Bad Lauterberg. Der DGB-Ortsverband Bad Lauterberg beschäftigte sich mit dem Thema Rente.

Und das Thema „Rente“ ging es bei der vergangenen Sitzung des DGB-Ortsverbandes Bad Lauterberg; es war nicht das ersten Mal, dass das Thema Schwerpunkt eines Treffens war. Unter dem Motto „Kurswechsel für die Rente – Was ist noch zu tun?“ beschäftigten sich die Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter mit dieser Thematik.

Zum Eingang der Erörterung stellte DGB-Ortsverbandsvorsitzender Klaus Richard Behling fest, dass das oberste Ziel sein müsse, dass Menschen nach einem langen Arbeitsleben eine gute Rente erhalten sollen, von der sie auch im Alter in Würde und auskömmlich leben können. Dies muss für die kommende Bundesregierung, welche dieses Thema anpacken muss, in höchster Priorität stehen. Momentan, so Behling, besteht hier allerdings eher eine „Schieflage“. Wenn politisch nicht umgesteuert wird, steigen die Beiträge, obwohl das Rentenniveau weiter sinkt. In der Mitte dieses Jahrhunderts könnte es dann nur noch 43 Prozent betragen. Dies gilt es zu verhindern.

Selbstständige und Politiker sollten in das System einbezogen werden

DGB und Einzelgewerkschaften schlagen vor, das Rentenniveau auf zunächst 48 Prozent festzuschreiben. Danach könne es dann auf 50 Prozent angehoben werden. Um dieses Ziel zu realisieren, sollten die Rentenbeiträge moderat und schrittweise auf 25 Prozent des Bruttolohns, ab 2040, ansteigen. Auch Selbstständige, Freiberufler und Politikerinnen und Politiker sollten angleichungsweise, in einem ersten Schritt, in das System einbezogen werden.

Der aus neoliberaler Ecke kommende Vorschlag, das Rentenniveau an die verlängerte Lebenserwartung zu koppeln, wird aus gewerkschaftlicher Sicht abgelehnt. Das ist eine versteckte Rentenerhöhung und bestraft die, die zum Beispiel aufgrund eines harten Berufslebens oder körperlich schweren Berufstätigkeiten, nicht bis zum erhöhten Rentenalter durchhalten können. Nicht beitragsgedeckte Leistungen, wie zum Beispiel die Mütterrente, sollten nach gewerkschaftlicher Auffassung nicht aus dem „Rententopf“, sondern aus Steuermitteln gezahlt werden.

Im Anschluss der stattgefundenen Diskussion zum Thema „Rente“ konnte Klaus Richard Behling für den DGB-Ortsverband Bad Lauterberg das Gewerkschaftsmitglied Günter Engel (Verdi) für 60-jährige Mitgliedschaft in einer DGB-Gewerkschaft ehren. Engel begann seine berufliche Laufbahn mit einer Lehre als Zerspannungstechniker (Dreher) bei der Firma Kuhlmann-Maschinenbau und war ab 1967 bei den Henschel-Werken in Kassel im Lok- und Getriebebau beschäftigt.

1970 kehrte er beruflich nach Bad Lauterberg zurück und nahm dort eine Beschäftigung bei der Stadt Bad Lauterberg auf. Dort war er als Schwimmmeister im Freibad Wiesenbek tätig. Nach Schließung des öffentlichen Freibades nahm er weiterhin verantwortliche Tätigkeiten im städtischen Bauhof auf. Engel gehörte auch dem Personalrat der Stadt Bad Lauterberg an.

Aktion zum Thema „Weihnachtsgeld“ soll gestartet werden

Für 60-jährige Gewerkschaftszugehörigkeit (IG Metall, ÖTV, Verdi) erhielt Günter Engel ein Präsent. Behling beglückwünschte ihn zu diesem Jubiläum, sprach ihm Dank und Anerkennung aus, und verband dies mit dem Wunsch, sich auch weiterhin in die gewerkschaftliche Arbeit einzubinden.

Der ebenfalls in der Sitzung anwesende DGB-Kreisvorsitzende Sven Ludwig machte abschließend noch auf eine durch den DGB geplante Öffentlichkeitsaktion zum Thema „Weihnachtsgeld“ aufmerksam, die Anfang Dezember in Osterode und Bad Lauterberg gestartet werden soll.