Barsinghausen. Der Kreisligist stellt das am besten platzierte Team des NFV-Kreises Göttingen-Osterode, liegt als Gesamt-121. jedoch schon weit zurück.

Halbzeit im VGH-Fairness-Cup der Saison 2019/20: Über 7.000 Spiele von exakt 954 niedersächsischen Mannschaften aus 64 Staffeln von den niedersächsischen Kreisligen bis zur 1. Bundesliga sind hinsichtlich der Verteilung von gelben, gelb-roten und roten Karten ausgewertet worden. Mit der zweiten Mannschaft des BSC Acosta Braunschweig hat sich ein klarer Favorit herauskristallisiert, der in diesem Jahr die Nachfolge von Vorjahressieger SV Bad Bentheim II antreten könnte.

Im bereits zum 28. Mal ausgetragenen VGH Fairness-Cup werden gelbe Karten mit je einem, gelb-rote Karten mit je drei und rote Karten mit je fünf Strafpunkten geahndet, zusätzlich schlagen Sportgerichtsurteile oder auch das Nichtantreten von Mannschaften mit zehn Zählern zu Buche. Die Summe der Strafpunkte geteilt durch die Anzahl der Saisonspiele ergibt den Fairness-Quotienten.

In ihren 15 Saisonspielen haben die Kicker vom Franzsches Feld bisher lediglich vier gelbe Karten erhalten. Gelb-Rot oder Rot? Fehlanzeige! Daraus ergibt sich ein Fairness-Quotient von 0,27. Und damit ist das Team von Trainer Uwe Stucki drauf und dran, den mit eben diesem Wert in der Saison 1993/94 vom emsländischen Verein SV Wippingen aufgestellten Wettbewerbsrekord einzustellen.

15 Teams mit Null vor dem Komma

Insgesamt können 15 der 954 im diesjährigen VGH-Fairness-Cup bewerteten Mannschaften zur Wettbewerbs-Halbzeit einen Wert mit einer 0 vor dem Komma aufweisen. Doch der Vorsprung der Schwarz-Weiß-Grünen aus Braunschweig ist bereits beträchtlich. Der TV Stuhr aus der hannoverschen Bezirksliga 1 Hannover kommt als zweitplatziertes Team mit elf gelben Karten in 18 Spielen auf einen Wert von 0,61 und auf Rang drei liegt derzeit der TSV Thedinghausen aus der Kreisliga Verden mit zehn gelben Karten in 15 Spielen (0,67).

Die in der Wertung am besten platzierte Mannschaft aus dem NFV-Kreis Göttingen-Osterode ist der Kreisligist SC HarzTor. Mit einem Quotienten von 1,64 liegen die Schützlingen von Trainer Kenneth Schuller allerdings auf Gesamtrang 121 schon weit hinter der Spitze zurück. Zweitbestes Team im NFV-Kreis ist mit dem SSV Neuhof ein weiterer Kreisligist aus dem Altkreis Osterode (Rang 210, Quotient 1,87).

Dorste noch ohne Platzverweis

Die Platzierungen des SCH und SSV zeigen durchaus, dass es im NFV-Kreis zur Sache geht, wenngleich auch nicht übertrieben unfair. Platz 26 von insgesamt 33 Fußballkreisen in Niedersachsen ist allerdings durchaus ausbaufähig. Im Vergleich der 33 NFV-Kreise hat Diepholz (Durchschnittsquotient der 30 bewerteten Teams ist 2,15), Sieger von 2016, 2018 und 2019, seine Führung an das Emsland (31 Teams, 2,01) abtreten müssen. Schlusslicht ist einmal mehr Celle (19 Teams, Quotient 3,04). Traurig: Die Celler trugen bereits 2012, 2013, 2014, 2016, 2017 und 2019 in der Endabrechnung die rote Laterne. Als fairste Liga glänzt zur Halbzeit im Vergleich der insgesamt 64 ausgewerteten Staffeln die Kreisliga Verden (Quotient 1,77). Die Teams der Kreisliga Celle hingegen belegen den letzten Platz (Quotient 3,28).

Dass eine zur Halbzeit schlechte Platzierung nicht für eine überharte Gangart spricht, unterstreicht derweil der TSC Dorste. Im Kreisliga-Abstiegskampf ist die Mannschaft von Trainer Michael Ludwig bislang ohne Platzverweis ausgekommen. 37 gelbe Karten in 14 Partien lassen jedoch keine bessere Platzierung als Rang 608 zu.

Damit stehen die Dorster, genau wie die weiteren heimischen Teams, aber wesentlich besser dar als Schlusslicht TuS Celle FC. Stellte der Kreisligist 1992/93 noch als damaliger Regionalligist Niedersachsens fairste Mannschaft, so muss er heute als unrühmliches Schlusslicht im Fairness-Ranking überwintern. Die Ausbeute aus 14 Spielen: 52 gelbe, je drei gelb-rote und rote Karten und ein Sportgerichtsurteil ergeben einen Quotienten von 6,14. Unentspannt gehen aber auch SC Türkgücü Osnabrück (Bezirksliga Weser-Ems 5, Quotient 5,62) und TuS Hasbergen (Kreisliga Oldenburg-Land/Delmenhorst, Quotient 5,56) zur Sache.

Dem Siegerteam von Deutschlands größtem Fairnesswettbewerb winkt ein Trainingslager im Sporthotel Fuchsbachtal in Barsinghausen. Auch zahlreiche weitere Teams gehen nicht leer aus: Insgesamt 39 Mannschaften erhalten Pokale und obendrein profitieren ihre Nachwuchsteams.

Die Teams des NFV-Kreises

121. SC HarzTor Quotient: 1,64
210. SSV Neuhof 1,87
211. SG Werratal 1,87
246. 1. SC Göttingen 05 1,94
266. GW Hagenberg 2,00
278. RSV Göttingen 05 2,00
348. Germania Breitenberg 2,13
354. FC Höherberg 2,13
393. TSV Landolfsh./Seul. 2,20
404. SCW Göttingen 2,22
414. SV Bilshausen 2,25
437. DSC Dransfeld 2,29
473. SC Hainberg 2,36
548. SG Lenglern 2,50
549. TuSpo Petershütte 2,50
570. Sparta Göttingen 2,56
587. SVG Göttingen 2,59
593. SV Eintracht Hahle 2,60
608. TSC Dorste 2,64
643. SG Bergdörfer 2,71
649. SV Gr. Ellershausen/H. 2,73
712. VfR Dostluk Osterode 2,88
741. TSV Landolfsh./Seul. II 3,00
778. TuSpo Petershütte II 3,07
795. Bovender SV 3,13
811. FC Gleichen 3,19
813. TSV Nesselröden 3,20
854. SC Rosdorf 3,40
868. TSV Groß Schneen 3,47
873. TuSpo Weser Gimte 3,50
886. SV Rotenberg 3,60
922. FC Grone 4,00