Osterode. In Deutschland strahlten in der „Night of Light“ Veranstaltungshäuser und Spielstätten rot um an Folgen der Corona-Krise für Kultur-Sektor zu erinnern.

Die Stadthalle Osterode hat sich am Montag, 22. Juni, an der deutschlandweiten Aktion „Night of Light“ beteiligt. Unter dem Motto „Wir sehen rot“ wurden bei der nächtlichen Aktion Veranstaltungsstätten illuminiert, um auf die dramatische Situation in dem Wirtschaftszweig aufmerksam zu machen. Es beteiligten sich mehr als 3.000 Einrichtungen in über 200 Städten. Auch die evangelische Kirchengemeinde St. Pankratius Hattorf schloss sich spontan an.

Die Einrichtung der städtischen Wirtschaftsbetriebe Osterode leidet seit Ausbruch der Pandemie massiv unter den Folgen und war lange geschlossen. Stadthallenleiter Michael Stein blickt mit Sorge in die Zukunft und glaubt kaum, dass das Veranstaltungsgeschäft in diesem Jahr wieder in ruhiges Fahrwasser kommen könnte.

Mehr als 40 Veranstaltungen entfallen allein in Osterode

Mehr als 40 Veranstaltungen wurden in der Stadthalle schon abgesagt, und auch die Regelung, dass 200 Personen bei einem Event erlaubt sind, hilft kaum weiter. Oft wurden bereits mehr Karten verkauft und wen, so fragt er, soll man dann aussperren. Zudem sei der organisatorische und logistische Aufwand immens. Allein alle Namen müssten vor der Veranstaltung notiert werden, das dauert Stunden.

Der Kirchturm in Hattorf.
Der Kirchturm in Hattorf. © Kirchengemeinde

Wie es weitergeht? „Die Lage ist für uns absolut unübersichtlich, wir haben keine Planungssicherheit“, sagt er. Man wisse noch nicht, ob Termine in den Herbst verlegt werden könnten, weil es ungewiss ist, wie es in diesem Jahr mit der Kultur in der Osteroder Stadthalle weitergeht.

Hattorfer Kirchengemeinde zeigt spontan Solidarität

Die Hattorfer Kirchengemeinde St. Pankratius hat sich spontan an der Aktion „Night of Light“ beteiligt und die Kirche rot angestrahlt. Zu Beginn um 22 Uhr wirkte die Beleuchtung des Kirchturmes von St. Pankratius noch nicht so beeindruckend, aber von Minute zu Minute schafften es die beiden Scheinwerfer besser, den Turm in rotes Licht zu hüllen, berichtet Pastor Jörg Natho.

Ein stiller und wunderschöner Protest sei das: Der Kirchenvorstand zeige sich solidarisch mit den Menschen, deren Arbeitsplätze in der Veranstaltungswirtschaft gefährdet sind. „Ein leuchtendes Mahnmal und ein flammender Appell der Veranstaltungswirtschaft zur Rettung unserer Branche, die echte Hilfe anstelle von Kredit-Programmen benötigt“ so Natho. „Wir fordern einen Branchendialog mit der Politik, um gemeinsam einen Weg aus der Krise zu finden.“