Seesen. Im Forstamt Seesen wurden drei mindestens 200 Jahre alte Bäume gefällt. Doch wie findet das Holz jetzt seinen Weg auf den Markt?

Im Zuge der Winterarbeiten mit dem Bucheneinschlag im Forstamt Seesen der Niedersächsischen Landesforsten (NLF), wurden auch drei Eichen mit einem Alter zwischen 200 und 250 Jahren gefällt. Da es sich laut Revierförster Marcus Schrimpf dabei um drei besonders hochwertige Exemplare handelt, werden die Stämme bei der jährlich stattfindenden Submission in Liebenburg angeboten werden.

Die gefällten drei Eichen haben einen ungefähren Stammdurchmesser von 77 Zentimetern, sind fast astfrei, haben eine ausgezeichnete Färbung und einen tadellosen Stamm. Um Holz von besonders hoher Qualität auf dem Markt anzubieten, veranstalten die Niedersächsischen Landesforsten mehrere Submissionen über das Jahr verteilt. Es handelt sich hierbei um Verkäufe nach Meistgebot, bei denen die Gebote schriftlich bis zu einem Abgabetermin eingereicht werden. Die Termine werden rechtzeitig vor Beginn der Einschlagssaison auf der Homepage und in der Fachpresse bekanntgegeben.

Entwicklungen am Holzmarkt

Das Holz wird hierfür in Losverzeichnissen aufgeführt, die an die bekannten Kunden verschickt und auf der Homepage zum Download eingestellt werden. Nach der Auswertung der eingegangenen Angebote, bekommen die Meistbietenden die Zuschläge mitgeteilt. Die Submissionen liefern auch wichtige Erkenntnisse über die aktuellen Entwicklungen am Holzmarkt und dienen sowohl den NLF als auch externen Anbietern als Verkaufsplattform für besonders wertvolle Hölzer.

Durch die Beteiligung anderer Waldbesitzarten bekommen die NLF mehr hochwertiges Holz auf die Lagerplätze, die externen Anbieter finden eine gute Plattform, um ihr Wertholz zu präsentieren, und die Kunden haben zentrale Anlaufstellen mit einem umfangreichen Angebot. Außerdem ist es den NLF ein Anliegen, dass das Holz der höchstmöglichen Wertschöpfung zugeführt wird.

Holz ist Kohlenstoffspeicher

Die daraus gefertigten hochwertigen Produkte, wie zum Beispiel Möbel und Furniere, dienen gleichzeitig als langanhaltende Kohlenstoffspeicher. An der Submission beteiligen sich zunehmend Anbieter aus anderen Bundesländern. Kunden aus ganz Deutschland und dem angrenzenden europäischen Ausland geben regelmäßig ihre Gebote ab. „Wenn man so darüber nachdenkt, was diese Bäume vielleicht erlebt in all den Jahrhunderten, steht man mit Ehrfurcht davor“, so Revierförster Schrimpf.

Bleibt also abzuwarten, wie viel bei der Auktion am 19. Januar in Liebenburg für die Eichen aus Seesen geboten wird.