Braunschweig. Ein „überlappender“ Parkbezirk wird eingerichtet: Anwohner des nördlichen Ringgebiets sollen auch rund um den Gaußberg parken dürfen.

Riesige Parkflächen stehen am Inselwall und Gaußberg leer, seit dort kostenpflichtiges Parken eingeführt wurde. Doch das soll nicht als Beitrag zum autoarmen Braunschweig missverstanden werden. Denn die heute noch leeren Parkflächen sollen sich wieder füllen: mit den Autos der Bewohner aus dem nördlichen Ringgebiet.

Das schien eigentlich unmöglich. Denn wer am Inselwall kostenlos dauerparken will, muss einen Anwohner-Parkausweis kaufen. Doch den erhalten bislang nur die, die auch im Parkbezirk A der Innenstadt wohnen. Alle anderen müssen Parkgebühren zahlen und sich an die Höchstparkdauer von zurzeit drei Stunden halten. Die Stadtverwaltung hatte extra drei zusätzliche Personalstellen eingerichtet, damit Mitarbeiter vorhanden sind, um die Einhaltung der neuen Parkregeln auch zu kontrollieren.

Stimmt der Rat im April zu, soll es ab Mai allerdings 24-Stunden-Tickets zum Preis von 9 Euro geben. Doch das reicht weder den Anwohnern auf der gegenüberliegenden Okerseite, noch dem dortigen Bezirksrat. Denn Folge des kostenpflichtigen Parkens am Wall ist: Um nicht enorme Parkgebühren zu zahlen, weichen Dauerparker vom Wall auf die angrenzenden Ringgebiete aus. Davon besonders betroffen sind all die, die an den Okerbrücken wohnen. Bereits ohne Fremdparker vom Wall war dort der Parkdruck hoch.

Bezirksrat fordert neue Parkregeln am Inselwall in Braunschweig

Ende Februar forderte darum der Bezirksrat einstimmig: Die Verwaltung möge prüfen, wie die Anwohner nördlich des Okerumflutgrabens unter „zumutbaren Bedingungen“ parken könnten? Genannt wurden die Straßen: Pestalozzi-, Wendenmasch-, Huttenstraße, Ratsbleiche, Reichenbergstraße sowie der nördliche Teil der Bammelsburger Straße.

So sollen die neuen Parkregeln am Inselwall aussehen.
So sollen die neuen Parkregeln am Inselwall aussehen. © FMN | Jürgen Runo

Anwohner von dort hakten nun erfolgreich während der Bürgerfragestunde des Mobilitätsausschusses nach. Ergebnis: Sogenannte „überlappende Parkzonen“ nach dem Beispiel von Hamburg sollen auch in Braunschweig kommen. Das sicherte Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer in seiner Antwort zu.

Unter überlappenden Parkzonen versteht man: Es gelten Anwohner-Ausweise aus zwei Parkbezirken. Am Gaußberg, auf einem Stück der Bammelsburger Straße und entlang des Inselwall-Teilstücks zwischen Gaußberg und Neustadtmühle soll das heißen: An den Parkautomaten dort dürfen nicht nur Bewohner mit dem Parkausweis A kostenlos dauerparken. Sondern zusätzlich auch die Bewohner mit einem Ausweis für den Parkbezirk 331.

Parkbezirk der Braunschweiger Nordstadt soll verändert werden

Gänzlich komplikationslos wird das nicht abgehen. Leuer wies darauf hin: Der Parkbezirk 331 orientiert sich noch am einstigen Stadtbezirk 331, der zum Beispiel auch das Gebiet Schwarzer Berg umfasst. Dass Anwohner von dort ebenfalls kostenlos am Inselwall parken, ist allerdings nicht vorgesehen. Leuer kündigte im Ausschuss an, dass es Veränderungen am heutigen Zuschnitt des Parkbezirks 331 geben werde. Einen Zeitplan dafür gibt es noch nicht.

Ganz anders sieht das mit der Einrichtung des ersten Braunschweiger „überlappenden“ Parkbezirks am Inselwall aus. Leuer nannte „etwa drei Wochen“, bis die Neuerung umgesetzt ist. Dann könnte der Parkdruck nördlich der Okerumflut gemindert werden und sich die ungenutzten Parkflächen am Inselwall mit Dauerparkern füllen.

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