Bad Sachsa. Von Sachsen aus führte der Weg von Urs Ebenauer in die Uffestadt. Die Region lernte er mehrmals kennen, nun will er in Bad Sachsa und Steina wirken.

Urs Ebenauer, der vorherige Dompfarrer in Freiberg/Sachsen, wurde feierlich von Superintendentin Ulrike Schimmelpfeng in der St. Nikolai-Kirche Bad Sachsa in sein neues Amt eingeführt. Ab sofort ist er als Pastor für Bad Sachsa zuständig, ab August auch für Steina.

Superintendentin beim Studium kennengelernt

Ulrike Schimmelpfeng fand als langjährige Wegbegleiterin ganz persönliche Worte: „Wir kennen uns seit fast 40 Jahren, als wir uns zu Beginn des Theologiestudiums trafen. Uns verbindet eine langjährige Freundschaft und ich freue mich sehr, dass du nun zusammen mit deiner Frau Martina im Harzer Land angekommen bist. Möget ihr hier in Bad Sachsa und Steina glücklich und Zuhause sein.“

Beim Einführungsgottesdienst waren Urs Ebenauers komplette Familie, weitere Wegbegleiter aus Studienzeiten, aus seiner Zeit als Bischofsreferent in Dresden sowie aus seiner letzten Station als Dompfarrer in Freiberg zu Gast. So übernahmen die feierliche Einführung und Verlesung der Urkunde neben der Superintendentin Ulrike Schimmelpfeng auch Diakonin Doreen Bruchmann sowie aus den Kirchenvorständen Ulrich Feldmann und Olaf Zaulig. Einer Tradition der Sächsischen Landeskirche folgend, verfasste Urs Ebenauer seinen eigenen Lebenslauf, den Pfarrer Lüder Laskowski aus Leipzig verlas.

Laufbahn startete im Harz

Urs Ebenauers berufliche Laufbahn, die im Harz begann und ihn durch Sachsen führte, findet nun ihren Abschluss im Harz. Die Superintendentin schloss die feierliche Einführungshandlung mit den Worten: „Hier ist ihr neuer Pastor!“ und langanhaltender Applaus brandete auf.

Die Vakanz von nur einem dreiviertel Jahr hatte der im Kirchenkreis bekannte und bewährte Springerpastor Klaus-Wilhelm Depker, mit großer ehrenamtlicher Unterstützung aus dem Kirchenvorstand, übernommen. Dieser übergab im Namen des Kollegiums einen Apfelbaum als Symbol für den Neuanfang und das Wurzeln schlagen. Umrahmt wurde der Gottesdienst von José Lopez de Vergara an der Orgel und dem Bläserchor unter der stellvertretenden Leitung von Florian Bergmann.

Besondere Predigt mit Blick auf die Ukraine

In seiner Predigt oben von der Kanzel ging Urs Ebenauer auf sein erneutes Ja zur Verkündigung und Markus 10, 34-45, ein. „Hat die Verkündigung noch etwas mit unserem alltäglichen Leben zu tun? Oder werden Antworten lieber in den sozialen Medien gesucht?“, fragte er die Gemeinde und Gäste. Die Themen Anerkennung und Macht, und das Suchen danach, würden sich wie ein roter Faden durch unser Leben ziehen – und schlimmstenfalls sogar zum Krieg führen, wie aktuell in der Ukraine. Deshalb sei es so wichtig, Kindern von der Geburt an mitzugeben, dass sie geliebt, wichtig und anerkannt seien. „In der Bibelgeschichte zeigt Gott beiden Jüngern ihre Grenzen auf. Macht sollte damit verbunden sein, Verantwortung zu übernehmen und zu dienen.“

Und das schlägt die Brücke zu Urs Ebenauers für die Einführung gewählten Bibelvers, Joh. 8,12: „Jesus Christus spricht: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“

Zur Person:

Urs Ebenauer wurde 1961 in Marburg geboren und verbrachte in Bielefeld die ersten Jahre seiner Kindheit.

Seit dem Jahr 1970 lebte er in Freibergs Partnerstadt Clausthal-Zellerfeld und machte dort 1980 das Abitur.

Nach dem Zivildienst und dem Theologiestudium in Göttingen, Tübingen und Heidelberg begann er 1989 sein Vikariat in Schwiegershausen.

Von 1991 bis 2009 arbeitete er als Pfarrer in Strehla bei Riesa.

Vom 1. Juli 2009 bis 1. Februar 2015 war er persönlicher Referent von Landesbischof Bohl in Dresden und zuletzt sieben Jahre lang Dompfarrer in Freiberg/Sachsen, bevor er nach Bad Sachsa wechselte.