Hattorf. Die beiden Hattorferinnen Marie Groß und Ursel Raul schwimmen bereits seit dem Jahr 1954 im Hattorfer Freibad.

Schwimmen ist aus vielen Gründen eine der gesündesten Sportarten. Schwimmen beansprucht die gesamte Muskulatur des Körpers, die Durchblutung wird angeregt und das Herz-Kreislauf-System in Schwung gebracht. Auf diese Weise halten sich auch Marie Groß und Ursel Raul aus Hattorf fit. Beide sind 89 Jahre alt und kommen täglich, außer sonntags, zum Frühschwimmen in das Hattorfer Freibad. Und das schon von der ersten Stunde des Schwimmbades im Jahr 1954 an.

Im Namen des Fördervereins Schwimmbad Hattorf und von Hannelore Gropengießer überreichte der Schwimmmeister Norbert Lange deshalb den beiden Hattorferinnen jeweils einen Blumenstrauß. Früher habe sie auch am 24-Stunden-Schwimmen teilgenommen, berichtete Marie Groß, die das Schwimmen vor ihrem Elternhaus in der Oder gelernt habe.

Corona verunsichert Gäste

Gerade zum Frühschwimmen zwischen 6.30 und 9 Uhr sei immer viel los, berichtet Lange. Diese Zeit ist für die Mitglieder des Fördervereins reserviert, dem inzwischen 585 Mitglieder angehören. Meistens sind über die Zeit verteilt rund 60 Schwimmer anwesend. Tagsüber würden sich trotz des guten Wetters die Besucherzahlen ehre her verhalten zeigen.

Das liege laut Lange aber generell an den Umständen im Zeichen der Corona-Krise. Viele seien verunsichert, was sich auch an den Anrufen zeige, die Lange fast täglich erhalte. Die Menschen würden sich nach den Auflagen für den Besuch des Bades erkundigen. Anderen Bädern, zu denen Lange Kontakt habe, ergehe es nicht anders. Dabei habe das Hattorfer Freibad den Vorteil, dass die Wassertemperatur konstant 24 Grad Celsius habe, wofür die Wärmepumpen sorgen. Also könne dort auch bei nicht ganz so gutem Sommerwetter in einer angenehmen Wassertemperatur geschwommen werden.

Zum Frühschwimmen ist immer viel los. Die Besucherzahlen am Vor- und Nachmittag könnten jedoch besser sein.
Zum Frühschwimmen ist immer viel los. Die Besucherzahlen am Vor- und Nachmittag könnten jedoch besser sein. © HK | Herma Niemann

„Wir wünschen uns bis zur Schließung im September noch einen regen Besuch von Badegästen“, so Lange, der darauf hinweist, dass sich die Schwimmer im Wasser ganz normal verhalten können und nicht wie andernorts in einer Art Einbahnsystem schwimmen müssen.

Leider habe die Corona-Krise einen Strich durch die geplanten Veranstaltungen gemacht. Geplant waren unter anderem Kinderspielnachmittage und eine Modenschau mit Bademoden und Abendkleidern. Die Livemusik wäre von Lange und seiner Band gekommen.

Neu angeschafft wurde eine Delfinwippe für die kleinen Besucher mit einer Spende der Sparkasse in Höhe von 500 Euro, der Förderverein legte 200 Euro dazu.

Schwimmmeister geht in Rente

Lange, der seit 2019 als Schwimmmeister in Hattorf tätig ist, wird Ende des Jahres in Rente gehen, was er nach 48 Berufsjahren schon bedauere. „Die Besucher des Freibades sind so nett und freundlich. Ich könnte mir vorstellen, auch als Rentner weiter für das Freibad da zu sein“.

Das Bad ist von Montag bis Samstag von 10 bis 19 Uhr (Wasserzeit) sowie sonntags von 9.30 bis 19 Uhr (Wasserzeit) geöffnet, das Bad schließt um 19.30 Uhr. Die Besucherzahl ist auf 304 Personen begrenzt. Zur Kontrolle ist im Eingangsbereich ein Zähler angebracht. Sprunganlage, Rutsche, Duschen, Basketball- und Volleyballfeld dürfen aktuell nicht genutzt werden.

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Neu angeschafft für die kleinen Besucher wurde eine Delfinwippe.
Neu angeschafft für die kleinen Besucher wurde eine Delfinwippe. © HK | Herma Niemann