Göttingen. Ein Werk der Bildhauerin Christiane Möbus steht auf dem Göttinger Bahnhofsplatz. Das Sprengel Museum widmet ihr im Frühjahr eine große Retrospektive.

Aus Anlass ihres 75. Geburtstags wird die Künstlerin Christiane Möbus im Frühjahr mit einer großen Ausstellung im Sprengel Museum Hannover geehrt. Der Titel der Retrospektive mit Arbeiten von den 1970er Jahren bis heute lautet „Seitwärts über den Nordpol“. Die Schau ist vom 30. April bis zum 11. September 2022 zu sehen.

Auch in Göttingen kennt man die Künstlerin: Auf dem Bahnhofsvorplatz der Stadt steht Möbus’ Kunstwerk „Dem Landesvater seine Göttinger Sieben“ – ein Gegenentwurf zum Ernst-August-Denkmal vor dem Hauptbahnhof Hannover. Der Sockel ohne Herrscher ist ein Denkmal für die Souveränität der Bürgerinnen und Bürger, für Freiheit und für Demokratie, wie die Stadt Göttingen erläutert.

Sprengel-Direktor Reinhard Spieler sagte der Nachrichtenagentur dpa, Möbus habe ein ganz eigenwilliges und bildmächtiges, oft raumgreifendes Werk geschaffen, in dem sie „ebenso streitbar wie humorvoll und feinsinnig Themenkomplexe von Gesellschaft, Geschichte und Umwelt“ verhandelt. Vielfach stünden Tiere wie Eisbären, Giraffen oder Schwäne und markante Alltagsobjekt im Zentrum ihrer Arbeit.

Möbus wurde am 11. April 1947 in Celle geboren. Sie studierte an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig. Die vielfach ausgezeichnete Künstlerin, die in Berlin lebt, erhielt Professuren an den Hochschulen der Bildenden Künste in Hamburg (1981/82), Braunschweig (1982 bis 1990) und zuletzt an der heutigen Universität der Künste in Berlin (1990 bis 2014). Im Jakob-Kaiser-Haus des Bundestages hängt ihre Arbeit „Auf und ab und unterwegs“ (1997-2001) – vier Rennachter in den Farben Gelb, Rot, Blau und Schwarz schweben auf und ab. Die Boote sollen die Politik zur sportlichen Fairness motivieren.