Neuhof. Der Tatverdächtige für den jüngsten Brand in Neuhof sitzt in Untersuchungshaft. Die Polizei ermittelt weiter und bittet um Hinweise.

Der mutmaßliche Feuerteufel von Neuhof, der in der Nacht zum Mittwoch in der Nähe eines neuerlichen Brandes verhaftet wurde (wir berichteten), sitzt in Untersuchungshaft. Darüber informierte die Polizei Göttingen am Donnerstag in einer Pressemitteilung. Der 22-jährige Tatverdächtige sei am Donnerstagvormittag auf Antrag der Staatsanwaltschaft Göttingen dem zuständigen Haftrichter beim Amtsgericht Göttingen vorgeführt worden, der einen U-Haftbefehl gegen den jungen Mann erließ. Es bestehe Wiederholungsgefahr, heißt es in der Pressemitteilung weiter.

Der 22-Jährige sei nach dem gegenwärtigen Stand der Ermittlungen dringend verdächtig, am frühen Mittwochmorgen gegen 4.20 Uhr einen Pferdeunterstand am Ortsrand von Neuhof vorsätzlich in Brand gesetzt zu haben.

Ob er darüber hinaus für weitere Brandstiftungen in dem kleinen Ort in Betracht kommt, sei zurzeit noch unklar. Der Tatverdächtige selbst habe sich bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert und lässt sich anwaltlich vertreten, sagt Jasmin Kaatz, Sprecherin der Polizeiinspektion Göttingen, auf Nachfrage unserer Zeitung.

Weitere Taten nachweisen

Die Ermittlungen der Polizei Bad Lauterberg dauern derweil an. Aufgabe der Beamten sei es jetzt, dem Verdächtigen weitere Taten gerichtsverwertbar nachzuweisen, aus ermittlungstaktischen Gründen könne sie deswegen auch keine weiteren Angaben zu den Ermittlungen oder zu den Umständen seiner Verhaftung machen, so Kaatz. Gerade jetzt sei die Polizei jedoch auf weitere Hinweise angewiesen, Zeugen werden deshalb nach wie vor gebeten, sich bei den Beamten in Bad Lauterberg zu melden.

In die JVA Rosdorf überstellt

Inzwischen befinde sich der 22-Jährige in der Justizvollzugsanstalt Rosdorf, informiert Andreas Buick, Oberstaatsanwalt und Sprecher der Staatsanwaltschaft Göttingen.

Seit dem 20. August kam es in Neuhof immer wieder zu kleineren Bränden an Grill- und Schutzhütten, Unterständen und zuletzt auch an einem Wohnhaus. Mit dem Brand am Mittwochmorgen waren es insgesamt 22 Feuer in den vergangenen drei Monaten. Der hierbei verursachte Gesamtschaden beläuft sich auf mehrere zehntausend Euro, beziffert die Polizei.

In der Nacht zu Mittwoch waren Strohballen, die unter einem Pferdeunterstand in der Harzstraße in Neuhof gelagert waren, in Brand geraten. Die Feuerwehr wurde gegen 4.20 Uhr alarmiert. 16 Einsatzkräfte aus Neuhof und 22 aus Bad Sachsa waren vor Ort. Bei dem Brand entstand nach Angaben der Polizei ein Schaden von mehreren hundert Euro.

Der Tatverdächtige, bei dem es sich um einen Feuerwehrmann handelt, wurde von einer Sonderstreife der Polizei in Tatortnähe festgenommen.