Gittelde. In Gittelde wurde der Gestaltungsraum „Westlicher Vorharz“ gegründet. Er besteht aus mehreren Kirchengemeinden. Darum geht es.

In der Gittelder St. Johanniskirche trafen sich Mitte Juli Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorsteher, um den Gestaltungsraum „Westlicher Vorharz“ zu gründen. Diese neue kirchliche Verwaltungseinheit besteht aus den Kirchengemeinden Hachenhausen-Ellierode, Harriehausen, Ildehausen, Kirchberg, Münchehof, Gittelde, Windhausen und Badenhausen.

Kirchliche Landschaft ändert sich

Warum gibt es einen Gestaltungsraum? Die kirchliche Landschaft ändert sich gerade sehr stark: „Weniger Mitglieder und fehlender Nachwuchs an Pastorinnen und Pastoren zwingen die Braunschweiger Landeskirche, hier neue Wege zu gehen. Die Kirchengemeinden sind nach wie vor eigenständig. Sie sind aber aufgefordert, sich zu größeren Einheiten („Gestaltungsräume“ genannt) zusammen zu schließen“, erklärt Pastor Thomas Waubke.

Die wichtigste gemeinsame Aufgabe des Gestaltungsraumes bestehe in der Besetzung der Pfarrstellen. Darüber hinaus legten die Kirchenvorstände fest, welche gemeinsamen Projekte und Formen der Zusammenarbeit ihnen sinnvoll erscheinen. Die aktuelle Besetzung: Pastorin Melanie Mittelstädt (Gittelde und Münchehof) und Pastor Thomas Waubke (Badenhausen und Windhausen) sind nach wie vor in ihren Gemeinden im Gestaltungsraum tätig, die dritte Pfarrstelle ist unbesetzt und zur Besetzung ausgeschrieben.

Beschlüsse und erstes Projekt

Die Vertretung ist folgendermaßen aufgeteilt: Melanie Mittelstädt ist für Kirchberg und Ildehausen zuständig, Thomas Waubke für Harriehausen und Ellierode-Hachenhausen. Auch Pastoren im Ruhestand werden bei der Versorgung der Gemeinden unterstützen.

„Wir rücken näher zusammen“, so Pastor Waubke, könne man als Motto dieses Abends bezeichnen, zu dem sich 35 Stimmberechtigte versammelten. Folgende Beschlüsse wurden dabei getroffen: Das gemeinsame Pfarramt ist in Kirchberg, dort arbeitet Thea Große als Pfarrsekretärin für den Gestaltungsraum. Als 1. Vorsitzende wurde Sonja Dreyer (Badenhausen), als 2. Vorsitzender Bodo Freidling (Münchehof) gewählt. Thomas Waubke übernimmt die Geschäftsführung.

Melanie Mittelstädt bedankte sich bei allen Gewählten mit einem kleinen Geschenk.

Als erstes gemeinsames Projekt wird eine digitale Andacht aufgenommen, die aus Aufnahmen aus jedem der neun Dörfer zusammengesetzt ist. Elke Waubke und Sören Dreyer, beide erprobt im Erstellen digitaler Andachten, stellten diese Idee vor, der die Versammelten gerne zustimmten.

Vor Ort begannen auch die ersten Aufnahmen mit dem Lied „Wir wollen aufstehn, aufeinander zugehn“. Die Veröffentlichung des Filmes ist für den Herbst geplant.

Das Rad der Zeit

Im Vorlauf der Gründung des Gestaltungsraumes war sehr stark der Unwille zu spüren, sich von bekannten und geliebten Strukturen verabschieden zu müssen. Aber in den Kirchenvorständen setzte sich nach und nach die Einsicht durch, dass auch in der Kirche das Rad der Zeit nicht zurück zu drehen ist.

An dem Gründungsabend in Gittelde war der feste Wille aller Anwesenden zu spüren, kirchliches Leben in unserer Region weiterhin tatkräftig, fröhlich und gemeinsam zu gestalten.