Göttingen. Diskutiert wurde das Thema Kunstrasenplätze. Bei den Wahlen wird der Kreisvorsitzende Hans-Dieter Dethlefs einstimmig im Amt bestätigt.

Der Kreisfußballtag hat den Vorsitzenden des NFV-Kreises Göttingen-Osterode, Hans-Dieter Dethlefs, in seinem Amt bestätigt. Dethlefs wurde am Samstag im Göttinger Hotel Freizeit In von den Delegierten einstimmig für drei Jahre wiedergewählt. „Ich danke für das mir entgegengebrachte Vertrauen“, sagte Dethlefs nach der Wahl.

Eine andere Erkenntnis war, dass der alte und neue Vorsitzende die Tagesordnungspunkte eines Kreisfußballtages so schnell wie kein anderer abhaken kann: Ein Fußballspiel dauert 90 Minuten, die Zusammenkunft im Freizeit In war bereits nach 85 Minuten beendet. „Gegenstimmen? Enthaltungen? Herzlichen Glückwunsch!“ – so ging es in einem fort. Beisitzerin Juliane Jühne musste ob des Tempos mehrmals schmunzeln.

Gemeinsames Grußwort

Ins Tagungshotel waren nicht nur mehr als 100 Delegierte aus 86 Vereinen gekommen, auch die Verbandsspitze machte dem Fußballtag seine Aufwartung. Der straffen Organisation entgegenkommend, beließen es Günter Diestelrath, Präsident des Niedersächsischen Fußballverbandes (NFV), und Egon Trepke, Vorsitzender des NFV-Bezirks Braunschweig, bei einem gemeinsamen Grußwort, das Diestelrath vortrug. Der NFV-Präsident beschäftigte sich vor allem mit der aktuell breit geführten Kunstrasendiskussion: Die EU will von 2022 an das Füllmaterial Gummigranulat verbieten, um die Entstehung von umweltgefährdendem Mikroplastik einzudämmen – ein Schritt, der vor allem Amateurvereine, die über einen entsprechenden Kunstrasenplatz verfügen, voll trifft.

„Natürlich müssen Kunstrasenplätze möglichst umweltfreundlich betrieben werden, aber man muss auch die wirtschaftliche Situation der Vereine berücksichtigen“, sagte Diestelrath, der einen Bestandsschutz für vorhandene Plätze forderte. „Umrüstungen vor Ende der Nutzungsdauer dürfen nicht zu Lasten der Vereine gehen. Da sind nicht die Vereine in der Pflicht, sondern es muss andere Lösungen geben.“ Der NFV-Präsident verwies darauf, dass es in allein in Niedersachsen 193 Kunstrasenplätze und mehr als 100 Minispielfelder gebe. Eine mögliche Stilllegung von Plätzen sei im Hinblick auf den Spielbetrieb „eine gravierende Einschränkung, die nicht zu kompensieren ist“. Grund zur Panik gebe es jedoch nicht.

E-Soccer im Blickpunkt

Wie sehr Diestelrath die Premiere des E-Soccer-Cups im vergangenen Winter begeistert hat, war ihm anzumerken, und so machte der NFV-Präsident beim Kreisfußballtag Werbung für die zweite niedersächsische Meisterschaft im E-Soccer im kommenden Januar. Sein Wunsch ist, dass in allen 33 NFV-Kreisen Kreismeisterschaften zur Qualifikation ausgetragen werden. „Der Fußball in Niedersachsen wird davon profitieren“, sagte Diestelrath, der sich vom E-Soccer eine notwendige „Belebung der Clubhäuser“ verspricht.

Der Geschäftsführer des Kreissportbundes, Klaus Dreßler, ergänzte in seinem Grußwort, dass nach seiner Kenntnis mit Gummigranulat gefüllte Kunstrasenplätze ab 2020 nicht mehr bezuschusst werden sollen – auch hier müsse betroffenen Vereinen Unterstützung angeboten werden. Außerdem wies Dreßler auf Mitgliederverluste der Fußballclubs im Bereich des KSB hin. Um diesem Trend entgegenzuwirken, müsse es Kindern verstärkt ermöglicht werden, wieder mehr Länderspielübertragungen im Fernsehen verfolgen zu können. „Wenn ich sehe, dass Spiele der U21-EM um 21 Uhr anfangen, ist das unerträglich.“

Landkreis-Dezernent Marcel Riethig (SPD) forderte allgemein mehr „Respekt im gesellschaftlichen Miteinander“, und genau dafür, für die gesellschaftliche Integration, sei der Fußball bestens geeignet: „Da spielt der Zahnarzt neben dem Maurer.“ Ein weiterer Punkt, den Riethig ansprach, war die finanzielle Ausstattung an der Basis. „Der Profifußball“, sagte er, „könnte noch viel mehr für den Amateurfußball tun, denn da fließt das große Geld hin.“

Göttingens Bürgermeister Ulrich Holefleisch (Grüne) schloss sich an und dankte den Vereinsvertretern für ihr ehrenamtliches Engagement. „Sie haben angefangen, Integrationsarbeit zu leisten, als es das Wort noch gar nicht gab“, sagte er.

Bis auf den bisherigen Kreisgeschäftsführer und Schriftwart Gerhard Lüer, der genauso wie Rainer Schiffner, Beisitzer des Kreissportgerichts, verabschiedet wurde, bleibt der Kreisvorstand unverändert im Amt. Nachfolger von Lüer wird Reinhard „Teddy“ Plüschke. „Teddy, herzlichen Glückwunsch“, rief Dethlefs nach dessen Wahl. Lüer und Schiffner wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt.

Ehrungen

Goldene Verbandsehrennadel: Jürgen Treidler (FC Brochthausen, die Verleihung erfolgt am Bezirksehrungstag 2019 in Wolfsburg)

Goldene Verdienstnadel des Verbandes: Jürgen Oppermann (FC Eisdorf)

Silberne Verdienstnadel des Verbandes: Jens Gastrock, Rainer Nickel, Burkhard Schlote (alle drei Schiedsrichter, die Verleihung erfolgte am Tag des Schiedsrichters am 21. Juni)

Verdienstnadel des Verbandes: Herbert Oppermann (Schiedsrichter, Verleihung erfolgte am Tag des Schiedsrichters)

Silberne Bezirksehrennadel: Lars Elligsen (FC Eisdorf), Martin Grzesiuchna (1. FC Freiheit), Günter Lehne (GSV Lippoldshausen, die Verleihung erfolgt am Bezirksehrungstag 2019 in Wolfsburg)

Bezirksschiedsrichterehrennadel: Dieter Fink (Schiedsrichter, Verleihung erfolgte am Tag des Schiedsrichters)

Goldene Ehrennadel des NFV-Kreises Göttingen-Osterode: Dieter Schwarze (FC Windhausen), Guido Sievert (VfB Lödingsen)

Silberne Ehrennadel des NFV-Kreises Göttingen-Osterode: Renè Behnke, Ali Ismail, Björn Kranzusch, Maurice Milczewski (alle vier Schiedsrichter, die Verleihung erfolgte am Tag des Schiedsrichters), Frank Grube (SV Germania Breitenberg), Hellmut Pförtner (SV Lerbach), Jörg Stützer (VfR Osterode), Uwe Wendorf (SV Germania Breitenberg)

Niedersachsen-Ross: Gerhard Lüer und Rainer Schiffner (beide Kreisvorstand). Lüer und Schiffner wurden zudem zu Ehrenmitgliedern des NFV-Kreises ernannt.