Göttingen. Von Chortreffen über einen spektakulären Umzug bis österreichische Volksmusik in modernem Gewand reicht das Programm. Auftaktveranstaltung verschoben.

Los gehen sollte es am Sonntag, mit „swing & swim“ im Duderstädter Freibad. Diese Veranstaltung aber ist wegen einer Gewitterwarnung abgesagt worden. Sie wird am Sonntag, 1. September, nachgeholt. Einen Tag lang sollen dann Chöre aus der Region am Beckenrand und im Wasser verbringen. Aber auch einzelne Sänger können mitsingen, teilen die Organisatoren mit. Hintergrund ist die Idee einer besseren Vernetzung von Sangesgruppen. Defizite wie fehlende Chorleiter, Räume oder bestimmte Stimmlagen könnten so ausgeglichen werden. Seit einigen Jahren sei das Projekt bereits als Idee präsent, doch umgesetzt wird es jetzt zum ersten Mal. Gemeinsam mit Vertretern des Veranstalters Kulturwerk Euzenberg sei er ins Freibad gegangen und habe dort mit dem Chef des Bades gesprochen, sagt Gregor Jess, der gemeinsam mit Heide Stock Kultur im Kreis (KiK) für den Landkreis organisiert. Der Tag des Gesangs beginnt um 14 Uhr.

Am Sonntag, 25. August, gastieren Mozart Heroes im Studio Klawunn im Göttinger Ortsteil Herberhausen. Er habe im Internet eher zufällig einen Ausschnitt des Duos gesehen, sagt Jess. „Wir suchen solche „Crossover-Projekte“. Diesem Kriterium entsprechen die Schweizer Musiker, denn sie verbinden mit Violoncello und Gitarre Klassik mit Metal und jagen durch die Musikstile vieler Epochen. Ihr Konzert beginnt um 19 Uhr. Er kenne die Agentur des Duos und habe schon mit ihr zusammengearbeitet, sagt Jess. Nur so sei der Auftritt zu finanzieren. „Wir müssen aufstrebende Bands erwischen, die wir gerade noch bezahlen können.“

In Bad Sachsa und Bad Lauterberg

Einen komplett anderen Musikstil verfolgt Alon Sariel. Der Israeli gilt als ein Meister der Mandoline. Geboren ist er in Be’er Scheva, einem Zentrum des Zupfinstruments. Am Sonnabend, 31. August, ist er um 19 Uhr zu Gast im Blauen Salon des Kulturhauses Bad Sachsa. Das funktioniere nur, weil er auch einen Auftritt in Goslar hat. „Wir holen ihn kurz rüber“, erklärt Jess.

Eine Göttinger Legende gastiert am Sonntag, 8. September, um 18 Uhr Open Air im Industriedenkmal Königshütte in Bad Lauterberg: die Blues’n’Boogie-Küche, die sonst einmal im Monat im Kulturclub Exil in Göttingen auftritt. Musikalischer Chef ist der Pianist Gregor Kilian, der ausgesuchte Musiker, Sängerinnen und Sänger um sich schart. Wie der Name schon verspricht, präsentiert die Band viel Blues und Boogie mit viel Tempo – und Tanzbarkeit.

Bereits um 17.15 Uhr bieten die Organisatoren das an, was sie gern an ungewöhnlichen Auftrittsorten ins Programm nehmen: eine Führung durch das Industriedenkmal. Die Blues’n’Boogie-Küche ist kurzfristig ins Programm gerutscht. Eine andere Band hatte zwei Wochen vor Drucklegung des KiK-Prospekts und des Plakats abgesagt, erläutert Jess, „sie hatten sich im Termin vertan“.

Das Theater der Nacht aus Northeim beteiligt sich mit dem Theatermitmachprojekt „Seelantis – die versunkene Burg“. Wie schon in Northeim und Hann. Münden ziehen sie mit einer Schar von Akteuren am Samstag, 14. September, um 17 Uhr von Bernshausen am Seeburger See entlang bis zum Freibad nach Seeburg, wo die Akteure eine große Bühne entern. Start ist an der Kirche in Bernshausen.

