Herzberg. Jüdisches Figurentheater gastierte im Herzberger Museum.

Mit der Aufführung des Stücks „Die Koscher-Maschine“ endete eine Veranstaltungsreihe, die sich in verschiedenen Darstellungsformen mit dem Kulturverständnis und religiösen Vorgaben unserer jüdischen Mitbürger beschäftigte.

Zunächst konnten Interessierte sich in der sehenswerten Ausstellung „Alles koscher – das Brot der Juden“ bis zum 31. Oktober im Museum über koschere, also den jüdischen Speisegesetzen nach einwandfreien Lebensmitteln informieren.

Rituelle Speisegebote

Mit ihrem späteren Vortrag „Rituelle Speisegebote im Judentum“ verdichtete die Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Göttingen, Jaqueline Jürgenliemk, die in der Ausstellung aufgezeigten Grundsätze. Dabei erläuterte sie anhand von Beispielen unter anderem den Begriff „Kaschrut“ (die rituelle Eignung), die sowohl lebenserhaltende als auch lebenszerstörende Bedeutung des Essens und den Genuss von Lebensmitteln nach bestimmten Regeln. Hierzu zählt unter anderem auch der praktizierte Öko-Kaschrut, der zusätzlich soziale und ökologische Aspekte berücksichtige, so die Referentin.

In dem vom Jüdischen Puppentheater Bubales aus Berlin aufgeführten Stück mit dem Titel „Die Koscher-Maschine“ ging es in anderer Form um eine ähnliche Thematik. In der von dem Landschaftsverband Südniedersachsen geförderten Aufführung, die sich nicht nur an Kinder und Jugendliche, sondern auch an Erwachsene richtete, wurden Verständnisprobleme und deren Lösungsmöglichkeiten auch mit fröhlichen Songs und Tierfiguren aufgezeigt.

So wollte das Schwein Babett unbedingt so koscher wie Mendel das Schaf werden. Weil Babett ein Säugetier ist, das kein Wiederkäuer mit vier Mägen und auch kein Paarhufer ist, hatte sie keine Chancen, sich ihren Wunsch zu erfüllen. Zu Hilfe kam Shlomo mit seiner selbst erfundenen Koschermaschine. Auch Max, der Lachs, der etwas über koschere Wassertiere sang, konnte ihr nicht weiterhelfen.

Zum Abschluss kam dann der schlaue Rabbi zu Hilfe. Die Quintessenz: Im jüdischen Kulturverständnis und in der Religionsauffassung gibt es seit Jahrtausenden religiöse Vorgaben zur rituellen Eignung und Nichteignung von Essen, die beachtet werden müssen. bei