Osterode. Ärzte der Helios-Klinik Herzberg/Osterode geben Tipps, wie man beim Schauen der Fußball-WM-Spiele gesund bleiben kann.

Wenn am 23. Juni das zweite WM-Spiel der Deutschen gegen Schweden angepfiffen wird, ist das nach der Auftaktniederlage schon fast ein Endspiel – Fußballkrimi und Kalorienbomben inklusive. Experten der Helios Klinik Herzberg/Osterode geben Tipps, wie jeder während der WM gesund bleiben kann.

Emotionaler Stress

Ein Fußballspiel kann die Gemüter erhitzen und das Herz überlasten – vor allem bei Spielen der eigenen Mannschaft. Die Anspannung ist so groß, dass das Herz fast stehen bleibt. „Verursacher sind die Hormone Adrenalin und Noradrenalin, die bei erhöhtem emotionalem Stress verstärkt ausgeschüttet werden“, sagt Stephan Matzath, Chefarzt der Kardiologie in der Helios Klinik Herzberg/Osterode. „Diese Stresshormone belasten das Herz-Kreislauf-System, so dass es zu Herz-Rhythmus-Störungen oder sogar zu einem Infarkt kommen kann.“ Gefährdet sind vor allem männliche Fans mit Erkrankungen der Herzkranzgefäße. Zur Risikogruppe zählen außerdem Raucher und Menschen mit hohem Blutdruck oder erhöhtem Cholesterinspiegel. „Menschen, die unter Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden, sollten deshalb Aufregung während eines Fußballspiels vermeiden, Schimpfen wird die Anspannung nur erhöhen. Wichtig ist, dass die vorgeschriebenen Medikamente wie gewohnt eingenommen werden“, empfiehlt der Kardiologe. Zudem sollte viel getrunken, Alkohol und Zigaretten jedoch vermieden werden.

Entspannungsübungen

Um die Anspannung während der Weltmeisterschaft zu verringern, können Fußballbegeisterte zwischendurch auf Entspannungsübungen zurückgreifen: „Beim Zuschauen spannender Spielphasen hilft es, sich bewusst auf die Atmung zu konzentrieren. Das lenkt etwas ab und reduziert die Spannung. Auch den Raum verlassen und frische Luft schnappen, baut die Anspannung ab. Der Stress macht uns weniger aus und wir sind gelassener“, so Stephan Matzath. Der Kardiologe hofft, dass die deutsche Mannschaft ohne große Aufreger vorne mitspielt: „Viertelfinale muss machbar sein, danach lassen wir uns überraschen.“

Star-Figur

Unabhängig davon, ob eine kardiale Vorerkrankung vorliegt oder nicht, empfiehlt Priv.-Doz. Dr. Thomas Armbrust, Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie, typische Nervennahrung wie Chips, Bratwurst und Bier nicht täglich zu den Spielen zu verzehren. Denn sonst hat die eigene Figur im Laufe der WM immer weniger mit den durchtrainierten Körpern der Fußball-Stars zu tun. Er rät: „Probieren Sie zur Abwechslung Gemüse, mageres Fleisch und Fisch. Wer nicht auf die ablenkende Nervennahrung verzichten mag, sollte fettärmere Varianten wie Popcorn und Weingummi wählen. Und während der Hauptmahlzeiten etwas weniger kalorienreich essen und trinken.“