Braunschweig. ... dass Martin Luther in seiner Bibelübersetzung viele neue Wörter erfunden hat, die wir auch heute noch gebrauchen?

Weil Luther wollte, dass viele Menschen die christlichen Texte verstehen, hat er sie ins sogenannte Neu-Hochdeutsche übersetzt. Das ist eine Art Deutsch, die für Menschen mit vielen verschiedenen Dialekten verständlich war. Im 16. Jahrhundert sprachen die Menschen in verschiedenen deutschen Gebieten zum Teil völlig unterschiedlich – das war vor allem für die geschriebene Sprache ein großes Problem. Luther hat sich das einheitlichere Neu-Hochdeutsch nicht alleine ausgedacht. Aber er war sicher ihr einflussreichster Gestalter.

Damit die Texte, die Martin Luther übersetzt und geschrieben hat, nicht zu kompliziert werden, überlegte er sich neue prägnante Wörter, um wichtige Dinge auszudrücken: zum Beispiel das Wort Beruf. Oder die Begriffe Dickkopf, Denkzettel und Feuereifer.

Aber auch verschiedene Redewendungen gehen auf Martin Luther zurück: So schrieb er von einem „Herz und eine Seele“, berichtete über den „großen Unbekannten“ oder von dem „Buch mit sieben Siegeln“.

Noch mehr Beispiele gefällig? Kein Problem! Luther biss als Erster „die Zähne zusammen“, „tappte im Dunkeln“ und „baute auf Sand.“

Aber Luther dachte sich nicht nur neue Redewendungen aus. Manchen Sprichwörtern, die bereits im Volksmund verankert waren, gab er noch den letzten Schliff. Am bekanntesten dabei: „Wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein“ oder „Hochmut kommt vor dem Fall.“ awa