Osterode. Die Musikgemeinde Osterode richtet am Samstag, 15. Februar, ein Konzert des Hörnerensembles aus.

Zum zweiten Mal nach 2014 fungiert die Musikgemeinde Osterode als Gastgeber des Konzertes des Hörnerensembles der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover: Am Samstag, 15. Februar, um 18 Uhr wird der warme Hörnerklang wieder in der Schlosskirche zu hören sein. Die jungen Hornisten haben sich ein Programm ausgesucht, das größtenteils aus den Top-Hits der Klassik besteht, die in Arrangements für Hörnerensemble zu hören sein werden.

Das Programm beginnt mit einem Stück des bedeutenden englischen Renaissance-Komponisten William Byrd (1543-1623). Der Zeitgenosse William Shakespeares und Königin Elisabeth I hat vor allem ein umfangreiches Werk für Chor hinterlassen und war zusammen mit Thomas Tallis so bedeutend, dass die Königin ihnen das Monopol für Notendruck in England übertrug. Von ihm hören die Gäste den „Earl of Oxford’s March“ in der Bearbeitung für zwei Hornquartette von Jukka Harju. Das Stück entstand wahrscheinlich im Zusammenhang mit dem Sieg Englands über die spanische Armada. Das berühmteste Werk von Georges Bizet (1838-1875) ist die Oper „Carmen“. Die schönsten Nummern der Oper wurden – wahrscheinlich von einem Freund und Studienkollegen Bizets – in zwei Orchestersuiten zusammengefasst. Die Hornisten spielen ein Arrangement für acht Hörner von Kerry Turner, einem der renommiertesten amerikanischen Hornisten und Komponisten für Blechbläsermusik.

Rumänische Volkstänze in einer Bearbeitung für Hörnerensemble

Béla Bartok (1881-1945), ungarischer Komponist und einer der bedeutendsten Vertreter der Moderne, hat sich ab 1905 aufgemacht, die authentische Bauern- und Volksmusik im damaligen Königreich Ungarn und in Siebenbürgen, das damals zu Ungarn gehörte, zu erforschen. Dies wurde ihm zur Lebensaufgabe, die ihn Jahrzehnte beschäftigte. Die Volksgesänge fasste er zu Anthologien zusammen. In Osterode werden die rumänischen Volkstänze in einer Bearbeitung für Hörnerensemble von Michele Schiatti zu Gehör gebracht.

Im Programm geht es dann weiter mit Giuseppe Verdi (1813-1901) und einer seiner beliebtesten Opern: „Aida“. Diese entstand als Auftragsarbeit des ägyptischen Vizekönigs, der anlässlich der kürzlich erfolgten Eröffnung des Suezkanals und der Eröffnung des neuen Kairoer Opernhauses eine Oper mit ägyptischem Sujet haben wollte. „Aida“ wurde 1871 in Kairo uraufgeführt. Aus dieser Oper wird der Triumphmarsch in einer Bearbeitung von F. Kanetzky zu hören sein.

Nach einer Pause folgt im Anschluss das einzige Stück des Abends, das auch für acht Hörner komponiert wurde. Es stammt von dem jungen zeitgenössischen Komponisten Alexander Reuber und heißt „Gjallarhorn“, was so viel bedeutet wie „laut tönendes Horn“. Das Stück wurde erst im Jahr 2017 von den Hornisten des Kölner Gürzenich Orchesters uraufgeführt.

Auszüge aus einer beliebten sinfonischen Dichtung der Romantik

Anschließend spielt das Ensemble Auszüge aus einer der beliebtesten sinfonischen Dichtungen der Romantik: die Peer-Gynt-Suiten von Edvard Grieg (1843-1907). Ursprünglich war das die Schauspielmusik zum gleichnamigen dramatischen Gedicht von Henrik Ibsen. Unter Auslassung des Gedichttextes wurde die Musik zu zwei Orchestersuiten zusammengefasst. In der Bearbeitung für Horn von Michele Schiatti werden die populärsten Sätze „Morgenstimmung“, „Aasas Tod“, „Anitras Tanz“ und „In der Halle des Bergkönigs“ zu hören sein.

Ein weiterer spätromantischer Komponist war Engelbert Humperdinck (1854-1921), dessen berühmtestes Werk die Märchenoper „Hänsel und Gretel“ ist. Auch hier wurden die schönsten Melodien zu einer Fantasie zusammengestellt. In einem Arrangement für acht Hörner von Michael Stransky werden die bekanntesten Stücke daraus in der Osteroder Schlosskirche präsentiert. Richard Wagner (1813-1883) fehlt ebenfalls nicht: Die Hornisten spielen aus der Rheingold-Fantasie in einem Arrangement für acht Hörner von Manfred Klier. Die Oper „Das Rheingold“ ist der erste Teil des Ringes des Nibelungen, der Geschichte von den Rheintöchtern und ihrem Goldschatz, den Alberich raubt und zu einem Ring schmiedet, der ihm große Macht verleiht.

Das Konzert stellt den Beginn der Konzertsaison 2020 der Musikgemeinde Osterode dar, die in diesem Jahr ihr 90-jähriges Bestehen feiert und aus diesem Anlass im Laufe des Jahres noch weitere beliebte Stücke zur Aufführung bringen wird.

Der Eintrittspreis für das Konzert beträgt 14 Euro pro Person bei freier Platzwahl. Zudem gibt es die üblichen Ermäßigungen.