Braunschweig. Unsere Mitarbeitenden erzählen von starken Frauen, die viel bewirken – und es manchmal gar nicht merken. Wofür sagen Sie Ihrer Mama „Danke“?

Blumen, Schokolade, Karte mit Herzchen? Zum Muttertag darf es ruhig etwas persönlicher werden. Wir haben die Mitarbeitenden unserer Zeitung gefragt, wofür sie ihrer Mutter dankbar sind. Das sind ihre Antworten!

Wofür sind Sie Ihren Eltern dankbar? Verraten Sie es uns in den Kommentaren oder per E-Mail an .

Eine Working Mom in den 70ern

Von Stefani Koch, Teamleiterin der Lokalredaktion Salzgitter

Working Moms hat es schon in den 70er-Jahren gegeben. Zu einer Zeit, in der sie ihren Mann eigentlich noch um Erlaubnis fragen mussten, ob sie überhaupt arbeiten dürfen. Ja, so war das in Deutschland bis 1977. Kaum zu glauben eigentlich.

Steffi Koch und ihre Ma.
Steffi Koch und ihre Ma. © Stefani Koch

Meine Ma hat fast durchgängig gearbeitet. Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, ob sie gerne voll arbeiten wollte. Oder ob sie es „nur“ gemacht hat, weil es schlicht und einfach sein musste. Ich weiß aber, dass ich in einer Welt aufgewachsen bin, in der es – zumindest in meiner Familie – völlig normal war, dass die Mutter voll gearbeitet hat. Ja, das war für meinen Bruder und mich nicht immer schön.

Aber dennoch bin ich ihr sehr dankbar. Und stolz. Ich ahne allerdings, dass der Preis für sie hoch war. Mein Bruder und ich sind viel bei meiner Oma gewesen. Ich sehe meinen Bruder und mich abends mit einem Topf, in den mein „Ömmerken“ das Abendessen gepackt hatte, zu Fuß durchs Dorf nach Hause marschieren. Ich sehe meine erschöpfte Mutter abends den Haushalt schmeißen und dann auf dem Sofa noch Zahlencodes für Waren auswendig lernen, die sie täglich an der Supermarktkasse brauchte.

Übrigens: Mein Vater kann kochen und staubsaugen. Nicht, dass ein falsches Bild entsteht. Und trotzdem: Ich sehe, dass meine Mutter zerrissen und auch mal überfordert war. Und ich sehe, dass sie es in einer Gesellschaft, in der eine Familie wie unsere nicht die Regel war, nicht leicht hatte. Alles gut, Mama. Danke!

Mama, Oma, Vorbild

Von Florian Kleinschmidt, Bild- und Videoredakteur

Je älter ich werde, desto mehr verstehe ich, was meine Mutter wirklich geleistet hat: Trotz eigener Sorgen und eines stressigen Alltags hat sie sich stets selbst zurückgenommen – auch beruflich – um für meinen Bruder und mich zu sorgen. In ihr hatte ich immer einen Ansprechpartner und dank ihr eine schöne Kindheit.

Florian Kleinschmidt mit seiner Mama.
Florian Kleinschmidt mit seiner Mama. © Privat

Und nun, als Familienvater, begreife ich, wie schwierig das alles ist und dass das gemeinsame Mittagessen nach der Schule viel mehr als nur eine Mahlzeit war. Heute unterstützen meine Eltern uns aktiv bei der Kinderbetreuung und sind wieder ein wichtiger Teil unseres Familienlebens. Für mich wird sie immer ein Vorbild sein, wie ich selbst als Elternteil sein möchte. Und sie ist noch immer eine meiner wichtigsten Ratgeberinnen, wenn es um die kleinen und großen Fragen des Lebens geht.

Es ist schön zu wissen, dass ich mich immer auf dich verlassen kann. Danke, Mama!

Womit haben wir dich nur verdient?

Von Steffi Boukricha, Projektredakteurin

Lieblings-Mama, wofür ich dir alles dankbar bin, kann ich gar nicht in Worte fassen.

Natürlich bin ich dir für meine unbeschwerte Kindheit dankbar, für jeden Abenteuerurlaub auf dem Campingplatz, für ein eigenes Zimmer, das ich immer nach meinen Wünschen und Vorstellungen gestalten durfte, für jede Nachhilfestunde, die du mir gegeben hast.

