Hattorf. Bei der 44. Auflage des Neu-Jahr-Turniers brillieren häufig die Vorjahressieger, auch wenn sie die Pokale stets hart erkämpfen müssen.

Am vergangenen Wochenende setzte sich eine beeindruckende Serie fort: Das traditionelle Neu-Jahr-Turnier des TTC GW Hattorf ging in seine 44. Auflage. Zunächst klein und fein gestartet, entwickelten sich die Tischtenniswettkämpfe schon bald zu einem überregionalen Großturnier, das vor Beginn der Rückrunde sowohl Nachwuchs- als auch erwachsene Ballkünstler aus Nah und Fern anlockt, um im Hattorfer DGH nach dem Jahreswechsel die Wettkampfform zu testen.

Nach der stetigen Steigerung der Teilnehmerzahlen in den vergangenen Jahren wies die Teilnehmerzahl am ersten Wochenende des diesjährigen Turniers einen leichten Rückgang auf. Nichtsdestotrotz ließen es sich insgesamt mehr als 120 Teilnehmer vor allem aus der Region, aber auch aus Hannover, Oschersleben oder Schwerin nicht nehmen, im wahrsten Sinne des Wortes in Hattorf aufzuschlagen.

Hohe Qualität und viel Spaß

So präsentierten sich einige Wettkampfklassen von der Anzahl her vergleichsweise übersichtlich, von der Qualität und vom Spaßfaktor her kamen jedoch sowohl die Aktiven wie auch diejenigen, die sich einzelne Partien anschauten, voll auf ihre Kosten. In der höchsten Turnierklasse der Erwachsenen zum Abschluss am Sonntagnachmittag zum Beispiel stach Vorjahressieger Nils Schulze vom Regionalligisten SV Union Salzgitter heraus, der mit einem QTTR-Wert von 2.044 Punkten seinen Vorjahrestitel verteidigen wollte.

Tischtennis: Beim 44. Neu-Jahr-Turnier des TTC GW Hattorf im Dorfgemeinschaftshaus (DGH), hier Bilder des ersten Wochenendes vom 4. und 5. Januar 2020.
Tischtennis: Beim 44. Neu-Jahr-Turnier des TTC GW Hattorf im Dorfgemeinschaftshaus (DGH), hier Bilder des ersten Wochenendes vom 4. und 5. Januar 2020. © HK | Robert Koch

Dass das nicht einfach werden sollte, bewies das hochkarätige Teilnehmerfeld, das unter anderem auch mit altbekannten Lokalgrößen aufwartete. Hattorfs frühere Nummer eins Carsten Ruhnke beispielsweise schaffte es für seinen aktuellen Verein TTV 2015 Seelze bis ins Viertelfinale, wo er in fünf spannenden Sätzen seinem früheren Mannschaftskollegen Sven Peters unterlag, der als gebürtiger Herzberger ebenfalls einige Jahre Hattorfs Herren angeführt hatte und mittlerweile für die SG Rhume auf Punktejagd geht. Peters wiederum musste sich im Semifinale nach großem Kampf gegen Schulze geschlagen geben, der es somit schon einmal bis ins Endspiel geschafft hatte. Im anderen Halbfinale konnte sich Tim-Martin Kujoth von der SG Rhume denkbar knapp mit 11:9 im fünften Satz gegen Darius Schön (SV Union Salzgitter) durchsetzen.

Wiederholung des Zweifach-Erfolgs

Dieses dramatische Spiel hatte offensichtlich viel Kraft gekostet, denn im Finale hatte Kujoth nicht mehr viel zuzusetzen, so dass Schulze das Kunststück gelang, seinen Vorjahressieg zu wiederholen. Und das nicht nur einmal: Auch im Doppel krönte er sich mit seinem Partner Darius Schön wie schon 2019 zum Turniersieger, dieses Mal hatten Christian Wenzel/Daniel Argut vom Bovender SV das Nachsehen.

Vorgemacht hatte solch einen Doppelsieg am Vortag ein anderer in der zweithöchsten Turnierkonkurrenz der Erwachsenen: Timo Kunzendorff vom TSV Langenholtensen hatte einen wahren Sahnetag erwischt. Während er sein Auftaktmatch in der Gruppenphase noch über die volle Satzdistanz verloren hatte, gab es danach kein Halten mehr. Über den Vorjahresdritten Patrick Saure im Viertelfinale und seinen Vereinskollegen Rene Isermann im Halbfinale stieß er bis ins Finale vor, wo er sich auch von Christoph Naoumis von Torpedo Göttingen nicht aufhalten ließ und Dank toller Ballwechsel den Turniersieg feiern konnte. Für das i-Tüpfelchen sorgte er mit seinem Doppel-Partner Bernd Gerwig, ebenfalls vom TSV Langenholtensen, mit dem er sich im Finale des Doppel-Wettbewerbs gegen Dan Klautzsch/Mark Kuiff (SV Union Salzgitter/TSV Thiede) durchsetzen konnte.

