Badenhausen/Windhausen. In Badenhausen konnte unter freiem Himmel, in Windhausen dagegen in der Alten Burg gespielt werden.

Maria und Josef hatten keine Ahnung, wo sie landen würden, als sie sich von Nazareth nach Bethlehem aufmachten. Als sie keinen Platz in der Herberge fanden, mussten sie improvisieren. So erzählt es die Weihnachtsgeschichte. „Auch bei den Vorbereitungen zum Krippenspiel in den Kirchengemeinden Windhausen und Badenhausen war anfangs nicht klar, wo die Reise hinging“, berichtet Pastor Thomas Waubke unserer Zeitung. Proben und Aufführen mit einer großen Gruppe in einem Raum seien wegen der Coronasituation nicht möglich gewesen. So sei schnell klar geworden: „Wir gehen nach draußen.“

„So fand das Krippenspiel in Badenhausen unter freiem Himmel auf dem Hof der Familie Bercht statt: Die Hirten standen um einen Feuerkorb, der Wirt schaute aus der Tür des Hofladens heraus, neben Maria und Josef war ein wirklicher Stall, über den Engeln erstrahlte ein Herrenhuter Stern auf dem Strohboden. Wie gut, dass die Bühne von einem Schleppdach überragt war, denn während des Krippenspiels setzte immer stärkerer Regen ein. So war es dann anschließend in Windhausen nicht mehr möglich, bei Regen, Wind und niedrigen Temperaturen wie geplant auf Thiemanns Hof zu spielen“, erklärt Pastor Waubke.

Hirten am Feuerkorb auf Berchts Hof.
Hirten am Feuerkorb auf Berchts Hof. © Kirche | Privat

Aus Impfzentrum wird kurzerhand Raum für Gottesdienst

Maria, Josef und die Hirten beim Krippenspiel in Windhausen.
Maria, Josef und die Hirten beim Krippenspiel in Windhausen. © Kirche | Privat

Nach einer kurzen Abstimmung mit der Gemeinde Bad Grund wurde das Windhäuser Krippenspiel dann in den Saal der Alten Burg verlegt. „Viele Menschen sorgten dafür, dass innerhalb kürzester Zeit aus dem Impfzentrum ein Gottesdienstraum wurde, in dem das Krippenspiel dann aufgeführt werden konnte. Trotz Maskenpflicht für alle, Stehplätzen und dem in der Kürze der Zeit nur wenig dekorierten Raum gab die gemeinsame Improvisation dem Gottesdienst eine besondere heimelige und familiäre Atmosphäre. Der Dank gilt allen Kindern der Kindergottesdienste, die sich trotz vielen Hin-und-Hers und großer Ungewissheit nicht aus der Ruhe bringen ließen, sondern mit Freude, Engagement und auch Witz die alte Weihnachtsgeschichte neu spielten“, unterstreicht Waubke.

Angeleitet wurden sie von den jugendlichen Teamerinnen und Teamern, die sie durch das Stück leiteten, ihnen die Texte soufflierten und für den gesamten Aufbau der Kulissen sorgten. Kerstin Winkelvoß sang die Lieder stellvertretend für alle, die in diesem Jahr nicht gemeinsam singen durften. „Es war anders als sonst, aber sehr schön anders“, freute sich Pastor Thomas Waubke nach den Gottesdiensten. und ist sich sicher: „Alle Beteiligten werden diesen besonderen Heiligen Abend wohl nicht vergessen.“

Die Aufführung musste kurzerhand in den Saal der Alten Burg verlegt werden.
Die Aufführung musste kurzerhand in den Saal der Alten Burg verlegt werden. © Kirche | Privat