Aber auch für deine Nervenstärke, wenn Latein mal nicht meiner Vorstellung einer zufriedenstellenden Nachmittagsbeschäftigung entsprach. Für die Souveränität, mit dem Liebeskummer eines Teenagers umzugehen, für jede Berufsberatung, die immer die eigenen Wünsche und Stärken berücksichtigen sollte. Es gibt eigentlich nichts, was eine Mutter nicht kann, oder?

Steffi Boukricha mit ihrer Mutter.
Steffi Boukricha mit ihrer Mutter. © Privat

Auch heute als selbst arbeitende Ehefrau und Mutter kann ich nur erahnen, welche Herausforderungen du alle gemeistert hast: Drei Kinder, ein eigenes Haus mit Garten, einen Job, immer mindestens einen Hund (zeitweise mit zweistelligem Nachwuchs), später die Pflege von Eltern, Schwiegereltern und weiteren Angehörigen. Wow! Du bist eine Powerfrau, mein absolutes Vorbild und einer meiner Lieblingsmenschen.

Danke, dass du immer für uns alle da warst und bist. Familie und Freunde standen und stehen bei dir immer ganz oben auf der Prioritätenliste. Danke, dass ich immer deine bedingungslose Liebe genießen durfte.

Danke für jede Unterstützung im Alltag, wenn die Kita mal wieder ausfällt, krankes Kind und Arbeit unter einen Hut gebracht werden müssen, im Kühlschrank gähnende Leere herrscht, aber niemand Zeit hat, einkaufen zu gehen oder zu kochen. Auf dich kann man einfach in jeder Situation zählen!

Danke für eine so tolle Mama, Oma und Schwiegermama – womit haben wir dich nur verdient?

Was für eine Kraft du hast!

Von Philipp Engel, Ressortleiter Online

Wie nennt man das eigentlich, wenn eine Mutter zwar irgendwie alleinerziehend ist, der Vater aber nicht nur nicht ganz weg, sondern auch noch ein solcher Chaot, dass er alles fast noch schlimmer macht? Doppelt alleinerziehend? Alleinerziehend hoch 2?

Ganz egal. Die viel wichtigere Frage lautet: Wie schafft man das eigentlich? Das frage ich noch heute manchmal.

Philipp Engel mit seiner Mutter beim Vorlesen.
Philipp Engel mit seiner Mutter beim Vorlesen. © Privat

Während ich an einfachen Dingen schon kämpfe, Kinder sich wie eine unlösbare Herausforderung anfühlen und schon mein kinderfreier Alltag mein Energielevel ans Limit bringt, hast du es irgendwie gemacht. Vollzeitarbeit, zwei Kinder, dazu ein Pflegekind, dann noch eine weitere Ausbildung – Wow.

Wie hast du das geschafft? Ich wäre nach zwei Wochen zusammengebrochen, aber du hast nicht nur durchgehalten, sondern mir eine trotz allem liebevolle, geborgene und wertschätzende Kindheit geschaffen. Du hast Grundsteine gelegt, von denen ich noch heute profitiere. Wir haben, du hast, den Widrigkeiten getrotzt und heute blicken wir zurück und haben einen Status Quo, den vor 30 Jahren wohl niemand erwartet hätte. Keine Chaoten und kein Drama mehr.

Du bist mir eine Unterstützung in allen Zeiten. Als ich chaotisch wurde, hast du mich nicht aufgegeben, sondern auf eine Weise gerüttelt und unterstützt, die offensichtlich funktioniert hat. Dass ich heute lebensfähig und erfolgreich bin, verdanke ich zu großen Teilen dir und deiner Kraft. Die beeindruckt mich. Und nicht nur die. Dein Humor, deine Hingabe für andere Menschen, auch deine Freude an einem vollen Haus – ich kann es nicht immer nachvollziehen, aber ich profitiere davon. Abgeschmackt, aber eben sehr wahr: Du bist die beste Mutter, die ich mir vorstellen kann.

Großes Vorbild, liebe Freundin

Von Eva Nick, Regionalreporterin

Mama, du bist eine wirklich außergewöhnliche Person – in mehrfacher Hinsicht. Du warst bei uns immer die Brotverdienerin, während mein Vater sich in den Arbeitsfeldern Haushalt und Kinder verdient gemacht hat. Er hat dafür oft Bewunderung und Zuspruch erhalten – du aber eher nicht.

