauftrag. Hier rücken nicht nur die jugendlichen Schüler in das Zentrum der Vorstellung des Südharzer Karstes, sondern auch Erwachsene – wie jetzt die 20 Ranger, die bei klirrender Kälte und wunderschönem Sonnenschein die auf dem Karst wachsenden Laubwälder des Südharzes kennenlernen durften. Bislang waren sie nach eigenen Aussagen immer nur in den dunklen Nadelwäldern des Oberharzes unterwegs und jetzt erstmals am Südharzrand mit seinen noch lange bestehenden Laubbaumbestand. Parallelen wurden gezogen: Was im Oberharz der Borkenkäfer ist, der die Landschaft verändert, so ist es teilweise im Südharz der Gipsabbau.

Start und Ziel der Wanderung war Tettenborn, hier berichtete der Ortsheimatpfleger zunächst etwas über die Geschichte des Dorfes und anschließend ging es in die ehemals zum Rittergut Tettenborn gehörenden Buchenwälder.

Bereiche wie die Pfaffenholzschwinde oder der Kleine Trogstein befinden sich in geschützten Bereichen, in denen kein Gips abgebaut werden darf. Durch das fehlende Laub konnten die Teilnehmer die Schönheiten gut erblicken, ohne allzu nah an das Geotop heranzugehen. Die Informationen an die Teilnehmer wurden durch einen mitwandernden Geologen und dem Ortshistoriker spannend vermittelt.

Entlang der geschichtsträchtigen Bahntrasse

Um sich zu stärken und bei dem frostigen Wetter etwas aufzuwärmen wurde in der Jagdkammer in Tettenborn ein Frühstück eingenommen, bevor es dann auf dem Weg entlang der geschichtsträchtigen Bahntrasse über die Große Trogsteinhöhle und die Eibenkuhle oberhalb der Fitzmühle anschließend in einen Dolomitsteinbruch ging. Nach mehr als vier Stunden erreichte die Gruppe das Jugend-Bildungshaus, wo das Mittagessen eingenommen wurde, bevor es wieder an die einzelnen Stationen in den Oberharz zurückging.

Manche der Teilnehmer fanden großes Interesse an der Landschaft und machten sich Gedanken darüber, an einigen der rund 40 Wanderungen in diesem Jahr teilzunehmen. Aktuell liegen an vielen Stellen – etwa bei den Tourismusbüros in den Kreisen Göttingen, Nordhausen und Mansfeld-Harz – die neuen Flyer bereit. Die drei Karstvereine freuen sich auf eine rege Teilnahme an den Wanderungen, aber ebenso an den Sonderveranstaltungen für Schulen und Firmen, die gerne angefragt werden dürfen.