Göttingen. Das Junge Theater beginnt die neue Saison mit seiner ersten Premiere auf der Hofbühne.

Mit dem Heinz-Erhardt-Abend „Danke für das Geräusch!“ eröffnet das Junge Theater in Göttingen am 29. August die Spielzeit 2020/2021. Gleichzeitig ist es die erste Premiere auf der neuen Hofbühne, die mit diesem Stück auch eingeweiht wird.

„Aufgrund der aktuellen Pandemie-Lage hat sich das Junge Theater zur neuen Saison etwas ganz Besonderes für die Besucher ausgedacht, nämlich die Eröffnung einer Open Air-Bühne auf unserem Hof. Statt der 40 Plätze im Saal bietet die Bühne 100 Plätze mit ausreichendem Abstand“, erklärte Theaterintendant Nico Dietrich, der auch für die Inszenierung verantwortlich zeichnet, in einem Pressegespräch.

Die Entscheidung auf dem Hof zu bleiben ist erst kürzlich getroffen worden. „Wir ringen um jeden Spieltermin, der unsere Kapazitäten erhöht“, so Dietrich weiter.

Fröhliche Ablenkung

Ursprünglich war der Heinz-Erhardt-Abend erst für die 2. Spielzeithälfte gedacht gewesen. Pandemiebedingt habe man sich aber entschlossen, das Stück ganz nach vorne zu verlegen, auch weil es fröhlich sei und etwas von der derzeitigen Krisensituation ablenke.

Theaterintendant Nico Dietrich (links) gab Informationen zum Stück
Theaterintendant Nico Dietrich (links) gab Informationen zum Stück "Danke für das Geräusch!". Daneben Christian Vilmar, Leitender Dramaturg im Jungen Theater. © HK | Ralf Gießler

Heinz Erhardt ist in der Leinestadt kein Unbekannter. Der große deutsche Komiker hat zwischen 1956 und 1960 für acht Kinofilme in Göttingen und Umgebung vor der Kamera gestanden. Unter anderem in „Witwer mit fünf Töchtern“, „Vater, Mutter und neun Kinder“ und „Natürlich die Autofahrer“. Im vergangenen Jahr feierte der letztgenannte Film sein 60-jähriges Jubiläum, welches mit einer Feier und Filmpräsentation in Göttingen gewürdigt wurde.

„Das hat man nun davon“

Die Theaterfassung des Stückes „Danke für das Geräusch!“ von Marcus Fennert und Michael Kliefert ist vom Theater Rudolstadt übernommen worden. Basis ist wiederum der Film „Das hat man nun davon“ von 1969 sowie ein „Best-of“ der schönsten Gedichte und Lieder des Künstlers. „Unsere Zuschauer werden den Dichter, Musiker, Sänger und Szenenschreiber Heinz Erhardt bei uns treffen. Alles zu 115 Prozent Erhardt“, versprach der Intendant. „Der Abend soll auch eine verdeckte Hommage an seine Biografie sein.“

Ein Herz für die kleinen Leute

Schauplatz des Geschehens ist ein Finanzamt: Der dichtende Finanzbeamte Willi Winzig hat ein Herz für die kleinen Leute und lässt Steuerbescheide in der Schublade verschwinden. Seine Arbeit lässt er oft liegen, denn immer wieder beglückt Winzig die vorbeikommenden Damen mit selbstverfassten Liedern, Gedichten und Tanzeinlagen. Da dies aufzufliegen droht und dadurch seine Pensionsansprüche gefährdet sind, hilft nur eins – sich für verrückt erklären zu lassen. Das fällt Willi Winzig nicht schwer, und prompt wird er befördert.

Kartenbestellungen, Auskünfte und weitere Vorstellungstermine siehe www.junges-theater.de.