Dabei muss das auch Entbehrung bedeutet haben, die alleinige Verantwortung zu tragen, als Selbstständige immer in Sorge davor zu sein, mal nicht arbeiten zu können, und dabei auch noch wenig(er) Zeit mit den Kindern zu verbringen. Wie für alle Alleinverdiener, die Eltern sind.

Eva Nick mit Mama Susanne.
Eva Nick mit Mama Susanne. © Privat

Du hast dann, erzähltest du mir mal, dann in der Mittagspause Kleidchen für mich und meine Schwester gekauft. Vor allem aber warst und bist du noch heute ein Riesenvorbild für mich. Eine so selbstständige, starke, mutige und dabei trotzdem emotional verfügbare Mutter zu haben, hat mich sehr geprägt. Denn so arbeitsam du warst, so sehr bemühtest du dich auch immer, uns zuzuhören, uns zu fördern, uns zu kuscheln – eben, eine liebe Mama zu sein.

Ich glaube manchmal, du bist dir dessen gar nicht so bewusst, in wie vielfacher Hinsicht du einen so positiven Eindruck auf uns Kinder hinterlassen hast.

Aber über die vergangenen fast dreieinhalb Jahrzehnte warst du immer meine Ansprechpartnerin Nummer Eins bei Problemen, war deine Meinung für mich immer ausschlaggebend wie keine zweite, war dein Vorbild oft wie ein Leitbild für mich.

Von dir habe ich gelernt, meine Gefühle Ernst zu nehmen, für mich einzustehen, aber auch anderen zuzuhören und andere Perspektiven als meine zuzulassen und nachzuempfinden. Selbstwirksamkeit, Empathie und Toleranz. Danke Mama – ich bin stolz auf Dich!

Selbstlosigkeit als Tugend

Von Leonard Hartmann, Teamleiter Sport

Selbstlosigkeit ist nur schwer zu lehren. Wenn man jemandem diese ehrbare Tugend übermitteln möchte, muss man sie schon konstant vorleben. Und da war – ist – meine Mutter die beste Lehrerin, da sie sich selbst und ihre Ziele über viele, viele Jahre zurücknimmt, um für andere da zu sein.

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Leo Hartmann am Strand mit seiner Mutter.
Leo Hartmann am Strand mit seiner Mutter. © Privat

Für meine Brüder und mich, die wir von unseren ersten Tagen an von Glück sprechen können, sie zu haben – auch wenn wir es als emotionsreduzierte Männergruppe eher selten zeigen (können).

Für das Kümmern um ihre Eltern galt das ebenso: und auch im Berufsleben geht es nicht um sie, sondern ums Wohlergehen anderer Leute.

Daher gönne ich ihr heute jeden Urlaub, jedes Abendessen, jedes neue Kleidungsstück, das nur für sie ist und danke meiner Mutter fürs Vorleben von Selbstlosigkeit – wobei das für sie nicht schwierig war oder ist.

Denn sie ist so.

Wer hat die Haare schön? Meine Oma!

Von Birte Reboll, Redakteurin Umbau Goslar

Ich bin meiner Oma dankbar – fürs Omasein! Vor 42 Jahren trug Oma Erna mich bei meiner Taufe wahrhaftig auf Händen, und im übertragenden Sinne tut sie das auch heute noch. Einmal im Monat kommt sie allein mit dem Zug aus dem Südharz angereist, um ihre Enkel und Urenkel zu besuchen – mit 95 Jahren!

Birte Reboll mit ihren Großeltern bei ihrer Taufe im Jahr 1980.
Birte Reboll mit ihren Großeltern bei ihrer Taufe im Jahr 1980. © privat

Ich bin mächtig stolz auf meine Oma, dass sie ihr Leben mit großer Freude lebt und niemals müde wird, Neues zu lernen. Wer skypt übers Internet mit ihrem in die USA ausgewanderten Bruder? Meine Oma! Wer häkelt sich eine Handytasche, damit sie immer erreichbar ist? Meine Oma! Wer geht öfter als ich zum Frisör, damit die Haare schön sind? Meine Oma!

Sie ist mein Vorbild und ich möchte genau wie sie sein, wenn ich alt bin.

