Bad Lauterberg. Mit Vergnügen ist im Lauterberger Kurhaus an mehreren Tischen gespielt worden. Die Veranstaltung hat Potenzial, ist aber noch verbesserungsfähig.

Wussten Sie, dass es eine Weltmeisterschaft im Mensch-ärgere-dich-nicht-Spiel gibt? Diese fand im März dieses Jahres in Berlin statt. Nun, ganz so groß war der Spielenachmittag im Kurhaus am Sonntag nicht aufgezogen. Es reichte aber, dass sich viele Interessenten an fünf, später sogar an sechs Tischen mit den angebotenen Spielen auseinandersetzten.

Die Veranstaltung wurde durch drei Interessenten geleitet, die alle eine hehre Absicht verfolgten. Die Buchhandlung Moller will auf ihr Spieleangebot aufmerksam machen, das Café Movement freut sich über zusätzliche Umsätze und die Marketingabteilung der Stadt Bad Lauterberg kreiert für die Bürger/innen und die Gäste der Stadt eine neue Attraktivität. Die am Spiel interessierten wollten einfach nur neue Spiele ausprobieren.

Kinderkrankheiten des Events erkannt

Bei jeder neuen Idee müssen erst einmal die Kinderkrankheiten erkannt werden. Hier waren es die angedachten 20 Minuten pro Spiel, um danach zum nächsten Spiel zu wechseln und der vorgegebene Beginn der Veranstaltung. Innerhalb von 20 Minuten war nicht jeder in der Lage, die Spielregeln zu erfassen, oder war bereit das liebgewonnene Spiel zu verlassen. Noch um 15.45 Uhr kamen Spielewillige in den Saal, die dann an den Tischen integriert werden mussten.

Durch den ständigen Strom an Interessenten war viel Bewegung im Saal. An Tisch drei wurde zunächst zu dritt gespielt, plötzlich kamen drei Neue an den Tisch, es musste wieder erklärt werden. Ein Tisch war kurz vollständig leer, weil die Zigarettenentspannung anstand, kurze Zeit später war der Tisch wieder besetzt und das Spiel wurde fortgesetzt.

Sandra Kemmling hilft aus.
Sandra Kemmling hilft aus. © HK | Reiner Gniffke

Viel zu tun beim Spieledating

Am meisten zu tun hatte Leonie Hensel vom Buchladen Moller. Sie musste an vielen Stellen nahezu gleichzeitig erklären. Kaum konnte sie etwas erläutern, tauchten schon wieder neue Fragen auf.

Die Szenerie wurde wohlwollend von Sandra Kemmling beobachtet, die sich vorstellen kann diese Veranstaltung als Teil der Marketing-Strategie zu etablieren. Auch Hensel denkt darüber nach, die Idee des Spieledatings direkt in der Buchhandlung anzubieten.

Diese Spiele wurden gespielt:

Tisch 1 ­– Stadt-Land-Vollpfosten:

In Anlehnung an das bekannte Spiel, das man aus seiner Jugend kennt, wurde hier ein Kartenspiel mit 200 verschiedenen Kategorien konzipiert. Gedacht ist es ab 12 Jahre.

Tisch 2 – 5-Minuten-Dungeon:

In kurzer Zeitspanne wollen die Spieler/innen aus dem Dungeon (Verlies) herausfinden. Bis zu fünf Spieler/innen müssen als Team dynamisch mit 250 Karten und fünf Bosskarten zusammen agieren.

Tisch 3 – My Gold Mine:

Ein Brettspiel ab 7 Jahren für etwa 25 Minuten. In drei Durchgängen gilt es in einem Kartenspiel Nuggets zu sammeln. Wer die meisten davon hat ist der/die Gewinner/in.

Tisch 4 – Abraka-Dabrien:

Ein Kartenspiel für 2 bis 6 Personen ab 8 Jahren, das etwa 30 Minuten dauert. Karten müssen von einem Stapel nach verschiedenen Strategien angelegt werden. Die Altersangabe wirkt jedoch ambitioniert.

Tisch 5 – Bandido:

Ab 6 Jahre für 1 bis 4 Teilnehmer über 15 Minuten soll ein Bandit, der nicht entkommen soll, mit Karten abwechselnd eingekreist werden. Das Spiel ist stark an das bekannte Dominospiel, hier aber mit Karten, angelehnt.