Hildesheim. Das Hildesheimer tfn hat am Mittwoch ein vielfältiges Programm für die Spielzeit 2021/2022 vorgestellt.

Das Theater für Niedersachsen (tfn) hat am Mittwoch den Spielplan der nächsten Saison präsentiert. 26 Premieren, zwölf Wiederaufnahmen sowie zahlreiche Sinfoniekonzerte stehen auf dem Programm. Am Samstag, 11. September, feiert die erste Produktion in der neuen Saison Premiere: Das Schauspiel „Unter der Drachenwand“ ist eine von zwei Uraufführungen im Abendspielplan der Spielzeit 2021/22.

Es warten außerdem zwei deutschsprachige Erstaufführungen, sowie eine deutsche und eine europäische Erstaufführung. Am Sonntag, 12. September, ist das Musical „Kinky Boots – ziemlich scharfe Stiefel“ zu erleben. Für die Regie konnte Kult-Ikone Lilo Wanders gewonnen werden. Sechs der geplanten 26 Produktionen standen bereits in der Spielzeit 2020/21 auf dem Programm, mussten jedoch coronabedingt verschoben werden. „Die vergangene Spielzeit haben wir uns alle ganz anders vorgestellt. Trotzdem blicken wir hoffnungsvoll nach vorne und freuen uns darauf, das Theater wieder mit Leben zu füllen. Die neue Spielzeit 2021/22 steht deshalb unter dem Motto ’Für eine neue Zukunft’“, sagt Intendant Oliver Graf.

Unbekannte Fassung von Pierre Corneille wird gezeigt

Auch in der neuen Saison sind die Stücke gemäß der Niedersächsischen Dramaturgie in die Kategorien Rarität, Moderne, Großes Theater, Familientheater und Unterhaltung eingeteilt. „Selbstverständlich setzen wir auch unser Trilogie-Konzept fort: Wir widmen uns in dieser Spielzeit der packenden und zeitlosen Medea-Sage in Oper, Schauspiel und Tanztheater. Im Schauspiel zeigen wir die unbekannte Fassung von Pierre Corneille, in der Oper eine Belcanto-Rarität von Giovanni Pacini und im Tanztheater arbeiten wir erneut mit dem Donlon Dance Collective zusammen.“

Während das Große Haus im vorletzten Jahr mit raumlufttechnischen Anlagen für den nötigen Frischluftaustausch ausgestattet wurde, kann die Studiobühne vorerst nicht bespielt werden. Um dem jungen Publikum trotzdem ein volles Programm bieten zu können, ist das tfn eine Kooperation mit dem Theaterhaus eingegangen, das über die nötigen Anlagen verfügt. Dort wird ein Großteil der Vorstellungen zu erleben sein. Der Vorverkauf für September und Oktober startet am Montag, 23. August, um 10 Uhr.

Endlich kann „Die Fledermaus“ Premiere feiern

Das Musiktheater startet am Samstag, 2. Oktober, mit einer Opern-Rarität in die neue Spielzeit: „Medea“ von Giovanni Pacini unter der musikalischen Leitung von Florian Ziemen und in einer Inszenierung von Beka Savić. 1843 uraufgeführt, ist diese Rarität noch nie außerhalb Italiens auf die Bühne gekommen und feiert somit ihre deutsche Erstaufführung am tfn. Bereits in der Spielzeit 2020/21 stand der folgende Unterhaltungs-Klassiker auf dem Spielplan, konnte jedoch nicht umgesetzt werden: Am Samstag, 4. Dezember, feiert „Die Fledermaus“ endlich Premiere. Unter der musikalischen Leitung von Generalmusikdirektor Florian Ziemen inszeniert Matthias von Stegmann die Operette von Johann Strauss, in der die Champagnerkorken knallen und zündende Musiknummern auf Sprachwitz und kabarettistische Einlagen treffen.

Die nächste Opernpremiere steht am Samstag, 19. Februar, auf dem Programm. Die lyrische Märchenoper des Filmkomponisten Nino Rota „Aladin und die Wunderlampe“ war ebenfalls bereits in der Spielzeit 2020/21 geplant. Die musikalische Leitung übernimmt Achim Falkenhausen, für die Inszenierung zeichnet Petra Müller, Oberspielleiterin an der Staatsoper Hamburg, verantwortlich. In der Kategorie Familientheater eignet sich diese zauberhafte Geschichte nach der gleichnamigen Erzählung aus „1001 Nacht“ für alle ab 8 Jahren. Großes Theater wartet ab Samstag, 2. April, mit dem Opernklassiker „Carmen“ von Georges Bizet auf das Publikum. In nur drei Monaten komponierte Bizet dieses Werk, das heute als bekannteste und meistgespielte französische Oper weltweit gilt. Generalmusikdirektor Florian Ziemen übernimmt die musikalische Leitung.

„La Traviata“ im Oktober

In die Kategorie Moderne fällt die Oper „Wenn der Postmann zweimal klingelt“ von Stephen Paulus. Einige Male wurde die Novelle von James M. Cain verfilmt, bevor sie 1982 als Oper bei dem Festival „Opera Theatre of Saint Louis“ uraufgeführt wurde. Am Samstag, 14. Mai, erlebt die Musiktheateradaption ihre europäische Erstaufführung am tfn. Die Inszenierung übernimmt Intendant Oliver Graf, für die musikalische Leitung zeichnet Sergei Kiselev, Solorepetitor und Kapellmeister am tfn, verantwortlich.

Eine weitere Rarität ist ab Donnerstag, 26. Mai, zu erleben: Die Operette „Die Schönste von New York“ von Gustave Adolph Kerker wird als konzertante Aufführung unter der musikalischen Leitung von Florian Ziemen umgesetzt. Auf der Bühne sind neben Mitgliedern des Musiktheaterensembles Studierende der Universität für Musik, Theater und Medien Hannover zu sehen. Zusätzlich zu den Premieren stehen noch zwei Wiederaufnahmen auf dem Programm: Der Verdi-Klassiker „La Traviata“ ist ab Dienstag, 12. Oktober, wieder zu erleben, der Termin von „Winterreise“ folgt. Mehr Informationen auf tfn-online.de.