Danke Mama fürs Einfach-mal-machen-lassen

Von Elisa Sowieja-Stoffregen, Redakteurin am Produktionsdesk

Ich bin meiner Mama dafür dankbar, dass ich bei meinem Auszug von zu Hause genau ein Gericht kochen konnte. Ihr war es nämlich immer phänomenal egal, welche Figur ich am Herd machte oder ob ich wusste, was mir der durchgestrichene Kreis auf dem Waschhinweis-Schild sagen will. „Lern du ruhig für die Schule. Das mit dem Haushalt lernst du schon noch früh genug“, sagte sie immer.

Elisa Sowieja-Stoffregen mit ihrer Mama.
Elisa Sowieja-Stoffregen mit ihrer Mama. © Privat

Und ihr Plan ist aufgegangen. Weil der Druck zu Hause klein war, konnte ich den in der Schule gut händeln. Und mit Nudeln und Tomatensoße kam ich prima durchs Studium. Ich aß ja auch zur Vorbeugung von Skorbut ab und zu einen Apfel. Mich an Regeln zu halten, habe ich bei meiner Mama trotzdem gelernt.

Das fiel mir sogar nicht mal besonders schwer, denn ich wusste: Wenn sie eine Ansage macht, geht’s in der Regel um etwas Wichtiges. Dieser Gedanke bewegte mich zu zähneknirschender Akzeptanz, meistens jedenfalls. Und die Sache mit der Verantwortung hatte ich auch schon als Grundschülerin drauf: Ich kann guten Gewissens schwören, dass Zwergkaninchen Schnucki damals eines natürlichen Todes starb.

Das mit dem Kochen hat sich übrigens auch eingerenkt. Mit Ende 20 fand ich nämlich plötzlich Spaß daran. Als Ergebnis kann ich heute stolz verkünden: Sowohl meine Mama als auch meine Schwiegereltern kommen seit vier Jahren an Heiligabend ohne zu murren zu uns – obwohl ich koche.

Mama – meine beste Freundin fürs Leben

Von Celine Wolff, Lokalredakteurin

Eine Powerfrau, die beste Zwillings-Mama und allerbeste Freundin – das ist meine Mama! Ich sage immer: Wenn ich nur eine halb so gute Mama werde, wie sie es ist, dann habe ich alles richtig gemacht. Denn ja: Ich bewundere meine Mama, wie sie tagtäglich den Haushalt rockt, sich um den Familienhund kümmert, den Überblick über die Termine behält – und nicht nur über ihre eigenen, sondern auch immer noch über die ihrer erwachsenen Kinder – , den Garten jede Saison in ein Paradies verwandelt und trotzdem immer voll und ganz in ihrer Rolle als Ehefrau und Mutter aufgeht.

Celine Wolff mit ihrer Mama.
Celine Wolff mit ihrer Mama. © Privat

Egal ob es mir schlecht oder gut geht, sie ist immer nur einen Anruf, eine Whatsapp-Nachricht oder einen kurzen Fußweg entfernt. Sie ist Mama mit Herz, jeden Tag. Und ich weiß, ich kann mich immer auf sie verlassen – in guten und in schlechten Zeiten, Tag und Nacht.

Als ich in Hamburg gewohnt habe und den Liebeskummer meines Lebens hatte, setzte sie sich in den Zug. Als ich in San Francisco landete und völlig überfordert mit dem Start meines Auslandsjahres war, telefonierte sie mitten in der Nacht stundenlang mit mir. Wenn ich ein Outfit für einen besonderen Anlass brauche, ist sie meine sichere Shoppingbegleitung. Wenn ich im Frühsommer meinen Balkon aufhübsche, ist sie meine rechte Hand beim Pflanzen. Es ist der Alltag, in dem sie mir immer wieder zeigt: In unserer Familie ist niemand allein.

Diese Verbindung zu meiner Mama ist nicht selbstverständlich, sondern ganz besonders. Danke Mama, dass du mir tagtäglich deine Liebe gibst, wir gemeinsam Tränen weinen und lachen können, du die Familie immer an erste Stelle stellst, immer ein offenes Ohr hast – auch wenn du dir zum 100. Mal dieselben Probleme anhören musst, du mich mit deinen Umarmungen auflädst und meine größte Kritikerin bist!