Bad Sachsa. Eltern freuen sich, wie das Team des Friedrich-Fröbel-Kindergartens den Lockdown für ihre Kinder gestaltet.

Schulen und Kindergärten und -tagesstätten sind seit Wochen geschlossen: Für viele Eltern bringt die Corona-Pandemie Probleme bei der Betreuung ihrer Kinder mit sich. Denn auch wenn viele im Homeoffice arbeiten können, bleibt es für Eltern ein Spagat Arbeit und Familie in Einklang zu bringen. Um die Familien zu unterstützen, den Kontakt zu ihnen zu halten, haben sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Kindertagesstätten einiges ausgedacht, so auch das Team des Friedrich-Fröbel-Kindergarten in Bad Sachsa. Was genau dieses sich überlegt, wie gut all das ankam – und vor allem wie dankbar die Eltern auch im Namen ihrer Kinder sie dem Team sind, dazu äußern sich stellvertretend einige Eltern bzw. Elternratsmitglieder aus Entengruppe/Krippe und Tigergruppe/Kindergarten und Vorschule der Einrichtung.

Katja Ollech (Elternrat):

„Jede Woche gibt es für die Kinder, die den Friedrich-Fröbel-Kindergarten besuchen, Post. Auch bei geschlossener Kita versuchen die Erzieherinnen, die Eltern zu Hause zu unterstützen: Mit der Tigerentenpost! Liebevoll ausgewählte Seiten zum Ausmalen, Kleben, Schneiden, Singen, Experimentieren und vielem mehr. Auch an die Vorschulkinder wird mit passenden Aufgaben gedacht. Wünsche der Eltern werden gern entgegengenommen und umgesetzt. In der letzten Ausgabe gab es sogar einen extra Teil für uns Eltern. Ich habe mich sehr über die wärmenden Worte gefreut, die mir helfen, durch diese kräftezehrende Zeit zu kommen. Liebevoll gestaltete Seiten, die uns als Eltern Mut machen sollen.“

Isabell Zimmermann (Elternrat):

„In schwierigen Zeiten kann jeder etwas Hilfe gebrauchen. Ein großes Dankeschön geht daher an die Mitarbeiterinnen des Friedrich-Fröbel-Kindergartens Bad Sachsa, die auch in dieser Zeit – wann immer möglich— ein offenes Ohr für die Belange von uns Eltern haben. Egal ob Stress auf der Arbeit oder zu Hause—oft reicht schon ein kurzes Gespräch und die Welt sieht wieder anders aus. Trotz der Widrigkeiten sind alle stets fröhlich und motiviert. Sie geben den Kindern in der Notbetreuung ein Stück Normalität zurück und wir Eltern können uns mit gutem Gefühl auf die Arbeit konzentrieren. Mit den tollen Bastelideen für zu Hause vergehen lange, ungemütliche Nachmittage wie im Flug. Zum Beispiel mit „selbst gemachtem Schnee für zu Hause“ haben auch wir noch großen Spaß am Kreativsein oder können einfach mal eine kurze Verschnaufpause machen. Doch auch die Familien, die die Notbetreuung nicht in Anspruch nehmen können oder wollen, werden regelmäßig mit Bastelideen, Geschichten, Liedern usw. versorgt, die sogar jedem Kind nach Hause gebracht werden. Hoffen wir, dass diese nervenaufreibende Zeit nun bald zu Ende geht und bald wieder alle Kinder in den Kindergarten können.“

Stephanie Sommerfeld (Elternratsvorsitzende):

„Seit fast einem Jahr müssen wir uns alle mit einer Pandemie auseinandersetzen, die uns persönlich, beruflich und bei der Kinderbetreuung vor große Herausforderungen stellt. Wir müssen dabei alle durch den gleichen Sturm, sitzen aber in sehr unterschiedlichen Booten.

Wir haben ganz unterschiedliche berufliche, gesundheitliche, familiäre und wirtschaftliche Bedingungen und davon hängt ab, wie gut wir uns schützen können und wie sehr und auf welche Art uns die Situation belastet.

Dazu kommt, dass sich aufgrund der Pandemie auch klar abzeichnet, welch unterschiedlichen Stellenwert Verantwortung und Solidarität bei den Einzelnen haben. Und wie sie mit wissenschaftlichen Erkenntnissen und Medien umgehen. Das, was uns trennt, tritt oft noch deutlicher hervor.

Die, die in Bildungseinrichtungen arbeiten, und besonders jene, die dort die Leitung innehaben, müssen mit der ganzen Bandbreite der Probleme und Haltungen in dieser Zeit umgehen und tragen zudem eine besondere Verantwortung für Kinder, deren Umfeld und auch für das eigene Team. Gerade im Kindergarten halten sich die Beschäftigten dabei in geschlossenen Räumen mit Kindern auf, für die es schwierig ist, auf Körperkontakt zu verzichten und sich ohne Ausnahme an die Hygieneregeln zu halten. Die Leitung muss mit Augenmaß entscheiden, wie die immer wieder neuen Erlasse in der Praxis umgesetzt werden, und bekommt gelegentlich die Frustration mit der vom Virus herbeigeführten Gesamtlage ab. In diesem Spannungsfeld gelassen gute Entscheidungen zu treffen, achtsam umzusetzen und dabei die ganze Zeit für die Gesundheit vieler Menschen verantwortlich zu sein ist nicht einfach, aber der Leitung und dem ganzen Team unseres Kindergartens gelingt es bravourös. Wir sind sehr dankbar dafür, wie das Team es vermag, auch die Kinder, die nicht in den Kindergarten gehen können, einzubinden - mit Telefonaten, Videokonferenzen, Besuchen auf Distanz und der liebevoll zusammengestellten wöchentlichen Tigerentenpost, die die Erzieherinnen auch noch persönlich austragen. Sie deckt eine große Bandbreite an Anregungen ab, enthält Rätsel- und Vorschulaufgaben, Bastelanleitungen und -materialien, Spielanleitungen, Bücherempfehlungen, Ermunterungen und Anlaufstellen für die Eltern und vieles mehr. Wie das Team in der letzten Tigerentenpost so richtig schreibt: “In diesen schweren Zeiten ist das Verständnis füreinander und der Zusammenhalt untereinander von besonderer Bedeutung“.

Wir als Elternrat sind begeistert davon, wie Jenny Requardt-Pfannenschmidt, Kirsten Schindewolf und das ganze Team alles tun, um jedem Kind und jedem Elternhaus mit Zuwendung und Verständnis zu begegnen. Entscheidungen werden für uns Eltern transparent gemacht, die Leitung ist jederzeit für Ideen, Wünsche und produktive Kritik offen und sorgt damit für ein gelungenes Miteinander, über das wir uns nur freuen können.“

Miriam Sanz (Mutter eines Vorschulkindes):

Sie lobt das außergewöhnliche Engagement, die sehr liebevolle und individuelle Gestaltung der Tigerentenpost für jedes Kind, die Gestaltung einer Elternseite mit Anregungen und Tipps sowie Hilfsangeboten für schwierige Situationen und findet es toll, dass wöchentlich ein Anruf erfolgt, in dem das Team fragt, wie es den Kindern und Eltern geht, und sich erkundigt, ob es Fragen oder Anregungen gibt.