Wieda. Trotz Corona-Pandemie und Energiekrise soll die Krippenweihnacht im Südharz für Weihnachtsstimmung sorgen. Das ist geplant.

Zwischen Rathaus und Jugendtreff stehen bereits übergroße Kerzen, die bekannten Flyer in Grün liegen auch aus: die Vorbereitungen für die Wiedaer Krippenweihnacht laufen auf Hochtouren.

Doch im Vorfeld der 18. Auflage ging es um das Organisationsteam um Wiedas Ortsbürgermeister Klaus-Erwin Gröger ging es vor allem darum, sich auf Unwägbarkeiten einzustellen: die Herbst- bzw. Winterwelle der Corona-Pandemie und die Energiekrise und einhergehende Kostenexplosion stehen dabei natürlich im Fokus. Eines war dem Team aber dennoch wichtig: die Veranstaltung selbst stand nicht in Frage, denn wie bereits in den ersten beiden Jahren der Pandemie geht es den Organisatoren darum, in schwierigen Zeiten etwas Normalität und schöne Advents- und Weihnachtserlebnisse zu bieten.

Insofern verwandelt sich Wieda wieder mit Eröffnung am 25. November für vier Wochen in ein übergroßes Weihnachtsdorf, wobei die Auswirkungen der verschiedenen Krisen auch ihren Tribut zollen.

Weihnachtsbäume beleuchten die Ortsdurchfahrt

Ausgangspunkt, dass die Veranstaltungsreihe ihm Jahr 2022 angeboten wird, war dabei die Entscheidung des Gemeinderates Walkenried, dass die markante Weihnachtsbeleuchtung nicht zu nehmen. Somit wird die Tradition, die mit dem ersten beleuchteten Weihnachtsbaum am Wahrzeichen Wiedas, dem Glockenturm in den 1950er Jahren begann und spätestens mit dem Aufstellen von beleuchteten Bäumen entlang der gesamten Ortsdurchfahrt ab dem Jahr 1988 massiv ausgebaut wurde, fortgesetzt.

Der Punschtreff neben dem Rathaus ist ein Dreh-, Angel- und Genusspunkt der Veranstaltungsreihe.
Der Punschtreff neben dem Rathaus ist ein Dreh-, Angel- und Genusspunkt der Veranstaltungsreihe. © HK-Archiv | Thorsten Berthold

Einsparungen haben aber dennoch Priorität. So wurden dank einer großzügigen Spende die Weihnachtssterne am Ortseingang aus Richtung Walkenried und Bad Sachsa mit LED-Technik versehen. So kann 85 Prozent der erforderlichen Energie gegenüber den Vorjahren gespart werden.

Bürger sollen ihre Häuser wieder schmücken

Klaus Erwin Gröger bittet in diesem Zusammenhang auch die Bürger, ihre Weihnachtsbeleuchtung wie in den Vorjahren zu installieren, „denn das Licht in der Dunkelheit der Vorweihnachtszeit soll Freude und Hoffnung wecken“. Gespart werden könne auch hier durch den Einsatz von LED-Technik oder aber spätere und kürzere Einschaltzeiten. „Viele Gäste, die unsere stimmungsvolle und einzigartige Weihnachtsbeleuchtung Jahr für Jahr gern als Anlass für einen Besuch nehmen, wollen wir nicht enttäuschen“, appelliert er an die Einwohnerschaft ihre Weihnachtsdekoration beizubehalten.

Denn entstanden aus dem Engagement der Einwohnerinnen und Einwohner ist die Wiedaer Krippenweihnacht seit vielen Jahren ein Geheimtipp für Weihnachtsfans. Doch im Jahr 2020 wurde die Veranstaltungsreihe zu einer regelrechten Pilgerstätte für alle die, die in den harten Zeiten des ersten Corona-Jahres etwas Weihnachtsatmosphäre genießen wollten.

22 lebensgroße Außenkrippen werden wieder aufgebaut

Für die Verantwortlichen war und ist es ebenso wichtig, die Allstellungsmerkmale der Aktionsreihe, die 22 lebensgroßen Außenkrippen auch im Jahr 2022 den Besucherinnen und Besuchern vollumfänglich präsentieren zu können. Die Beleuchtungen sind alle auch auf 10W/20W LED-Strahler umgestellt, um den Energieverbrauch höchstmöglich zu minimieren. „Unser Ziel ist es, die Besucher in der stimmungsvollen Atmosphäre auf dem Weg zu und bei den Krippen einen Moment lang von der bedrückenden Alltagssituation abzulenken und zu erfreuen. Unter freiem Himmel, ohne Gedränge, sind diese unter Einhaltung der Corona-Regeln an allen Tagen bis zum 6. Januar zu besichtigen“, betonen die Organisatoren unisono.