Bekanntes Gesicht ganz oben

Zeigte sich hier ein Gesetz der Serie? Nicht ganz, in der Erwachsenen-3-Klasse gab es keinen doppelten Turniersieger, wohl aber ein bekanntes Gesicht ganz oben auf dem Siegertreppchen. Leon Oppermann, der als gebürtiger Hattorfer aktuell für die Spvg. Niedersachsen Döhren an den Start geht, gab ein Stelldichein in heimischen Gefilden – fühlte sich erkennbar wohl. Oskar Wendt vom TuSpo Drüber konnte ihn im Halbfinale ebensowenig stoppen wie Marten Wendt vom TTV Geismar im Endspiel. Wendt hatte zuvor Oliver Steffens vom TTC Förste aus dem Turnier befördert. So gelang Oppermann etwas, das ihm während seiner Karriere beim TTC Hattorf noch nicht gelungen war: Ein Sieg beim alljährlichen Neu-Jahr-Turnier.

Ein Mini-Tischtennisspiel sorgt für Abwechslung.
Ein Mini-Tischtennisspiel sorgt für Abwechslung. © HK | Robert Koch

Ein bisschen Serie war dann aber doch noch: In der Doppel-Konkurrenz siegten sich die Vorjahresfinalisten Stephanie Müller/Gabriel Becker vom TTC Herzberg auch in diesem Jahr wieder bis ins Endspiel. Im letzten Jahr mussten sie sich dort noch über die volle Satzdistanz geschlagen geben. Dieses Mal aber schafften sie es: Durch einen 3:1-Sieg gegen Jessica Wills/Torsten Nickel (TTC Herzberg/TTC PeLaKa) setzten sie sich die Krone auf.

Die Ergebnisse zeigen, dass neben immer wieder neuen Gesichtern auch viele altbekannte Teilnehmerinnen und Teilnehmer das Neu-Jahr-Turnier zu schätzen wissen und immer wieder von Neuem bereichern. So auch das Doppel Heike Mielke/Frank Nolte (SuS Tettenborn/TTC Herzberg), die wie 2019 den Doppel-Wettbewerb der Senioren-2-Klasse für sich entscheiden konnten. Dieses Mal waren Norbert Barkhoff/Achim Butterweck-Hoppe vom TTK Gittelde-Teichhütte die zweiten Sieger. Im Einzel gelang es Mielke, als Vorjahressiegerin wieder bis ins Finale vorzustoßen, wo sie dann aber Wolfgang Neumann (TSV Burgdorf) unterlag. Rang drei teilten sich Ragnar Nimz vom VfL Schwerin und Frank Nolte.

Nachwuchs brilliert

Im Nachwuchsbereich war der Jungen-1-Wettbewerb vor allem ein Duell zwischen dem MTV Vienenburg und dem TTC Herzberg. Beide Vereine machten das Halbfinale unter sich aus, wobei Vienenburg das bessere Ende hatte. Während Jamie Joel Hampel aus Herzberg und Elias Michael Zeidan aus Vienenburg den dritten Platz belegten, spielten mit Ali Thaqi und Ahmad Hamrascho zwei Vienenburger das Finale. Hier hatte Thaqi letztlich das bessere Ende für sich und konnte seinen Platz ganz oben auf dem Siegerpodest bejubeln. Und das – soviel zur Serie – gleich zweimal. Denn mit seinem Endspielgegner bildete er auch das siegreiche Doppel, das Maxim Ruder/Nico Beck vom TTC Herzberg auf Platz zwei verwies.

Die Sieger des Jungen-Wettbewerbs.
Die Sieger des Jungen-Wettbewerbs. © TTC GW Hattorf | Mark Stiemerling

In puncto begeisternder Sport standen die Mädchen den Jungen nicht nach – und auch hier sicherte sich mit Anja Winkler vom VfL Oker jemand den Sieg, der auch im vorangegangenen Jahr bereits alle übrigen Teilnehmerinnen ausgestochen hatte, damals noch für die Farben der TSG Bad Harzburg. Auf dem zweiten Platz landete Alina Weber vom TTC Herzberg vor ihrer Vereinskollegin Celine Tramowski sowie Anna-Lena Dierking von der SG Rhume. Im Doppel sicherten sich Weber/Tramowski den Turniersieg vor der Paarung Dierking/Svenja Diedrich (SG Rhume).

Für die am kommenden Wochenende zu vergebenden Wanderpokale für die Vereinswertung liefern sich im Erwachsenenbereich der TTC Herzberg und der SV Union Salzgitter mit jeweils 20 Punkten ein Kopf-an-Kopf-Rennen, während Herzberg auch im Nachwuchsbereich mit 23 Punkten vor dem MTV Vienenburg mit 21 Punkten führt. Es bleibt also spannend.

Am kommenden Samstag und Sonntag geht das Neu-Jahr-Turnier 2020 in seine zweite und damit abschließende Runde, so dass alle Sportbegeisterten und Tischtennisinteressierten eingeladen sind, spannende Spiele vor Ort zu erleben, sei es aktiv oder als Zuschauer.

Die Turnierausschreibung findet sich auf der Internetseite des TTC GW Hattorf unter www.ttc-hattorf.de. Hier ist auch der Link zur Online-Anmeldung.