Neuhof. Studierende aus Göttingen besuchen die Leader-Region Osterode am Harz – und gewinnen neue Erkenntnisse.

Masterstudierende des Studiengangs Regionalmanagement und Wirtschaftsförderung an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) Göttingen besuchten kürzlich mit Prof. Dr. Ulrich Harteisen die Leader-Region Osterode am Harz. Die Studierenden haben Leader-Projekte kennengelernt, sich mit Projektträgern ausgetauscht und einen Einblick in die Arbeit des Regionalmanagements erhalten.

Zu Beginn der Exkursion ging es nach Neuhof. Dort lernten die Studierenden Klaus Liebing und Wolfgang Balogh vom Förderverein „Kultur- und Heimatpflege Neuhof e.V.“ kennen. Die beiden berichteten vom LEADER-Projekt „Bau eines Backhauses“, das die Studierenden direkt vor Ort besichtigen konnten.

Typische Bauweise

Das Backhaus wurde im typischen Harzer Baustil errichtet und erweitert das Angebot des Vereins. Es sollen zukünftig feste Backtage sowie Backkurse angeboten werden und so auch die Zusammenarbeit mit Kitas, Grundschulen und dem Tourismussektor gestärkt werden.

„Für das Themenfeld „Backen“ haben wir im Verein eine eigene Sparte gegründet und einige Mitglieder waren bereits zu einem Backlehrgang der Firma Häussler GmbH in Süddeutschland“, erzählte Klaus Liebing (wir berichteten). „Dort haben wir von der auf Holzbacköfen spezialisierten Firma den richtigen Umgang mit dem Holzbackofen gelernt. Das ist eine Wissenschaft für sich“, so Liebing weiter.

Das Projekt konnte mit Leader-Mitteln in Höhe von ca. 20.000 Euro realisiert werden. Zusätzlich wurden zahlreiche Stunden ehrenamtlich geleistet, da nicht alle Arbeiten gefördert werden konnten. Ohne die Förderung wäre eine Umsetzung nicht möglich gewesen.

Nach der Besichtigung des Backhauses konnten sich die Studierenden in der benachbarten Köhlerhütte am Feuer bei einer Tasse Kaffee wärmen. Klaus Liebing und Wolfgang Balogh erzählten währenddessen von weiteren Aktivitäten und Planungen des Vereins. Die Studierenden waren sichtlich beeindruckt, was mit Engagement und viel Herzblut alles umgesetzt werden kann.

Anschließend führte André Kuklik vom Landschaftspflegeverband Landkreis Göttingen e.V. (LPV) die Studierenden auf einem Spaziergang am Kranichteich in Neuhof zum Steinbruch und zum Historischen Gipsbrennofen. Auf dem Weg erläuterte er das Leader-Projekt „Gipskarstlandschaft Südharz – Weidelandverbund & Natur erleben“ vom LPV. Ziel des Projektes war es, einen in der Region abgestimmten Antrag für ein sogenanntes „Hotspot-Projekt“ über das Bundesprogramm „Biologische Vielfalt“ zu erstellen. Die Projektskizze hierfür wurde erarbeitet und abgestimmt.

„Leider stehen zurzeit keine Fördermittel in diesem Programm zur Verfügung. Sobald wieder Mittel zur Verfügungen stehen, soll der Antrag eingereicht werden, sodass hoffentlich umfangreiche Landschaftspflegemaßnahmen und Öffentlichkeitsarbeit in der Gipskarstlandschaft umgesetzt werden können“, erklärt André Kuklik. Darüber hinaus berichtete er von kleineren Maßnahmen der touristischen Infrastruktur, die im Rahmen des Projektes umgesetzt wurden. Hierzu gehört unter anderem die Aktualisierung und Neuauflage des Radrundwegs T3 sowie die Ausbildung von zertifizierten Natur- und Landschaftsführern für die Gipskarstlandschaft.

Zum Abschluss der Exkursion stellte Anja Kreye vom Leader-Regionalmanagement der Region Osterode am Harz den Studierenden das Förderinstrument und die Aufgaben des Regionalmanagements näher vor. Im Austausch konnten viele Fragen der angehenden Regionalmanager und Wirtschaftsförderer beantwortet werden. „Es war ein rundum gelungener Tag, der den Studierenden vertiefte Einblicke in die Leader-Region Osterode am Harz ermöglicht hat. Es hat sich gezeigt, dass der Prozess von engagierten Projektträgern in der Region lebt“, resümiert Anja Kreye.

Weitere Informationen

Interessierte, die selbst einen Leader-Antrag einreichen möchten, können sich bis zum 15. Januar 2022 für eine Leader-Förderung bewerben.

Es stehen freie Mittel in Höhe von etwa 300.000 Euro zur Verfügung.

Weitere Informationen dazu hält das Regionalmanagement bereit.