Ein riesiger U-Boot-Fisch gleitet durch die Dämmerung, begleitet von „magischen Wesen aus Seelantis“. Sie begegnen dem Grafen Isang und entlocken dem See Geheimnisse, versprechen die Organisatoren. „Das ist wirklich ein Spektakel“, sagt Jess, der eine Vorstellung in Hann. Münden miterlebt hat. Beteiligt sind viele Bürger aus Bernshausen und Seeburg, die schon jetzt unter der Anleitung von Heiko und Ruth Brockhausen vom Theater der Nacht an ihren Kostümen arbeiten und immer neue Ideen entwickeln.

Das Junge Theater Göttingen ist mit seinem Ein-Personen-Stück „Ein Gespräch im Hause Stein über den abwesenden Herrn von Goethe“ dabei. Christiane Rohde spielt Charlotte Stein, zehn Jahre lang eine sehr enge Freundin des großen Dichters und Denkers, vielleicht sogar seine Geliebte. Ihr Auftritt am Sonntag, 15. September, beginnt um 19 Uhr im Rittersaal im Schloss in Adelebsen, laut Jess „wie gemacht für dieses Stück“.

In Osterode-Freiheit

Zeitgenössische Volksmusik aus Österreich verspricht das Gastspiel der Band Alma, wiederum ein Zufallsfund von Jess. Das Quintett ist mit Geige, Bass und Akkordeon instrumentiert und singt mit lustigen Jodlern dazu. Das Konzert am Sonnabend, 21. September, im Freireiter Hof in Osterode beginnt um 20 Uhr.

Ein Familienprogramm präsentiert das Huub Dutch Duo am Sonntag, 22. September, in der Kulturscheune am Schloss Rittmarshausen. Um 16 Uhr präsentieren Huub Dutch und Chris Oettinger ihren Wilhelm-Busch-Nachmittag „Swinging Busch“ – ein Vorschlag des mitveranstaltenden Kulturvereins Rittmarshausen. Das Duo hat sieben Streiche von Max und Moritz vertont und dabei viele musikalische Genres gestreift. Ein Auftritt voller Witz, prognostizieren die Organisatoren.

In Gieboldehausen

Im Hofcafé Gieboldehausen tritt das Cuarteto Rotterdam auf, die „sehr bekannt in der Szene sind“, sagt Jess. Sie spielen am Samstag, 28. September, um 19 Uhr ein Tango-Argentino-Programm und gelten als eine der besten europäischen Tango-Ensembles. Neben dem Konzert leiten sie einen Tango-Argentino-Einführungskurs. Der ist terminiert auf Sonntag, 22. September, von 15 bis 18 Uhr und Donnerstag von 18 bis 19.30 Uhr in der Waldorfschule in Göttingen.

„Alte Musik trifft Orient“ lautet das Motto am Samstag, 12. Oktober. Dann tritt das Ensemble Musica Alta Ripa um 19 Uhr in der Kirche St. Blasius in Hann. Münden auf – zum Abschluss der diesjährigen „Kultur im Kreis“-Reihe. Mit dabei sind zwei Gastmusiker mit orientalischen Instrumenten. Das Ensemble steht für Alte Musik, die die Musiker auf ganz hohem Niveau präsentieren. Wenn dann Musiker aus dem orientalischen Raum dazukommen, kann der Abend zu einem bemerkenswerten Hörerlebnis werden. So bereitet das Ensemble den „Sommer“ aus Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ vor, gespielt auch auf der Busuk, einer arabischen Laute.

Eintrittskarten sind für die verschiedenen Veranstaltungen unterschiedlich teuer. Sie kosten zwischen 8 und 18 Euro. Vorverkaufsstellen gibt es in den Orten, in denen die Programme stattfinden. Weitere Informationen dazu gibt es unter: kulturimkreis.de.