Beim Rahmenprogramm gibt es einen Mix aus Bekanntem und Neuem, wobei speziell eine Aktion fehlen wird: die Hauskrippenausstellung. „Die Gefahr, dass Einschränkungen in den Veranstaltungsräumen erforderlich werden ist nicht auszuschließen. Der Aufwand diese Ausstellung aufzubauen und zu betreuen ist dagegen sehr, sehr groß“, erläutert Gröger den Hintergrund der Absage.

Eröffnung findet am Punschtreff statt

Das sorgt auch für eine geänderten Ablauf der Eröffnung am 25. November. Statt im Raum der Hauskrippen findet diese nun am Punschtreff neben dem alten Rathaus statt. Musikalisch begleitet wird diese vom „Harzwald Echo“. „Zuvor bietet sich die Gelegenheit mit „Maria und Josef“ vom Grillplatz bis zum Einzug in die Krippe am Rathaus zu begleiten. „Dieses Angebot gilt besonders Familien, wobei die Kinder auch als Maria und Josef gekleidet teilnehmen können“, erläutert Gröger.

Am Glockenturm lädt der Posaunenchor Wieda wieder zum Konzert ein.
Am Glockenturm lädt der Posaunenchor Wieda wieder zum Konzert ein. © Privat | Klaus-Erwin Gröger

Parallel zum Punschtreff, bei dem die Wiedaer Vereine wieder Gegrilltes, Glühwein und andere Spezialitäten anbieten, ist jeweils freitags und samstags das Glas und Hüttenmuseum geöffnet, das erneut eine Sonderausstellung anbietet.

Turmblasen an Wiedas Wahrzeichen, dem Glockenturm

Zusätzlich werden in diesem Jahr auch zwei Veranstaltungen an einem Sonntag durchgeführt: Das aus dem vergangenen Jahr bekannte Turmblasen im Fackelschein am Glockenturm mit Punsch am 4. Dezember wird vom Posaunenchor der Kirchengemeinde veranstaltet, wie auch ein Konzert am 4. Advent am Punschtreff.

Auch in der Lutherkirche werden verschiedene Aktionen, wie die beliebte Lichterkirche am 26. November ausgerichtet. Dabei erinnern die Verantwortlichen aber daran, dass die gesetzlich vorgeschriebene Absenkung der Innenraumtemperaturen auch für das Gotteshaus gilt. Es wird zu den Veranstaltungen daher empfohlen warme Kleidung zu tragen und gegebenenfalls Decken mitzubringen.

Viele Anfragen von Reisegruppen erhalten

Abschließend erklärt Klaus Erwin Gröger, dass für die Kindergartengruppen der Gemeinde Walkenried noch ein Malwettbewerb ausgeschrieben wird. Das Thema lautet natürlich: Krippenweihnacht in Wieda.

„So hoffen wir auch 2022 ein attraktives Angebot präsentieren zu können.“ Die Nachfrage war in den vergangenen Wochen bereits bei Reisegruppen wieder groß. Wieda ist als Weihnachtsdorf somit weit mehr wie nur ein Geheimtipp.

Das Programm:

  • 25. November: 17 Uhr Punschtreff, 17.30 Uhr Eröffnung mit lebendiger Krippe, 18 Uhr Konzert Harzwald Echo am Punschtreff
  • 26. November: 17 Uhr Punschtreff, 17.30 Uhr Ziehung Gewinner Malwettbewerb am Punschtreff, 18 Uhr Lichterkirche in der Lutherkirche
  • 2. Dezember: 19 Uhr Adventsmusik mit dem Flötenensemble Mobile in der Lutherkirche
  • 3. Dezember: 18 Uhr Konzert der Tanner Friday Singers in der Lutherkirche
  • 4. Dezember: 17 Uhr am Glockenturm: Turmblasen im Fackelschein vom Posaunenchor Wieda, dazu gibt es Punsch
  • 9. Dezember: 19 Uhr Konzert der Harzer Meisterjodler in der Lutherkirche
  • 10. Dezember: 15 Uhr Plätzchenbacken mit dem Nikolaus im Café Wiedatal, 18 Uhr Konzert der Kreismusikschule in der Lutherkirche
  • 16. Dezember: 19 Uhr Konzert der Zithergruppe Saitenzauber in der Lutherkirche
  • 17. Dezember: 18 Uhr Konzert der Bläserklasse des Pädagogium Bad Sachsa in der Lutherkirche
  • 18. Dezember: 17 Uhr Konzert des Posaunenchor Wieda am Punschtreff
  • 28. Dezember: 15.30 Uhr Kinderweihnacht am Hirtenfeuer im Krippenhof am Hotel Zur Post

Immer freitags und samstags ab 17 Uhr sind der Punschtreff neben dem Rathaus und das Glas- und Hüttenmuseum geöffnet. Alle Angaben ohne Gewähr