Braunschweig. Der 40-Jährige schmettert beim Open-Air Wolters-Hof alte Songs der Kelly Family, versucht sich aber auch an Coverversionen neuer Stücke.

Nach dem sechsten Song kündigt Michael Patrick Kelly alte Nummern an. Eine gute Zeit für zwei Hinweise: „Einige finden sie vielleicht zum Kotzen. Hier rechts sind ein paar Eimer aufgestellt. Falls jemand einen hysterischen Anfall braucht – hier links haben wir Sanitäter. Das ist die Umkippecke.“ Dann stimmt er zur akustischen Gitarre „An Angel“ an. Der von ihm komponierte Hit brachte 1994 den kommerziellen Durchbruch der Kelly Family. „Ich könnte schon wieder weinen“, kommentiert die Zuschauerin Mitte 40 hinter mir. Ohrenbetäubendes Kreischen oder Abscheu – diese Reaktionen sind indes vorbei. Geblieben ist die friedlich-harmonische Atmosphäre. Beim Open-Air auf dem Wolters-Hof wirkt Paddy Kelly am Donnerstag oft wie ein lässiger Jugendcamp-Leiter: mit vollem Einsatz unterhalten, die Leute motivieren; dafür sorgen, dass es allen gut geht – dabei alles im Blick.