Nordhausen. Das Museum Flohburg in Nordhausen zeigt ab Sonntag, 27. Februar, eine neue Sonderausstellung zur Filmgeschichte der DDR.

Im Museum Flohburg in Nordhausen dreht sich in einer neuen Sonderausstellung alles um das Thema Film, genauer um Drehorte in Thüringen, an denen in den vergangenen 75 Jahren Filme entstanden sind, und die Filmgeschichte der DDR. Unter dem Titel „75 Jahr Defa – Drehort Thüringen“ stellt die Ausstellung nach Drehorten geordnet eine Auswahl von in Thüringen gedrehter Filme vor, dazu gehören „Thomas Müntzer – Ein Film deutscher Geschichte“ (1956), „Nackt unter Wölfen“ (1963), „Alfons Zitterbacke“ (1966), „Lotte in Weimar“ (1976) oder „Die Flucht“ (1977).

Zwischen 1946 und 1992 entstanden bei der staatlichen Filmgesellschaft der DDR „DEFA“ (Deutsche Film Aktiengesellschaft) etwa 700 Spiel-, 450 Kurz-, 950 Animations- und 2.000 Dokumentarfilme. Rund 900 davon weisen einen Bezug zu Thüringen auf.

Neben den Metropolen Erfurt, Weimar und Jena befinden sich auch kleinere Städte wie Arnstadt, Eisenach, Greiz, Hildburghausen, Pößneck, Sondershausen und natürlich Nordhausen unter den von der Defa ausgewählten Drehorten. Damit gibt die Ausstellung sowohl Einblicke in die faszinierende Welt der Filmproduktionen – mit namhaften Schauspielern und bekannten Drehorten – als auch in die Filmgeschichte der DDR.

Filmgenres und Filmplakate

Darüber hinaus blickt die Sonderausstellung auf zentrale Themenbereiche und Genres des DDR-Films, der vom „antifaschistischen Film“ und der Thematisierung des „literarischen Erbes“ über den Kinderfilm bis zur unterhaltsamen Auseinandersetzung mit der Gegenwart reichen.

Ergänzt wird die Sonderausstellung, die der Medienwissenschaftler Dr. Michael Grisko kuratiert hat, durch zahlreiche originale Filmplakate. Die Sonderausstellung entstand in Kooperation mit der Universität Erfurt und wurde initiiert und gefördert von der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen.

Ein Ziel der Ausstellung ist es, Thüringen als authentischen Filmort zu präsentieren und darüber hinaus anschaulich aufzubereiten, inwiefern die filme Identitäten prägten und den sozialistischen Alltag widerspiegelten.

Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 17. April 2022.

In Kooperation mit der Stadtbibliothek „Rudolf Hagelstange“ gibt es ein umfangreiches Begleitprogramm zur Ausstellung. Das Begleitprogramm besteht aus Filmnachmittagen für Kinder, Filmabenden und einer Lesung:

  • Für Kinder: 5. März, 15 Uhr, „Moritz in der Litfaßsäule“ (1983)
  • Für Kinder: 2. April, 15 Uhr, „Alfons Zitterbacke“ (1966).
  • Ausstellungsbesuch mit Filmabend am 24. März, 18 Uhr, „Thomas Müntzer – Ein Film deutscher Geschichte“ (1956)
  • 14. April, 18 Uhr, „Zeit zu leben“ (1969)
  • „After Special“ zur Defa-Ausstellung am 21. April, 19 Uhr, Lesung mit Uta Schorn in der Stadtbibliothek/Bürgerhaus

Eintritt für Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre zu den Filmnachmittagen frei, Erwachsene 5 Euro; Ausstellungsbesuche mit Filmabend für Erwachsene 3 Euro zuzüglich zum Eintrittspreis, Kinder bis 16 Jahre frei; Karten für die Lesung gibt es in der Stadtbibliothek.