Hannover. Das Kleine Fest im großen Garten geht an diesem Wochenende in die letzte Runde. Es gibt noch Eintrittskarten für das Festival der Kleinkunst.

Es ist das größte Festival seiner Art und für einen Abend ist es wahrscheinlich zu viel. 102 Künstlerinnen und Künstler aus 18 Länder sind in diesem Jahr dabei. Am Wochenende geht das „Kleine Fest im großen Garten“ in die letzte Runde. Es gibt noch Eintrittskarten für dieses Festival der Kleinkunst.

Der Große Garten bezieht sich auf die Herrenhäuser Gärten und der Veranstaltungsort spielt auch eine Hauptrolle. Er zählt zu den bedeutendsten Barockanlagen Europas und sorgt bei den Neulingen schon für einige Ah- und Oh-Momente. Trotzdem bleibt es zwanglos. Es ist vor allem ein Familienfest.

Das Stammpublikum reist als Selbstversorger mit Picknick-Decke und mit Bollerwagen an. Die meisten bringen ihre eigenen Sitzgelegenheiten mit. Es gibt nicht eine Bühne. Kunst wird an rund 35 Plätzen dargeboten und das Programm vereint alles, was in das Genre „Kleinkunst“ passt.

Das Programm

An Bühne 26 fliegt das deutsch-luxemburgische Duo Aramelo durch die Luft und macht dazu auch noch Slapstick ohne Worte. Das Programm von This Maag hingegen lebt vom Charme des Schwyzerdütsch. Vielleicht plaudert er deswegen pausenlos. In 25 Jahren als Straßenkünstler hat er sich genug Spontanität antrainiert, um auf jede Situation vorbereitet zu sein. Die „Une de plus Company“ verzaubert hingegen mit riesigen Marionetten und einem Bösewicht auf Stelzen. Ihr düsteres Stück über Kampf und Macht passt so gar nicht in die heitere Atmosphäre der abendlichen Parkanlage, aber sie fesselt das Publikum. Stille bei „Une de plus“, nebenan schallendes Gelächter. Die Australierin Charmaine Childs albert im Stile des alten Varieté mit dem Publikum. Immerhin ist sie die stärkste Frau der Welt und die Männer bekommen das zu spüren.

Die Aufführungen finden in zeitversetzten Blöcken statt. Doch man sollte gar nicht erst den Ehrgeiz aufbringen, alles an einem Abend sehen zu wollen. Manchmal muss man auch nicht zu den Künstlern. Manchmal kommt die Kunst zum Publikum. Walking Acts nennt sich das, und davon gibt es in diesem Jahr gleich 16 Stück.

Die Space-Cie-Man von Martin Forget sind fünf Roboter, die Menschen bestaunen und nachahmen. Directie & Co stellen das Konzept Persönlichkeit in Frage. Ihre fünf Aktentaschenträger lassen wirklichen jeden Hauch Individualität vermissen. Es ist nicht alles Kopfarbeit. Ebenso bevölkern Feen, Nixen und Sterne den Park. Bei aller Vielfalt gibt es eine Gemeinsamkeit: Bei Kleinkunst gibt es keine trennende Rampe. Sie findet immer statt im direkten Kontakt mit dem Publikum. Auch das ist ein Reiz des Kleinen Festes.

Karten an der Abendkasse

Das Kleine Fest zählt 60.000 Besucher jährlich. Laut Pressemitteilung gibt es dafür 360.000 Anfragen. Aber dennoch gibt es noch Chancen für Kurzentschlossene. Jeden Abend werden 300 Karten an der Abendkasse verkauft, aber nur zwei pro Person. Geöffnet ist die Kasse ab 17 Uhr. Karin Schwarz, Pressesprecherin des Festes, gibt die Empfehlung, rechtzeitig vor Ort zu sein. Die Nachfrage schwanke wetterbedingt sehr stark. Einlass ist ab 17.30 Uhr, das Fest beginnt um 18.30 Uhr und endet gegen 22.30 Uhr mit einem Feuerwerk.

Der Eintritt kostet 32 Euro. Für die ermäßigten Tickets werden 17 Euro verlangt. Die letzten Vorstellungen finden an diesem Wochenende am 27. und 28. Juli statt.